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TK will Abgabe-Verweigerungs-Modell
Apotheker sollen „AMNOG-Sparschranke“ werden
Die Techniker Krankenkasse will Apotheker als neues Sparinstrument für teure Originalpräparate etablieren. So sollen Apotheker künftig prüfen, wie hoch der Zusatznutzen eines vom Arzt verordneten Arzneimittels ist. Gibt es eine günstigere und bessere Alternative, sollen die Pharmazeuten die Abgabe verweigern.
Die stetig steigenden Ausgaben für neue Originalpräparate sind den Krankenkassen zunehmend ein Dorn im Auge. Eigentlich sollte das Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz (AMNOG) die Arzneimittelausgaben der Kassen weiter schrumpfen lassen. Auch weil viele Hersteller im ersten „preisfreien“ Jahr immer höhere Preise verlangen, ist aber das Gegenteil der Fall: In den vergangenen Jahren gaben die Kassen immer mehr für Arzneimittel aus.
Beim DAV-Wirtschaftsforum in Berlin sprach Thomas Ballast, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der TK, daher von „homöopathischen Einsparungen“, die das AMNOG bewirkt habe. Statt den von der Bundesregierung anvisierten 2 Milliarden Euro hätten die Kassen durch die frühe Nutzenbewertung und die Erstattungsbeträge lediglich 500 Millionen Euro pro Jahr eingespart.
Die Kassen stören sich auch daran, dass die Nutzenbewertungs-Beschlüsse des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) nicht in der Versorgungspraxis ankommen. Ballast wies darauf hin, dass Ärzte selten wüssten, wie hoch der Zusatznutzen der von ihnen verordneten Präparate ist. Letztlich komme es häufig dazu, dass die Mediziner ein teures Präparat verschreiben, obwohl es ein günstigeres gibt, das sogar einen höheren Zusatznutzen hat.
Kein Zusatznutzen = Abgabe verweigern
Ginge es nach der Techniker Krankenkasse, sollten die Apotheker eine zentrale Rolle dabei spielen, das zu ändern. Unter dem Namen „AMNOG in der Apotheke“ hat die Kasse ein neues Sparprogramm entwickelt, bei dem die Apotheker gewissermaßen als „Sparschranke“ vor der Abgabe teurer Arzneimittel tätig werden sollen.
Laut Ballast sollen die Pharmazeuten grundsätzlich auch die Diagnose der Patienten einsehen dürfen und dann mitentscheiden: „Ist dieses Arzneimittel überhaupt für diesen Patienten geeignet?“ Dabei sollen die Apotheker insbesondere den Zusatznutzen der Arzneimittel überprüfen.
Stellt sich heraus, dass das Präparat keinen Mehrwert für den Patienten hat, soll der Apotheker die Abgabe verweigern. „Das Rezept soll dann zur weiteren Prüfung an die Krankenkasse weitergeleitet werden“, so Ballast. Aus Sicht der TK könnte so sichergestellt werden, dass nur noch Medikamente mit einem wirklich guten Kosten-Nutzen-Profil abgegeben werden. „Ein weiterer Vorteil wäre, dass wir bei den Ärzten Regresse vermeiden“, ergänzte der Kassenmanager.
Ballast sieht seinen Vorschlag auch im Zusammenhang mit der aktuellen Diskussion um das Apothekenhonorar. Im Gegensatz zum Vorschlag der Regierungsfraktionen wolle die TK Apotheker mehr für pharmazeutische Leistungen entlohnen. AMTS-Projekte mit Apothekern seien gute Beispiele dafür. Und auch das Programm „AMNOG in der Apotheke“ könne dazu führen, dass Apotheker stärker für ihre pharmazeutischen Kenntnisse und damit verbundene Dienstleistungen vergütet werden.
16 Kommentare
Neues Mittel zur Nullretaxation
von A. Grünebaum am 30.04.2016 um 15:23 Uhr
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Gegenvorschlag
von gabriela aures am 28.04.2016 um 16:08 Uhr
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Wer nichts wissen will
von Reinhard Rodiger am 28.04.2016 um 15:39 Uhr
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AW: Gerade der Patientennutzen....
von gabriela aures am 28.04.2016 um 16:43 Uhr
Ich schmeiß' mich weg !
von gabriela aures am 28.04.2016 um 15:36 Uhr
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AW: Erweckungserlebnis beim Wirtschaftsforum?
von Wolfgang Müller am 28.04.2016 um 17:08 Uhr
AW: Ich behaupte mal...
von gabriela aures am 28.04.2016 um 17:34 Uhr
Wer lesen kann
von Philipp Jüttner am 28.04.2016 um 14:51 Uhr
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AW: Mögen Sie etwa diesen absurden Vorschlag?
von Wolfgang Müller am 28.04.2016 um 15:36 Uhr
AW: Ob der Vorschlag....
von Philipp Jüttner am 28.04.2016 um 16:02 Uhr
AW: Kein Scheiß?
von Wolfgang Müller am 28.04.2016 um 17:25 Uhr
wenn der Geldbetrag feststeht,...
von Konrad Mörser am 28.04.2016 um 14:11 Uhr
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Tolles Märchen
von Karl Friedrich Müller am 28.04.2016 um 14:10 Uhr
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NUR DAS ist die Zukunft!
von Wolfgang Müller am 28.04.2016 um 13:57 Uhr
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Erst
von Andreas Dömling am 28.04.2016 um 13:32 Uhr
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Sparschranke
von Michael Zeimke am 28.04.2016 um 13:05 Uhr
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