Open-House-Verfahren

AbbVie gibt Rabatt auf Humira

Berlin - 04.03.2016, 17:00 Uhr

AbbVie gibt auf sein umsatzstärkstes Arzneimittel Rabatt. (Foto: AbbVie)

AbbVie gibt auf sein umsatzstärkstes Arzneimittel Rabatt. (Foto: AbbVie)


Die Techniker Krankenkasse und sieben weitere Kassen haben einen Rabattvertrag über Humira, das umsatzstärkste Arzneimittel in der gesetzlichen Krankenversicherung, geschlossen. Noch gibt es keine Biosimilar-Konkurrenz für das Präparat.

Seit Jahren steht AbbVies Humira® (Adalimumab) an der Spitze der Tabelle der nach Umsatz führenden Arzneimittel in der gesetzlichen Krankenversicherung – die Nettokosten lagen 2014 bei gut 800 Millionen Euro. Der monoklonale Antikörper ist zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis, Psoriasis und chronisch entzündlicher Darmerkrankungen zugelassen. Nun gibt AbbVie einigen Kassen Rabatt – obwohl das Unternehmen mit seinem Arzneimittel noch allein auf dem Markt ist, sieht man von diversen Importeuren ab.

Die Techniker Krankenkasse vermeldet, mit sieben weiteren Kassen, die an ihrem Rheumavertrag beteiligt sind, im Open-House-Verfahren einen Rabattvertrag mit AbbVie abgeschlossen zu haben. Ebenfalls mit an Bord sind die DAK-Gesundheit, die Kaufmännische Krankenkasse, die Viactiv Krankenkasse, die pronova BKK, die HEK – Hanseatische Krankenkasse, die Novitas BKK und die Schwenninger BKK. Der Vertrag startet am 1. April.

Neuer wirtschaftlicher Wirkstoff im Rheumavertrag

„Durch den Rabattvertrag wird Humira nun auch in unseren Rheumavertrag aufgenommen und erweitert die wirtschaftlichen Therapieoptionen noch einmal um einen wichtigen Wirkstoff", so Sabrina Segebrecht, Apothekerin bei der TK. Einen Rabattvertrag im Open House Verfahren hat die Kasse erst kürzlich auch über Pfizers Enbrel® (Etarnercept) geschlossen. Schon seit letztem Jahr gibt es zudem Verträge mit verschiedenen Infliximab-Anbietern

Zum Wesen des Open-House-Verfahrens gehört, dass auch andere Anbieter dem Vertrag beitreten können, wenn sie den gleichen Rabatt gewähren. Doch zu Adalimumab gibt es im deutschen Markt noch kein Biosimilar. Lediglich in Indien ist bereits ein Präparat zu haben. Und verschiedene andere Hersteller arbeiten an einem Biosimilar. So etwa Merck zusammen mit Samsung Bioepis. Auch Amgen bemüht sich gerade um eine Zulassung bei der US-Arzneimittelbehörde FDA. Und Boehringer Ingelheim ist ebenfalls mit dem Nachbau des Kassenschlagers beschäftigt.


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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