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Steigern inhalative Glucocorticoide das Risiko einer Pneumonie bei COPD-Patienten? Der Ausschuss für Humanarzneimittel kam nun zu einer abschließenden Beurteilung zur Anwendung der inhalativen Glucocorticoide bei COPD.
Vom 25. bis 28. April tagte der Ausschuss für Humanarzneimittel. Diskutiert wurden unter anderem inhalative Glucocorticoide (ICS) in der Therapie der COPD. Das Verfahren zur Risikobewertung war am 7. Mai 2015 eingeleitet worden. Anlass zur Überprüfung gab der Verdacht auf ein verstärktes Risiko für Pneumonien unter der inhalativen Steroid-Therapie bei Patienten mit Chronisch Obstruktiver Bronchitis.
In ihrem abschließenden Bericht bestätigt die EMA diesen Verdacht. Auch gäbe es Hinweise, dass die Gefahr einer Lungenentzündung mit steigender Dosis der Arzneimittel zunehme. Unterschiede zwischen einzelnen inhalativen Glucocorticoid-Wirkstoffen seien nicht festgestellt worden, wobei auch sogenannte „head-to-head”-Studien nicht vorlägen. Diese stellen Arzneimittel in direkten Vergleich miteinander.
GOLD-Standard
Dennoch kommt das CHMP insgesamt zu einer positiven Nutzen-Risiko-Einschätzung der ICS in der COPD-Therapie. Jedoch sollen Ärzte bei COPD-Patienten künftig verstärkt auf Symptome einer beginnenden Pneumonie achten. Diese seien allerdings nicht immer ganz einfach von einer regelhaften Exazerbation der COPD abzugrenzen.
Bei der positiven Empfehlung folgt das CHMP der Empfehlung des Risikoausschusses PRAC und geht mit GOLD konform. Die Leitlinie der Global Initiative für Chronic Obstructive Lung Disease empfiehlt inhalative Glucocorticoide bei COPD-Patienten ab einem FEV1 (Forciertes Exspiratorisches Ein-Sekunden-Volumen) kleiner 60 Prozent. Dies entspricht einem mittleren Schweregrad der Lungenerkrankung, Stadium zwei nach GOLD. Die 2015 aktualisierte Leitlinie weist ebenfalls auf den Zusammenhang von Pneumonien unter ICS hin. Allerdings verbessern die entzündungshemmenden Arzneimittel auch Symptomatik, Lungenfunktion sowie die Lebensqualität der Patienten.
Von einer Langzeit-Monotherapie mit ICS rät GOLD klar ab.
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