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E-Health-Gesetz
7,5 Millionen AOK-Versicherte mit Anspruch auf Medikationsplan
Ab Oktober 2016 sollen multimorbide Patienten Anspruch auf
einen Medikationsplan haben. Neue Zahlen der AOK zeigen, wie viele Menschen
davon profitieren könnten: Demnach soll jeder Dritte AOK-Versicherte seinen
Arzt künftig um die Ausstellung eines Planes bitten dürfen – das entspricht
einer Zahl von rund 7,5 Millionen Versicherten. Insbesondere Menschen in Ostdeutschland werden darauf Anspruch haben.
Der Medikationsplan war mit dem E-Health-Gesetz etabliert worden. Ab Oktober soll er zunächst nur in Papierform verfügbar sein, später soll es ihn aber auch elektronisch geben. Profitieren können ausschließlich Patienten, die mehr als drei Arzneimittel gleichzeitig einnehmen. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung, die Bundesärztekammer und der Deutsche Apothekerverband haben kürzlich eine Rahmenvereinbarung über die genaue Ausgestaltung des Plans unterzeichnet. Der Plan soll laut Gesetz vom Arzt ausgestellt werden, die Apotheker sollen ihn lediglich auf Patientenwunsch ergänzen dürfen.
Das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) hat nun analysiert, wie viele AOK-Versicherte auf Basis der im E-Health-Gesetz vorgegebenen Regelung einen Medikationsplan beantragen dürfen. Demnach haben fast 30 Prozent der bei den Ortskrankenkassen Versicherten einen Anspruch darauf. Der Großteil dieser Patienten sei über 65 Jahre alt, so das WIdO.
Bei noch älteren Patienten soll der Anteil sogar noch höher liegen: Bei AOK-Versicherten, die älter als 75 Jahre sind, könnten sogar rund 75 Prozent den Medikationsplan beantragen. Das WIdO hat diese Zahlen auf Grundlage der Leistungsdaten der mehr als 24 Millionen AOK-Versicherten des Jahres 2014 geschätzt. Das Institut wies aber darauf hin, dass diese Schätzung auf den Arzneimittelabrechnungsdaten basiert und somit nicht automatisch die tatsächliche Anwendung und Dosierung der Medikamente abbilde. Offen sei zudem, ob alle betroffenen Versicherten ihren Anspruch auch geltend machen würden.
Große regionale Unterschiede
Sehr interessant ist auch die regionale Analyse des WIdO: Demnach scheint es insbesondere in den ostdeutschen Bundesländern einen großen Anteil an multimorbiden Patienten zu geben. Der Statistik zufolge werden in den Bundesländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt bis zu 47 Prozent der AOK-Versicherten Anspruch auf einen Medikationsplan haben. In Sachsen und Thüringen sind es immerhin noch zwischen 30 und 40 Prozent.
Aber auch in Teilen des Saarlandes und in Rheinland-Pfalz gibt es einen großen Anteil an Versicherten, die mehr als drei Arzneimittel gleichzeitig einnehmen. Den geringsten Bedarf an Medikationsanalysen wird es dem WIdO zufolge in Südbayern und dem südlichen Baden-Württemberg geben. Dort sind nur zwischen 20 und 24 Prozent der AOK-Versicherten multimorbid. Auch in der AOK Niedersachsen gibt es der Statistik zufolge nicht viele multimorbide Patienten.
2 Kommentare
Vorteil des Medikationsplanes?
von Elke Djanani am 21.05.2016 um 6:48 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Medikationsplan
von Katharina Stülcken am 21.05.2016 um 19:00 Uhr
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