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überfallserie in Mönchengladbach
Der Apotheken-Räuber ist gefasst
Erleichterung empfinden die Apotheker in Mönchengladbach. Die Polizei hat keinen Zweifel, den Täter erwischt zu haben, der innerhalb von drei Wochen fünf Mal Apotheken am helllichten Tag ausraubte.
„Wir sind natürlich sehr erleichtert“, sagt Apotheker Ulrich Adams. Der mutmaßliche Täter, der gleich zweimal innerhalb von wenigen Tagen seine Nord-Apotheke in der nordrhein-westfälischen Großstadt Mönchengladbach überfallen hat, ist gefasst. Wie Dienstagvormittag bekannt wurde, klickten am späten Montagabend in der Wohnung des mutmaßlichen Täters im Stadtteil Rheydt die Handschellen. Insgesamt hatte der jetzt Verhaftete wohl fünf Apotheken im Stadtgebiet jeweils zur Hauptgeschäftszeit bewaffnet überfallen.
„Dass wir gleich zweimal überfallen werden, damit hatten wir nie gerechnet“, sagt Adams, der zwischenzeitlich schon mit den Kollegen der anderen drei überfallenen Apotheken überlegt hatte, eine Art Kopfgeld von 1000 Euro für Hinweise auf den jetzt gefassten Räuber auszusetzen. „Wir haben keinen Zweifel, dass der Verhaftete der Täter ist“, sagt Willy Theveßen, Sprecher der Polizei Mönchengladbach. Im Verhör habe der Mann alle fünf Taten zwischen dem 3. Mai und Montag, 23. Mai eingeräumt.
Wenn da jemand mit einer Pistole vor einem steht und Geld fordert, ist das eine ganz andere Hausnummer.“
Bislang nur als Kleinkrimineller bekannt geworden
Ob er auch an Überfällen auf eine Sparkasse und zwei Discounter beteiligt war, die sich in der Zeit ebenfalls ereigneten, ist noch nicht sicher. Die Vernehmung dauerte am Dienstagmittag noch an. „Wir werden ihn danach fragen, aber wahrscheinlich war das noch ein anderer“, sagt Theveßen. Auch warum der Mann ausgerechnet Apotheken um die Kasseneinnahmen erleichterte, habe man noch nicht aus ihm rausgebracht. Bisher war der 30-Jährige, der im Mönchengladbacher Stadtteil Rheydt wohnt, der Polizei als Konsument von Amphetaminen, durch Diebstähle sowie als Kleinkrimineller bekannt.
Nach dem fünften Überfall am Montagnachmittag, bei dem es die Rosen-Apotheke im Stadtteil Eicken traf, lagen den Ermittlern einige Hinweise auf den jetzt in Haft befindlichen Mann vor. Der Verdacht habe sich dann im Laufe des Nachmittags verdichtet. Die Fahnder beobachteten dann zunächst die Wohnung des Mannes, der jedoch nicht nach Hause zurückkehrte.
Bei den Apothekern lagen zuletzt die Nerven blank
Daraufhin durchsuchten die Polizisten die Wohnung und fanden unter anderem zahlreiche Kleidungsstücke, die die Zeugen der insgesamt fünf Apotheken-Überfälle beschrieben hatten. Außerdem fanden sie weitere Beweismittel, die den Tatverdacht erhärteten, so die Polizei. Als der mutmaßliche Räuber dann gegen 22.30 Uhr seine Wohnung wieder betrat, erwarteten ihn dort Zivilfahnder und nahmen ihn fest. Noch am Dienstag sollte er einer Haftrichterin vorgeführt werden.
Nicht nur Apotheker Adams ist nun froh, dass der Spuk nun wohl ein Ende hat. „Wir mussten nach dem zweiten Überfall befürchten, dass der auch noch ein drittes Mal kommt“. Die beiden Überfälle seien mit Abstand das Schlimmste gewesen, was ihm in 35 Jahren als Apotheker passiert sei. Einbrüche habe es zwar gegeben, „aber wenn da jemand mit einer Pistole vor einem steht und Geld fordert, ist das ja eine ganz andere Hausnummer“. Zuletzt hätten bei seinen Angestellten die Nerven blank gelegen. „Wenn dann abends ein Kunde mit einer Kappe auf dem Kopf in den Laden kam, wurde einem schon anders“, sagt er.
Gute Überwachungskamera wird installiert
Die Verhaftung sei nun auch eine Riesenerleichterung für seine Mitarbeiterinnen. In Zukunft will Adams „aufrüsten“. „Ich habe schon eine Firma beauftragt, die eine Überwachungskamera mit einer guten Auflösung installieren wird“, sagt er. Vom Täter hatte es zwar aus seinem dritten Überfall in der Maximo-Apotheke Bilder gegeben, jedoch war die Auflösung nicht sehr gut gewesen.
„Mit der neuen Kamera würde es dann auch gute Bilder geben“, sagt Adams. Vielleicht solle es noch einen zusätzlichen Alarmknopf geben, sagt der Apotheker, da müsse man noch drüber nachdenken. Aber man wolle nun nicht die Sicherheit so aufrüsten, dass darunter der Service und die Beratung für die Kunden leiden würde. Allerdings, so hofft Adams, „ich gehe davon aus, dass so etwas nie wieder passieren wird“.
1 Kommentar
Polizeibekannt...
von Dr. Arnulf Diesel am 24.05.2016 um 15:37 Uhr
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