Europäisches Partnerschafts-Programm

Gemeinsames Dach für die Phoenix-Apothekenkooperationen

Mannheim - 14.05.2016, 10:05 Uhr

Ein gemeinsames Dach über alle ihre Apotheken-Kooperationskonzepte will die Phoenix bauen. (Foto: Fotolia / Gina Sanders)

Ein gemeinsames Dach über alle ihre Apotheken-Kooperationskonzepte will die Phoenix bauen. (Foto: Fotolia / Gina Sanders)


Der Pharmahändler Phoenix hat angekündigt, seine europäischen Apothekenkooperationen unter einem Dach vereinen zu wollen. Die nationalen Marken sollen bei der Phoenix Pharmacy Partnership aber erhalten bleiben.

Alliance Healthcare hat schon eines, Celesio ebenfalls – nun will auch die Phoenix ein europäisches Apotheken-Netzwerk bilden. Es soll die über 8600 Apotheken zusammenfassen, die in einer Phoenix-Apothekenkooperation Mitglied sind. Unter dem Dach der Phoenix Pharmacy Partnership sollen 12 Marken aus 15 Ländern zusammenarbeiten. Anders jedoch als beispielsweise bei Alliance, wo man alle europäischen Kooperationsapotheken in Alphega umbenannt hat, wollen die Mannheimer die nationalen Namen und Marken weiterführen.

Laut Phoenix-CEO Oliver Windholz, der den Start des Netzwerks auf der Jahrespressekonferenz in Mannheim am 13. Mai für das zweite Halbjahr 2016 ankündigte, soll der Zusammenschluss vor allem in Richtung der Hersteller wirken. Diese würden Phoenix bisher vor allem als Großhändler und Betreiber von fast 2000 eigenen Apotheken kennen und die viel größere Zahl der Kooperationsmitglieder kaum wahrnehmen. Ziel sei es deshalb, die Apothekenkooperationen der Phoenix gegenüber den Herstellern besser sichtbar zu machen. Dafür sei es nicht notwendig, gut eingeführte regionale Marken aufzugeben, so Windholz.

Neben den Einkaufsvorteilen könnten die Kooperationsapotheken laut Windholz auch von einem Transfer des großen Apotheken-Know-hows der Phoenix profitieren. Phoenix betreibt in 12 Ländern eigene Apotheken: In Estland, Lettland, Litauen, den Niederlanden, der Schweiz, Serbien und Ungarn unter dem Namen Benu. In der Slowakei und Tschechien wurden die kürzlich übernommenen Sunpharma-Apotheken ebenfalls in Benu umbenannt. Nur in Norwegen (Apotek1) und Großbritannien (Rowlands) heißen die Apotheken anders. In Österreich betreibt Phoenix eine Beteiligungsgesellschaft namens Aesculap. Wenn die niederländischen Wettbewerbsbehörden die vollständige Übernahme der Mediq-Apotheken genehmigen, was Windholz noch in diesem Jahr erwartet, wird Phoenix über 2000 eigene Apotheken in Europa betreiben.

„Linda bleibt die Nummer Eins“

In Deutschland soll das Phoenix-Kooperationskonzept Midas („Management in Apotheken stärken“) Teil des Partnership-Programms werden. Trotzdem, das betonte Windholz, werde die bestehende enge Zusammenarbeit mit dem MVDA (Marketing Verein Deutscher Apotheken) und seiner Dachmarke Linda weitergeführt. „MVDA/Linda bleibt die Nummer 1 für uns“, so Windholz. Mit diesem „präferierten Partner“ werde man weiterhin sehr eng zusammenarbeiten.

Rekordjahr

Auf der Jahrespressekonferenz konnten der Vorsitzende der Phoenix-Geschäftsführung, Oliver Windholz, und Finanz-Geschäftsführer Helmut Fischer Rekordzahlen für das Geschäftsjahr 2015/16 vermelden. Auf 23,2 Milliarden Euro stieg der Konzernumsatz, die Gesamtleistung, die auch Warenumschlag gegen Dienstleistungsgebühr enthält, sogar auf 28,5 Milliarden Euro. Phoenix ist mit einem Marktanteil von 28 Prozent der größte Pharmagroßhändler in Deutschland, das Unternehmen ist im Besitz der Unternehmerfamilie Merkle.


wes / DAZ.online
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Defakto Apo-Ketten ??

von Heiko Barz am 16.05.2016 um 13:56 Uhr

Ich weiß nicht, was uns dieser Beitrag sagen will?
Die Aufzählung dieser finanzstarken Defakto- Ketten ist doch die Vorbereitung, dem BMfG klar zu machen, dass die Zukunft der Medikamentenversogung nur noch in diesen Weise funktionieren kann.
Dagegen ist doch die Lobby des Individualapothekers überhaupt nicht mehr existent.
Man kann nur um den Erhalt der "Tante Emma- APOTHEKE" hoffen, denn das was heute von uns verlangt wird, wird sich eine "große Kette" nicht gefallen lassen, und die persönliche Verantwortungskultur, die unseren Beruf bisher stabilisiert hat, geht dabei den Bach herunter.
Derzeit besteht jedenfalls kein Meinungsbild-Umkehrtrend, der hoffen läßt, dass die DEUTSCHE APOTHEKE in der traditionellen Form, die die meisten der Kollegen ja noch vertreten, das Jahr 2030 überhaupt noch erleben wird.

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