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Sachsen-Anhalt
265.000 Rezepturarzneimittel zulasten der GKV
Die 607 öffentlichen Apotheken in Sachsen-Anhalt haben vergangenes Jahr rund 265.000 Rezepturen für Versicherte der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) hergestellt. Der Großteil waren Rezepturen, die jede Apotheke herstellen kann, wie Kapseln oder Salben.
Laut einer Auswertung von Verordnungen durch das Deutsche Arzneiprüfungsinstitut e.V. (DAPI) haben die sachsen-anhaltinischen Apotheken im vergangenen Jahr 265.000 Rezepturarzneimittel allein zulasten der GKV hergestellt. Das teilt der Landesapothekerverband Sachsen-Anhalt mit. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Überbrückung von Versorgungslücken bei Fertigarzneimitteln.
Etwa 164.000 der maßgefertigten
Medikamente für gesetzlich Versicherte entfielen 2015 auf so genannte allgemeine
Rezepturen, wie Kapseln oder Salben. Davon abgegrenzt werden so genannte
Spezialrezepturen, zum Beispiel für die Heroinersatz- oder Krebstherapie sowie die parenterale
Ernährung, die nicht in allen Apotheken hergestellt werden.
Insgesamt liege die Zahl der Rezepturen sogar noch deutlich
höher, weil Zubereitungen für
Privatversicherte oder auf direkte Nachfrage des Patienten gar nicht erfasst
würden, erklärt der Vorsitzende des Landesapothekerverbandes Sachsen-Anhalt Mathias Arnold. In seinen Augen zeigt
dies, dass Rezepturarzneimittel eine notwendige Ergänzung zu industriell
hergestellten Arzneimitteln sind und bleiben werden. In vielen Fällen seien sie unersetzlich, zum
Beispiel wenn ein Kind ein Medikament in einer Dosis braucht, für die es kein
industriell hergestelltes Arzneimittel gibt, so Arnold weiter.
Beratung muss auch bei Rezepturen vergütet werden
Vergütet werden der Einkauf der Grundstoffe und die Herstellung des Medikamentes. Anders als bei Fertigarzneimitteln gibt es aber keine Gebühr für Beratung und Abgabe der individuellen Arznei. Das ist für Arnold nicht nachvollziehbar. Denn gerade Rezepturarzneimittel erforderten oft eine besonders intensive Beratung. Rezepturen sollen hinsichtlich des Beratungsaufwandes den Fertigarzneimitteln gleich gestellt werden, fordert er.
Bundesweit haben die öffentlichen Apotheken laut DAPI im Jahr 2015 übrigens 7,2 Millionen allgemeine Rezepturen hergestellt, im Jahr zuvor waren es 7,5 Millionen.
1 Kommentar
Und das Elend nimmt kein Ende ....
von Wolfgang Müller am 11.04.2016 um 11:47 Uhr
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