Keine Auswirkungen auf AEP

Trans-o-flex wechselt den Eigentümer

Berlin - 08.03.2016, 11:29 Uhr

Der Pharma-Logistiker trans-o-flex beliefert unter anderem für den Pharma-Großhändler AEP Apotheken. (Foto: trans-o-flex)

Der Pharma-Logistiker trans-o-flex beliefert unter anderem für den Pharma-Großhändler AEP Apotheken. (Foto: trans-o-flex)


Die Österreichische Post verkauft den auf Pharmalogistik spezialisierten Paketdienst trans-o-flex. Die deutsche Tochter gehe an einen ebenfalls deutschen „strategischen Investor“, vermeldet die Post. Dahinter stecken gleich zwei Firmen, die schon einmal Eigentümer von trans-o-flex waren.

Der in Weinheim an der Bergstraße ansässige Logistikdienstleister trans-o-flex soll zu gleichen Teilen an die Amberger Familien GbR, Tegernsee, und die Schoeller Holding, München/Zürich verkauft werden. Zu welchem Preis – darüber haben die Käufer und die Österreichische Post Stillschweigen vereinbart.

Trans-o-flex hat sich auf Branchenlösungen für Pharma, Healthcare und Consumer Electronics in Deutschland spezialisiert. Zu dem Unternehmen gehört neben einem Schnell-Lieferdienst und einem Logistik-Service auch die auf Kühltransporte spezialisierte Tochter Thermomed. Das Unternehmen hatte 2014 etwa 500 Millionen Euro Umsatz gemacht. Laut Österreichischer Post war es in den letzten Jahren „stark vom schwierigen Marktumfeld am wettbewerbsintensiven deutschen Paket- und Logistikmarkt gefordert“. Das Geschäft sei „hinter den Erwartungen zurückgeblieben“. Deshalb habe man bereits im letzten Jahr die Option eines Verkaufs geprüft. Wenn die deutschen Wettbewerbsbehörden zustimmten, sei  mit einer Übernahme bereits in den nächsten Wochen zu rechnen.

Keine Veränderungen bei AEP

Trans-o-flex übernimmt weiterhin die Auslieferung für den ebenfalls großteils der Österreichischen Post gehörenden Pharma-Großhändler AEP. Diese Zusammenarbeit sei aber vom Verkauf nicht berührt, wie AEP betont. Auch ein Ausstieg bei AEP befürchtet man dort nicht: „AEP wird ungeachtet des Verkaufs der trans-o-flex weiterhin ein strategisches Investment der Österreichischen Post bleiben“, heißt es in einer Mitteilung aus Alzenau. Teil der Strategie der Österreichischen Post sei das Entwickeln neuer Geschäftsfelder. „Hier ist AEP ein sehr erfolgreiches Unternehmen mit einer signifikanten Umsatzgröße, an dem die Österreichische Post weiter festhalten will und wird“. Auch die Österreichische Post bestätigte gegenüber DAZ.online, dass sie an ihrer Beteiligung an AEP festhalte.

Käufer kennen das Unternehmen

Die Familie Amberger, Alleingesellschafter der Loxxess AG, und die Gebrüder Schoeller hatten die trans-o-flex AG bereits 1995 gemeinsam erworben. Damals erzielte trans-o-flex einen Umsatz von knapp einer Milliarde D-Mark. Nach erfolgter Sanierung wurde der Schnell-Lieferdienst im Jahr 1998 an die Deutsche Post AG verkauft. 2008 erwarb die Österreichische Post das Unternehmen.

Peter Amberger, Geschäftsführer der Amberger Familien GbR und Aufsichtsratsvorsitzender der Loxxess AG, freut sich über die neue Errungenschaft: „trans-o-flex ist ein tolles Unternehmen, dessen besondere Stärke vor allem in den Dienstleistungen für die Pharma-Branche liegen. In diesem Sektor sehen wir hervorragende Marktchancen. Deshalb werden wir trans-o-flex noch stärker auf diesen Bereich ausrichten.“

Dazu wollen die neuen Eigentümer auf das vorhandene Know-how in ihrem Netzwerk zurückgreifen. Auch die Loxxess AG kenne als spezialisierter Dienstleister die Anforderungen der Branche sowie die weiterer relevanter Sektoren, etwa im Bereich der High-Tech- und Medienlogistik. Daher sieht Amberger Synergien durch die intensive Kooperation zwischen trans-o-flex und Loxxess Pharma sowie der Loxxess AG. Eine Verschmelzung sei jedoch in keinem Fall geplant.

Der Entscheidung der deutschen Kartellbehörden sieht Amberger zuversichtlich entgegen: „Der Anteil von trans-o-flex am deutschen Paketmarkt dürfte unter fünf Prozent liegen, insofern sehen wir hier keine Hindernisse“.


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