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Derzeit sind online-Shops von Apotheken das Ziel von Hackern. Diese versuchen, über massenhafte Verbindungsversuche die Server der Shops außer Gefecht zu setzen. Ziel der Hintermänner ist, die Apotheker zu erpressen. Sie sollen Lösegeld zahlen.
Bei den Apothekern, die dieser Tage von „Gladius“ Post bekommen, dürften die Alarmglocken läuten. „Wie Sie hoffentlich realisiert haben, haben wir die Infrastruktur Ihres online-Shops angegriffen“, schreiben die Hacker. Gegen eine „Nicht-Angriffs-Gebühr“ von 1500 Euro, zahlbar innerhalb von 72 Stunden auf anonyme Kanäle, würden die Attacken eingestellt. Ansonsten würden sie noch ausgeweitet. „Seien Sie nicht naiv und glauben Sie nicht, unserer Entschlossenheit in dieser Sache begegnen zu können“, schreibt Gladius. „Sie werden ganz sicher verlieren.“
Bei so genannten Distributed Denial-of-service-Angriffen (DDoS) werden Internetserver mit so vielen Verbindungsanfragen belastet, dass sie kapitulieren und den regulären Betrieb einstellen. DDoS-Attacken sind ein beliebtes Mittel von Hackern und Cyber-Saboteuren, um Webseiten anzugreifen und die Betreiber unter Druck zu setzen. Tatsächlich mussten als erste Abhilfe einige online-Shops von Apothekern vom Netz genommen werden, wie DAZ.online von den beiden IT-Dienstleistern Mauve und Awinta erfahren hat. Die Sicherheit gespeicherter Kundendaten wird durch DDoS-Angriffe nicht beeinträchtigt.
Wir sind Geschäftsleute wie Sie - und halten unsere Versprechen ein. Dies ist der einzige Weg, wie unser Geschäftsmodell funktionieren kann: Wenn wir sagen, wir greifen sie nochmal an, werden wir dies definitiv auch tun.
Die ersten Angriffe habe es Donnerstag gegeben, sagt Christian
Mauve, Geschäftsführer der Mauve Mailorder Software GmbH. „Unser Rechenzentrum
hat so etwas in den letzten 10 Jahren nicht erlebt.“ Leider habe es den
IT-Dienstleiter kalt erwischt. „Mich wundert, dass es momentan nur
Versandapotheken trifft – unsere anderen Kunden waren nicht betroffen“, sagt
Mauve. Die Rechenzentren könnten 50.000 Pakete pro Sekunde verarbeiten, doch seien
ungefähr 1 Million Pakete sekündlich angekommen. Der Geschäftsführer eines der
Rechenzentren hätte daher sogar seinen geplanten Urlaub abgesagt.
Wie können Apotheken sich gegen die Angriffe wehren?
Es ist sowohl technisch als auch kriminalistisch schwer, gegen die Hacker vorzugehen. „Es gibt verschiedene technische Maßnahmen, die man ergreifen kann, damit der Shop nicht dauerhaft betroffen ist – sondern nur für wenige Stunden“, sagt Christian Netzer, Leiter der Netzwerkadministration beim Apotheken-Dienstleister awinta. Doch um diese Schritte durchführen zu können, muss der Shop zunächst einmal vom Netz genommen werden. Bei den Providern, die die Internet-Verbindungen der Rechenzentren zur Verfügung stellen, können Filter eingebaut werden, um die Paketflut abzufangen, bevor sie auf die Server treffen.
Netzer und Mauve empfehlen dringend, auf die Erpressung nicht einzugehen und das Geld nicht zu bezahlen – ansonsten können die Hacker davon ausgehen, dass vielleicht noch mehr zu holen sei. „Außerdem sollte auf jeden Fall eine Anzeige bei der Polizei erstattet werden, damit die Cybercrime-Stellen aktiv werden können“, sagt Netzer. Diese würden auch die Landeskriminalämter einschalten.
Insgesamt entstand wohl nur ein recht begrenzter Schaden. „Schlimmer wäre ein Datenklau“, sagt Mauve, „das ist aber gar nicht der Charakter dieses Angriffs.“ Durch regelmäßige Audits und Sicherheitstests seien sie hier eh gut vorbereitet.
10 Kommentare
Nicht euer Ernst?
von Thomas am 10.02.2016 um 20:17 Uhr
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Schadefreude nicht nachvollziehbar
von Markus am 09.02.2016 um 8:34 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten
AW: In der heutigen Zeit?
von Dr. Christoph Klotz am 10.02.2016 um 2:14 Uhr
AW: Vergleich hinkt
von Stefan Haydn am 10.02.2016 um 8:47 Uhr
Schadenfreude
von Stefan Siebert am 09.02.2016 um 7:30 Uhr
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Für alle, die sich über den ersten Kommentar wundern...
von Chris Marsch am 08.02.2016 um 19:57 Uhr
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AW: Traurig am Rosenmontag...
von Ulrich Ströh am 08.02.2016 um 21:00 Uhr
Hackerangriff
von Stefan Siebert am 08.02.2016 um 16:56 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Nicht nur Onlineshop der Apotheken betroffen
von Frans Keÿer am 09.02.2016 um 0:19 Uhr
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