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Beim akuten Hörsturz erholt sich das Gehör in vielen Fällen innerhalb weniger Tage wieder von selbst. Ist dies nicht der Fall, werden Glucocorticoide eingesetzt. Wie und in welcher Dosierung erläuterte Prof. Dr. Gerhard Hesse, Bad Arolsen, am 18. März 2016 auf der INTERPHARM in Berlin.
Die Ursachen eines akuten Hörsturzes sind nicht bekannt, demzufolge ist auch keine kausale Therapie möglich. Da häufig Spontanremissionen auftreten, ist nach Aufklärung des Patienten ein kurzzeitiges (ein bis drei Tage) Watch-and-Wait vertretbar. Ist dann keine Besserung ersichtlich, sollten Glucocorticoide gegeben werden. Diese wirken entzündungshemmend und fördern die Erholung der geschädigten Zellen.
Beim Einsatz von Glucocorticoiden ist die Dosis entscheidend: Niedrig dosierte Corticoide (60 mg Prednisolon täglich) sind nicht wirksamer als Placebo. Empfohlen wird derzeit eine dreitägige Einnahme von jeweils 250 mg Prednisolon (oder ein anderes Glucocorticoid in äquivalenter Dosierung). Ist nach ein bis vier Wochen keine Besserung eingetreten oder liegen Kontraindikationen für eine systemische Corticoidgabe vor, kann als Secondline-Therapie eine intratympanale Injektionstherapie durchgeführt werden. Dazu wird nach der Betäubung des Trommelfells eine Mischung aus Dexamethason oder Methylprednisolon und Hyaluronsäure mit Hilfe einer feinen Kanüle in das Mittelohr injiziert. Danach liegt der Patient einige Minuten auf dem gesunden Ohr, um das Corticoid einwirken zu lassen.
Dieses Vorgehen, das im Abstand einiger Tage mehrfach wiederholt werden kann, führt in vielen Fällen zu einer signifikanten Hörverbesserung. Für früher eingesetzte Wirkstoffe wie HAES oder Pentoxyfyllin liegen keine klinischen Wirksamkeitsnachweise vor; demzufolge wurden diese Arzneistoffe nicht mehr in die aktuelle Leitlinie (Stand 2014) aufgenommen.
2 Kommentare
eigene Hörsturz
von Sonja Gieselmann am 24.01.2020 um 23:58 Uhr
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Hörsturz
von Mc Guiness am 02.09.2019 um 22:59 Uhr
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