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Prozess um Abrechnungsbetrug in Hamburg
Millionenschaden für Krankenkassen
Mit falschen Abrechnungen und Verordnungen für Röntgenkontrastmittel sollen sie Krankenkassen um Millionen betrogen haben. An diesem Dienstag beginnt in Hamburg der Prozess gegen die beiden 59 und 66 Jahre alten Männer. Sie müssen sich wegen banden- und gewerbsmäßigen Betrugs verantworten.
Um insgesamt 34 Millionen Euro sollen der Inhaber einer Hamburger Radiologie-Gesellschaft, sein Geschäftsführer und ein Apotheker die Krankenkassen geprellt haben. Die Betrugsmasche funktionierte nach Angaben der Staatsanwaltschaft so: Die Gesellschaft kaufte Röntgenkontrastmittel in großen Mengen bei dem Apotheker und rechnete die Mittel in Einzeldosen ab. Die Rabattgewinne strichen die Angeklagten ein.
Vor dem Hamburger Landgericht beginnt am Dienstag (9.30 Uhr) der Prozess gegen den kaufmännischen Geschäftsführer der Gesellschaft und den Apotheker. Die Anklage lautet auf banden- und gewerbsmäßigen Betrug in 51 Fällen und Urkundenfälschung.
Weitere Festnahme in den Vereinigten Arabischen Emiraten
Der ebenfalls angeklagte Inhaber der Gesellschaft wurde im November vergangenen Jahres in den Vereinigten Arabischen Emiraten festgenommen. „Die Hamburger Behörden haben ein Auslieferungsersuchen an die Behörden der Vereinigten Arabischen Emirate gestellt“, sagte Oberstaatsanwältin Nana Frombach. Über die Auslieferung sei aber noch nicht entschieden worden. Der 59-jährige Radiologe hatte das Unternehmen aufgebaut und mehrere medizinische Versorgungszentren in Norddeutschland gegründet.
Die Taten sollen zwischen Juli 2011 und November 2012 verübt worden sein. Kurze Zeit später war das Radiologie-Unternehmen insolvent. Weil der Geschäftsführer und der Apotheker bereits seit Oktober in Untersuchungshaft sitzen, wurde das Verfahren gegen sie abgetrennt. Sie hätten Anspruch auf ein beschleunigtes Verfahren, hieß es.
Patienten seien durch den Betrug körperlich nicht zu Schaden gekommen, erklärte Frombach. Die nicht erforderlichen Mengen an Kontrastmitteln seien nur zum Schein verordnet worden. Bei Durchsuchungen fanden die Ermittler „Riesenlager“ der Mittel. Die meist Jod-haltigen Substanzen werden Patienten vor radiologischen Untersuchungen verabreicht, um Blutgefäße, Gallenwege, Magen oder Darm besser sichtbar zu machen.
Was passiert im Hamburger Gerichtssaal? DAZ.online wird berichten.
2 Kommentare
Vereinigte Arabische Emirate...
von Konrad Mörser am 22.03.2016 um 9:55 Uhr
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Millionenschaden
von Michael Zeimke am 22.03.2016 um 8:24 Uhr
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