Inkontinenzmittel

Michalk will an Hilfsmittel-Ausschreibungen festhalten

Stuttgart - 29.04.2016, 12:35 Uhr

Transparenz im Wettbewerb: Laut Maria Michalk soll weiter ausgeschrieben werden. (Foto: Laurence Chaperon)

Transparenz im Wettbewerb: Laut Maria Michalk soll weiter ausgeschrieben werden. (Foto: Laurence Chaperon)


Die Versorgung mit Inkontinenzmitteln steht in der Kritik, doch die gesundheitspolitische Sprecherin der Union will an den Ausschreibungen festhalten. Wie auch der Patientenbeauftragte Laumann fordert sie mehr Transparenz. Außerdem will sie bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens Druck machen.

Die Ausschreibungspraxis einiger Krankenkassen für Inkontinenzmittel steht aufgrund der vielfach schlechten Qualität der abgegebenen Windeln schon länger in der Kritik. Anders als bei Impfstoffen will Maria Michalk (CDU) bei Inkontinenzmitteln jedoch an Ausschreibungen als Wettbewerbsinstrument festhalten, wie die gesundheitspolitische Sprecherin der Unionsfraktion laut einer Pressemitteilung des Bundesverbands Medizintechnologie (BVMED) bei einer Veranstaltung des Verbands sagte.

Zwar könne es zu Verwerfungen kommen, wenn Krankenkassen nur noch nach dem niedrigsten Preis entscheiden. Die Ausschreibungen sollten als Wettbewerbsinstrukment jedoch grundsätzlich erhalten bleiben. Michalk will wie der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Karl-Josef Laumann (CDU), im Rahmen der anstehenden Hilfsmittelreform untersuchen, was sich bewährt habe und wo es Korrekturbedarf gebe. Ziel ist laut der Gesundheitspolitikerin, das Hilfsmittelverzeichnis zeitnaher zu aktualisieren und an den aktuellen Stand der Wissenschaft und Technik anzupassen. Eine entsprechende Gesetzesinitiative könnte noch vor der Sommerpause vorgestellt werden.

Transparenz und Digitalisierung

Michalk forderte, dass qualitativ hochwertige Hilfsmittel ohne Zuzahlungen verfügbar sein müssten. „In diesem Bereich brauchen wir für die Betroffenen sehr viel mehr Transparenz“, sagte sie bei der Veranstaltung des BVMED. Laumann hatte sogar gefordert, den bisher auf die Höhe des Zusatzbeitrages ausgerichteten Kassenwettbewerb zukünftig umzugestalten – und beispielsweise transparent zu machen, wie oft die einzelnen Kassen Leistungen erst nach einem Widerspruch bezahlen.

Laut der CDU-Politikerin sei 2015 für die Gesundheitspolitik ein „Mammutjahr“ gewesen – mit vielen neuen Aufgaben für den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA). Die Selbstverwaltung nannte sie ein „hohes Gut“, doch sieht Michalk viel Handlungsbedarf bei der Digitalisierung des Gesundheitssystems. „Weil die Zeit eilt“ will sie hier Druck machen. Gleichzeitig würde das Thema bei gesundheitspolitischen Initiativen strategisch immer schon mitgedacht.


Hinnerk Feldwisch-Drentrup, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Ich

von Andreas Dömling am 29.04.2016 um 14:59 Uhr

geh demnächst auch zu meinem Audi Händler und verlange den R8 aber zahlen tu ich nur den Preis vom A1. Wenn ich Qualität möchte dann muss ich auch dafür zahlen!

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