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Erkältungswelle 2015
Mehr akute Atemwegsinfekte im Südwesten
Der Krankenstand der knapp 12 Millionen AOK-versicherten Arbeitnehmer ist 2015 Vergleich zum Vorjahr von 5,2 auf 5,3 Prozent angestiegen. Das teilt das Wissenschaftliche Institut der AOK mit. Schuld waren vor allem Atemwegserkrankungen. Es gab allerdings regionale Unterschiede.
Krankheitsbedingte Fehlzeiten haben in der deutschen Wirtschaft laut WIDO im letzten Jahr erneut leicht zugenommen. Während andere Krankheitsarten 2015 mehrheitlich rückläufig waren, haben Atemwegserkrankungen die Fehlzeiten der Arbeitnehmer deutlich ansteigen lassen. „Sie haben im Vergleich zum Jahr 2014 um 20,2 Prozent zugenommen. Nahezu jeder Dritte der knapp 12 Millionen AOK-Versicherten sei mindestens einmal im Jahr 2015 aufgrund einer Atemwegserkrankung arbeitsunfähig gewesen “, berichtet Helmut Schröder, der stellvertretende Geschäftsführer des WIdO. Eine durchschnittliche Krankschreibung in der Gruppe der Atemwegserkrankungen dauerte dabei 6,6 Tage.
Erkältungswelle im Südwesten schlimmer
Vor allem die „Akuten Infektionen der oberen Atemwege“, also die klassische Erkältung, haben dabei die Zahl der Krankschreibungen nach oben getrieben. Die Anzahl der erkältungsbedingten Krankschreibungen im Februar lag 80 Prozent über dem durchschnittlichen Wert der zehn Vorjahre“, berichtet Helmut Schröder.
Allerdings gab es auch große regionale Unterscheide. Besonders betroffen waren Regionen in Baden-Württemberg und in der westlichen Mitte Deutschlands, im Nordosten weniger Fälle auftraten. Besonders heftig zugeschlagen hat die Erkältungswelle im Ostalbkreis (24,7 Fälle je 100 Mitglieder), im Kreis Marburg-Biedenkopf und Tuttlingen (je-weils 24 Fälle je 100 Mitglieder) sowie in Koblenz und im Vogelsbergkreis (jeweils 23,5 Fälle je 100 Mitglieder). Deutlich weniger, nämlich nicht einmal die Hälfte erkrankten in Ludwigslust-Parchim (11,1 Fälle je 100 Mitglieder) oder Vorpommern-Rügen (11,8 Fälle je 100 Mitglieder).
Insgesamt entfielen im Jahr 2014 aufgrund einer akuten Infektion der oberen Atemwege rein rechnerisch auf 100 AOK-Mitglieder 28,2 Arbeitsunfähigkeitsfälle, 2015 waren 34,9 Fälle. Dies entspricht einer Steigerung von 23,5 Prozent. Die Fallzahlen sind damit höher als jemals zuvor in den vergangenen zehn Jahren. Dahingegen entfielen auf Grippeviren nur 2,8 Fälle je 100 Mitglieder im Jahr 2015.
Besonders gefährdet sind laut WIDO Arbeitnehmer mit viel Kontakt mit anderen Menschen, beispielsweise in einem Großraumbüro, mit viel Kundenkontakt oder in der Kinderbetreuung und -erziehung.
Händewaschen und Lüften
Viren werden über Gegenstände übertragen, die von vielen
Menschen berührt werden. Türgriffe oder Treppengeländer. sind wahre Keimschleudern. Händewaschen
unterbricht diesen Infektionsweg. Wer eine Erkältung vermeiden will, sollte bei Betroffenen aufs Händeschütteln verzichten und sich mehrmals
täglich die Hände waschen. Ein halbe Minute lang mit Seife reicht, die Fingerzwischenräume dabei nicht vergessen. Desinfektionsmittel sind in der Regel
nicht nötig. Zumal gegen viele der gängien Mittel gegen die Hauptversursacher der akurten Atemwegsinfekte, Rhino- und Adenoviren, gar nicht wirksam sind.
Da Viren über Schleimhäute in den Körper eindringen, sollen außerdem die Hände das Gesicht möglichst wenig berühren. Eine weitere vorbeugende Maßnahme ist regelmäßiges Lüften. Heizungsluft trocknet die Schleimhäute aus. Das erleichtert den Viren das Eindringen in den Körper. In geschlossenen Räumen kann die Zahl der Viren zudem leicht ansteigen. Die Raumtemperatur im Winter sollte nicht über 19 bis 20 Grad liegen.
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