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Überflutung in Niederbayern
Hochwasser trifft Apotheken in Bayern
Einen Tag nach den Überflutungen in Niederbayern normalisiert sich die Lage in den betroffenen Ortschaften zum Teil. Während einige Apotheken nicht erreichbar sind oder noch keinen Strom haben, konnte etwa im besonders betroffenen Triftern die Engel-Apotheke wieder öffnen.
Durch Regenfälle der letzten Tage sind mehrere Apotheken in Niederbayern teils stark vom Hochwasser betroffen. So im Örtchen Simbach am Inn, in dem es auch Tote und Verletzte zu beklagen gibt. Vergleichsweise glimpflich ist Gunter Schmalhofer mit seiner Grenzland-Apotheke davongekommen. Er war die Nacht über von seiner Privatwohnung abgetrennt und hat daher im Notdienstzimmer der Apotheke übernachtet. „Ich habe einige Chroniker betreut, die von ihren Medikamenten abgeschnitten waren“, sagt er. Seine Nachmittagslieferung vom Mittwoch war nicht zu ihm durchgekommen, doch der Großhändler organisierte eine neue Tour, die nachts zwischen zwei und drei einging. „Das ist ganz toll gelaufen“, sagt Schmalhofer.
Massiv betroffen ist in Simbach hingegen die Stadt-Apotheke, die seit drei Jahren von der Apothekerin Constanze Callies geleitet wird. Laut Schmalhofer sind die dortigen Kollegen mit den ersten Reinigungsarbeiten beschäftigt, doch wird die Apotheke im Juni wohl kaum wieder öffnen können. Leider sei auch das Wohnhaus der Apothekerin extrem vom Hochwasser mitgenommen, sagt Schmalhofer.
Im zehn Kilometer entfernten Tann ist die dortige Marien-Apotheke gleichfalls sehr stark betroffen, der Betrieb musste eingestellt werden. Wie in der Stadtapotheke in Simbach funktioniert auch die Telefonverbindung nicht mehr.
Auch im wenige Kilometer entfernen 5300-Einwohner-Ort Triftern gab es am Mittwoch ein starkes Unwetter. „Es hat wahnsinnig viel geregnet. Das hat gar nicht aufgehört“, sagt Apothekerin Gertraud Roßmeier. Dann habe man plötzlich das Wasser kommen sehen, so die Apothekerin. Ihre Apotheke, die Engel-Apotheke, ist dabei aber größtenteils verschont worden. In den tiefer gelegenen Bereichen wurden dagegen Keller, Tiefgaragen und Erdgeschosswohnungen überschwemmt. Die Naturgewalten richteten immensen Schaden an, wie es auch schon in Baden-Württemberg der Fall war.
„Wir liegen am Oberen Markt. Das ist glücklicherweise hoch genug“, sagt die Apothekerin. Nur im Keller sei es etwas nass geworden, aber es habe keine größeren Schäden gegeben. „Aber ich habe mir natürlich Sorgen gemacht, dass es in der Nacht noch schlimmer hätte werden können.“ Betroffen war die Offizin dann hauptsächlich vom Stromausfall, der von Mittwoch 13 Uhr bis Donnerstagmorgen 9 Uhr anhielt. „Wir waren auch für die Lieferanten nicht erreichbar“, sagt Roßmeier. Viele Straßen hätten auch am Morgen noch unter Wasser gestanden.
Wasser bereits aus dem Keller geschöpft
Das Wasser im Keller sei bereits ausgeschöpft, und die Apothekerin ist froh, dass ihrer Offizin nichts Schlimmeres passiert ist. „Wir können wieder arbeiten“, sagt sie am Donnerstagmorgen. Auch die Arztpraxen in der Nähe hätten Glück gehabt, und der Betrieb können ganz normal weitergehen.
Für die Zukunft will sie ihre Apotheke aber vorsichtshalber noch besser vor möglichen Wasserschäden schützen. Ein Waschbecken wolle man entfernen, da dort Wasser aus dem Kanal hochgedrückt worden sei. Und für alle Fälle überlegt die Apothekerin, ein Notstromaggregat anzuschaffen. Während in der Engel-Apotheke bereits wieder Kunden bedient werden, ist die Markt-Apotheke auf der anderen Straßenseite noch nicht wieder erreichbar.
Einige Apotheken haben keinen Strom und sind nicht erreichbar
„Die andere Straßenseite hat noch keinen Strom“, erklärt Roßmeier. Dann funktionieren auch die Telefone und Faxe nicht. Vom Wasser wurde aber auch die Markt-Apotheke wohl weitgehend verschont.
Nicht abziehender stundenlanger Gewitterregen mit Regenmengen, die teilweise hundert Liter pro Quadratmeter in einer Stunde überstiegen, hatte zu den verheerenden Fluten in Niederbayern am Mittwoch geführt. Auch für Donnerstag sagten die Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes wieder Regen mit unwetterartigen Mengen für die Region vorher.
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