Krankenversicherung

Ministerin Huml fordert mehr Bundeszuschuss

Berlin / München - 27.02.2016, 17:00 Uhr

Gesundheitsministerin Melanie Huml (r, CSU) im bayerischen Landtag in München, im Hintergrund Ministerpräsident Horst Seehofer. (Foto: Sven Hoppe / dpa)

Gesundheitsministerin Melanie Huml (r, CSU) im bayerischen Landtag in München, im Hintergrund Ministerpräsident Horst Seehofer. (Foto: Sven Hoppe / dpa)


Bayern hat den Bund aufgefordert, Kosten der Flüchtlingsversorgung transparent zu machen - dabei soll auch deutlich werden, ob für Empfänger von Arbeitslosengeld ausreichende Krankenversicherungsbeiträge gezahlt werden

„Gesamtgesellschaftliche Aufgaben wie die medizinische Versorgung von Flüchtlingen dürfen nicht ungebremst auf die Solidargemeinschaft der gesetzlich Versicherten abgewälzt werden“, sagte die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) der Deutschen Presse-Agentur am Samstag. „Vielmehr müssen hierfür ausreichend Steuermittel des Bundes eingesetzt werden.“

Der Bund müsse rasch die konkreten Kosten der Flüchtlingsversorgung darstellen, forderte Huml. Dabei muss der Bund auch transparent machen, ob er für Empfänger von Arbeitslosengeld II angemessene Krankenversicherungsbeiträge leistet. Wenn diese Beiträge bei etwa 90 Euro pro Monat und Hartz-IV-Empfänger lägen, könnten sie wohl nicht kostendeckend sein. „Die Ausgaben insgesamt je Versicherten betrugen im Jahr 2014 für die GKV durchschnittlich knapp 244 Euro.“

Nach Angaben von Huml refinziert der Bundeszuschuss zur GKV die versicherungsfremden Leistungen derzeit nicht ausreichend. 2016 betrage der Bundeszuschuss lediglich 14 Milliarden Euro. Das Bundesgesundheitsministerium habe jedoch bereits 2013 die Kosten für versicherungsfremde Leistungen auf mehr als 30 Milliarden Euro beziffert.

Der Bund zahlt den Krankenkassen möglicherweise zu geringe Beiträge für die Versorgung von Hartz-IV-Empfängern. Dies trifft dann auch für arbeitslose Flüchtlinge zu, die nach 15 Monaten in die gesetzliche Krankenversicherung wechseln können und ebenfalls Leistungen nach den Hartz-IV-Regelungen (Arbeitslosengeld II) bekommen.


dpa / DAZ.online
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1 Kommentar

Bayern fordert Bundeszuschuss

von Heiko Barz am 29.02.2016 um 11:50 Uhr

Wieso kommt die Forderung des finanziellen Ausgleichs für Gesundheitsleistungen der Hartz 4 Empfänger und auch der berechtigten Flüchtlinge ( 15 Monate ) wieder ausgerechnet aus Bayern?
Trauen sich die anderen Bundesländer nicht, diese berechtigten Zahlungen einzufordern?
Das kommt sicher nicht gut für die Schwarze Null. Auch in wichtigen anderen Segmenten hockt Schäuble weiter fest auf dem Geldsack.
Hat das Methode, dass die Länder, die viel größere Sozialprobleme haben, den Bayern nicht an die Seite springen?
Die Bayern haben offensichtlich die umfangreichsten Belastungen auf diesem Sektor zu schultern. Aber wenn das Wort Bayern fällt, und es nicht unbedingt um Fußball geht, dann vergessen gerade die, die am meisten am sozialen Tropf hängen, dass die Bayern den größten Teil der bundesweiten Ausgleichszahlungen zwangsweise einzahlen. (Geberlände)
Die, die am meisten davon profitieren, ziehen immer mit Aggressivität und der großen Worten gegen die Bayern zu Felde.
Ich würde mich nicht wundern, wenn das so weiter geht, dass es in naher Zukunft eine Unabhänkeitsbewegung Bayerns - ähnlich der in Nord- Spanien- geben wird.
Den Geberländern stinkt dieser Umstand schon lange, nur mag es keiner auf den Punkt bringen. Warum eigentlich ?

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