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DAV-Chef Becker zum Pharmadialgog
Für Nullsummenspiele nicht zu haben
Der DAV-Vorsitzende Fritz Becker begrüßt, dass die Gesundheitspolitiker der Regierungsfraktionen eine bessere Honorierung bei Rezepturen und Betäubungsmitteln planen. Dies aber mit einer Deckelung der prozentualen Vergütung zu kombinieren, ist für ihn nicht akzeptabel.
Die Arbeitsgruppen Gesundheit der Regierungsfraktionen CDU/CSU und SPD ziehen aus dem Pharmadialog teilweise andere Schlüsse, als der offizielle Abschlussbericht der Ministerien vermuten lässt. In einem Grundlagenpapier schlagen sie vor, den prozentualen Anteil des Apothekenhonorars zu deckeln. Dies dürfe jedoch nicht zu einer Verminderung der Ausgaben für Apothekenhonorare führen, weshalb eine verbesserte Honorierung bei den Rezepturen und den Betäubungsmitteln geprüft werden soll.
Mischkalkulation hat sich bewährt
Fritz Becker, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbands (DAV) begrüßt, dass die Bundesregierung die versorgungspolitisch wichtige und überfällige Anpassung der Vergütung im Bereich Beratung für Rezepturen und Betäubungsmitteldokumentation angehen will. „Das ist zunächst einmal gut“. Überhaupt nicht gut seien dagegen die Planspielen zu Fertigarzneimitteln: „Es ist absolut inakzeptabel, wenn die Regierungsfraktionen die auf Fixum und prozentuale Vergütung basierende und bewährte Mischkalkulation bei Fertigarzneimitteln jetzt in Frage stellen. Diese Mischkalkulation ist ein Ordnungsprinzip, das man nicht einfach am einen Ende, also bei innovativen Arzneimitteln, selektiv aushebeln kann, weil es einem gerade opportun erscheint“.
Starte die Politik jetzt eine solche Diskussion, konterkariere sie ihre eigenen Pläne und Ankündigungen, das Gutachten des Bundeswirtschaftsministeriums abzuwarten, das genau diese Fragen bis Ende 2017 beantworten soll. Für Becker ist eines klar: Am Ende muss eine verbesserte Vergütung der Apotheken stehen. „Für Nullsummenspiele sind wir nicht zu haben“.
Inkonsequenz bei Importförderung
Auch mit ihrer Ankündigung zur Importförderklausel sieht der DAV-Chef die Große Koalition auf halbem Wege steckengeblieben. Statt die Importquote konsequent ganz abzuschaffen, will man jetzt offenbar nur Details anpassen. Zwar soll die 15-Euro-Abstandsklausel fallen, aber ein Preisunterschied von mehr 15-Prozent soll weiterhin zur Abgabe eines Imports verpflichten.
Becker abschließend: „Dadurch rücken die positiven Ansätze, die das Papier hat, nämlich das Ende der Exklusivausschreibungen für Impfstoffe sowie die erweiterte Kostenübernahme der GKV von rezeptfreien Medikamenten für ältere Menschen und Kinder, leider in den Hintergrund."
1 Kommentar
Ziemlich gut,
von Kerstin Kemmritz am 12.04.2016 um 17:14 Uhr
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