Apotheker nimmt Schwächen des real existierenden Sozialismus aufs Korn
Das Buch ist nicht dick, es liest
sich schnell und recht munter. Der Apotheker konnte es jüngst auf der Buchmesse
in Leipzig selber präsentieren. An manchen Stellen scheint durch, dass Wolter
vielleicht noch viel mehr hätte erzählen können. Da gibt es etwa spannende
Anekdoten aus seiner Zeit als Leiter der Gütekontrolle in einem
pharmazeutischen volkseigenen Betrieb der DDR, in denen er die Schwächen des
real existierenden Sozialismus beschreibt, oder den Mangel, der herrschte
und in vielen Ausnahmegenehmigungen mündete.
Auch wie er im System aneckte und
in der Karriere nicht weiterkam, weil er kein Mitglied der SED war, schildert
Wolter in seinen Erinnerungen, die „fast sowas wie meine Memoiren sind“, wie er
sagt. „Das Problem war, dass ich in der DDR nicht systemkonform war“, erinnert
er sich. Natürlich spielt auch der November 1989 eine Rolle in seinen
Aufzeichnungen. Seinem Schritt über die Grenze in die Bundesrepublik widmet er
nicht nur ein Kapitel, sondern auch eine Zeichnung. Mehrere Grafiken aus seiner
Feder illustrieren das Buch.
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