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Inkontinenzmittel
Michalk will an Hilfsmittel-Ausschreibungen festhalten
Die Versorgung mit Inkontinenzmitteln steht in der Kritik, doch die gesundheitspolitische Sprecherin der Union will an den Ausschreibungen festhalten. Wie auch der Patientenbeauftragte Laumann fordert sie mehr Transparenz. Außerdem will sie bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens Druck machen.
Die Ausschreibungspraxis einiger Krankenkassen für Inkontinenzmittel
steht aufgrund der vielfach schlechten Qualität der abgegebenen Windeln schon länger
in der Kritik. Anders als bei Impfstoffen will Maria Michalk (CDU) bei
Inkontinenzmitteln jedoch an Ausschreibungen als Wettbewerbsinstrument
festhalten, wie die gesundheitspolitische Sprecherin der Unionsfraktion laut
einer Pressemitteilung des Bundesverbands Medizintechnologie (BVMED) bei einer
Veranstaltung des Verbands sagte.
Zwar könne es zu Verwerfungen kommen, wenn Krankenkassen nur
noch nach dem niedrigsten Preis entscheiden. Die Ausschreibungen sollten als Wettbewerbsinstrukment jedoch grundsätzlich erhalten bleiben. Michalk will wie der
Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Karl-Josef Laumann (CDU), im Rahmen
der anstehenden Hilfsmittelreform untersuchen, was sich bewährt habe und wo es
Korrekturbedarf gebe. Ziel ist laut der Gesundheitspolitikerin, das
Hilfsmittelverzeichnis zeitnaher zu aktualisieren und an den aktuellen Stand der
Wissenschaft und Technik anzupassen. Eine entsprechende Gesetzesinitiative könnte noch vor der Sommerpause vorgestellt werden.
Transparenz und Digitalisierung
Michalk forderte, dass qualitativ hochwertige Hilfsmittel ohne Zuzahlungen verfügbar sein müssten. „In diesem Bereich brauchen wir für die Betroffenen sehr viel mehr Transparenz“, sagte sie bei der Veranstaltung des BVMED. Laumann hatte sogar gefordert, den bisher auf die Höhe des Zusatzbeitrages ausgerichteten Kassenwettbewerb zukünftig umzugestalten – und beispielsweise transparent zu machen, wie oft die einzelnen Kassen Leistungen erst nach einem Widerspruch bezahlen.
Laut der CDU-Politikerin sei 2015 für die Gesundheitspolitik ein „Mammutjahr“ gewesen – mit vielen neuen Aufgaben für den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA). Die Selbstverwaltung nannte sie ein „hohes Gut“, doch sieht Michalk viel Handlungsbedarf bei der Digitalisierung des Gesundheitssystems. „Weil die Zeit eilt“ will sie hier Druck machen. Gleichzeitig würde das Thema bei gesundheitspolitischen Initiativen strategisch immer schon mitgedacht.
1 Kommentar
Ich
von Andreas Dömling am 29.04.2016 um 14:59 Uhr
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