LAV Baden-Württemberg rät zur FSME-Impfung

Vorsicht Zeckenbisse!

Berlin - 29.02.2016, 17:05 Uhr

Apotheken können aufklären helfen: Wo lauert Gefahr vor Zeckenbissen – und wie kann man sich schützen? (Foto: stockWERK/Fotolia)

Apotheken können aufklären helfen: Wo lauert Gefahr vor Zeckenbissen – und wie kann man sich schützen? (Foto: stockWERK/Fotolia)


Am Dienstag beginnt der Frühling – jedenfalls aus Sicht der Meteorologen. Vor allem, wer im Süden Deutschlands lebt und sich häufig im Grünen aufhält, sollte sich jetzt vor Zeckenbissen schützen und an eine FSME-Impfung denken – Apotheken können hier Aufklärungsarbeit leisten.

Zeckenbisse können harmlos verlaufen, denn der Biss an sich ist nicht gefährlich. Doch der Speichel der Zecke kann die bakteriellen Erreger der Lyme-Borreliose oder Viren in sich tragen, die die gefährliche Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) auslösen können. Während gegen die Lyme-Borreliose, eine bakterielle Infektionskrankheit, keine Impfung möglich ist, kann der FSME mit einem Pikser vorgebeugt werden.

Hochrisikogebiete im Süden Deutschlands

FSME ist allerdings kein bundesweites Problem: Baden-Württemberg und Bayern sind am stärksten betroffen. Aber auch in Südhessen und im Landkreis Marburg-Biedenkopf sowie vereinzelt in Thüringen, Rheinland-Pfalz, Sachsen und dem Saarland gab es in den letzten Jahren FSME-Fälle.

Da Baden-Württemberg seit Jahren zum FSME-Hochrisikogebiet gehört, macht nun der dortige Landesapothekerverband (LAV) wieder auf das Thema aufmerksam. Aufklärung, Beratung rund um Zeckenbisse sowie die Impfung seien nach wie vor wichtig, um möglichst breite Bevölkerungsschichten zu schützen – so die Botschaft.

LAV: Schutzimpfung zu wenig nachgefragt

Für die Impfung sensibilisiert werden, sollten vor allem Menschen, die in den Risikoregionen im Wald unterwegs oder im Grünen aktiv sind. Christoph Gulde, LAV-Vizepräsident: „Das können Gartenbesitzer, Freizeitsportler oder Besitzer von Hunden sein. Denn auch Haustiere können Zecken mit in die Wohnungen bringen.“  Gerade die FSME kann erhebliche Komplikationen mit sich bringen. Dennoch werde die Schutzimpfung zu wenig nachgefragt, bedauert Gulde. Eine erhöhte Impfquote würde das Risiko an Erkrankungen deutlich minimieren. Vor allem ist die Impfung der einzige Schutz gegen FSME – weshalb die Krankenkassen in der Regel auch die Kosten übernehmen.

Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut empfiehlt die FSME-Impfung als Standardimpfung Personen, die in FSME-Risikogebieten (auch solche außerhalb Deutschlands) Zecken exponiert sind oder Personen, die durch FSME beruflich gefährdet sind (exponiertes Laborpersonal sowie z.B. Forstarbeiter in Risikogebieten). Zur Verfügung stehen zwei Impfstoffe: Encepur (Kinder/Erwachsene) von GSK sowie FSME-Immun (Junior/Erwachsene) von Pfizer (jeweils auch als Importe). 

Bei kritischen Symptomen Arzt aufsuchen!

Die FSME macht sich durch Fieber, Erbrechen und Kopfschmerzen bemerkbar – in schlimmen Fällen können neurologische Probleme wie etwa Lähmungen dazukommen. Wer solche Symptome bei sich beobachtet, sollte umgehend einen Arzt aufsuchen, mahnt der LAV.

Typische Kennzeichen Lyme-Borreliose sind flächige Rötungen an der Einstichstelle sowie grippeähnliche Symptome mit Fieber und Schwellungen der Lymphknoten. Sie können innerhalb von vier Wochen nach dem Zeckenbiss auftreten und auch hier sollte bei entsprechenden Zeichen sofort medizinischer Rat eingeholt werden. Anfänglich kann die Erkrankung noch gut mit Antibiotika behandelt werden – schreitet sie voran, wird es schwieriger. Ohne oder mit ungenügender Behandlung kann sie chronisch werden.

Weitere Schutzmöglichkeiten

Der LAV verweist auf weitere Möglichkeiten, sich vor Zeckenbissen zu schützen: Wer viel draußen in der Natur ist, sollte helle und möglichst geschlossene Kleidung tragen. Unwegsames Gelände und Unterholz sollte man nach Möglichkeit vermeiden. In der Apotheke kann man zudem Zecken abwehrende Sprays oder Lotionen empfehlen. Und nicht zuletzt: Wer in Wald und Wiese unterwegs war, der sollte sich, Kinder und Haustiere nach den Spaziergängen gründlich nach Zecken absuchen. „Festgesaugte Tiere sollten sofort mit einer geeigneten Pinzette oder einer speziellen Zeckenzange oder -karte entfernt werden“, so Gulde.

Ein Karte mit den FSE-Risikogebieten sowie weitere Informationen rund um FSME finden auf der Webseite des Robert Koch-Instiuts. 


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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