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Bernard neuer ADKA-Präsident
„Frischer Wind beugt Verkrustungen vor”
Die ADKA hat eine neue Spitze. Rudolf Bernard übernimmt seit Juni die Aufgaben der Präsidentschaft des Bundesverbands Deutscher Krankenhausapotheker. Lieferengpässe, die Freigabe elektronischer Verordnungen und eine pharmazeutische Rundumbetreuung sind „Schlaglichter” seiner Ziele.
Die Arzneimitteltherapie ist ein Hochrisikoprozess. Diesen für die Patienten sicher zu gestalten, ist eines der Hauptanliegen Rudolf Bernards. Der leitende Pharmaziedirektor der Krankenhausapotheke im Klinikum rechts der Isar in München ist frisch gewählter Präsident des Bundesverbands Deutscher Krankenhausapotheker (ADKA). Die Kontinuität langfristiger Ziele zu gewährleisten und gleichermaßen „frischen Wind” mit in die ADKA zu bringen, vor diese Herausforderung stelle ihn seine neue Position.
Eine moderne Arzneimittelversorgung umfasse – nach Ansicht Bernards – eine „patientenbezogene elektronische Verordnung mit anschließender Vidierung durch einen Fachapotheker für klinische Pharmazie”. Eine Unit-Dose-Versorgung sei nur eine dieser zeitgemäßen Möglichkeiten zur Umsetzung, stellt Bernard in Aussicht. Nicht zuletzt darin sieht der engagierte Krankenhausapotheker eine Aufgabe seiner neuen Funktion: Politik und Behörden für den Fortschritt zu gewinnen und zu überzeugen, „dass dies nur mit einer angemessenen Personal- und Materialausstattung zu erreichen ist”.
Patientensicherheit in vielen Bereichen betroffen
Vorantreiben will Bernard noch weitere Möglichkeiten zur Erhöhung der Patientensicherheit. Diese beginnt beim Schutz vor gefälschten Arzneimitteln, geht über die pharmazeutische Begleitung der Patienten bei Krankenhausaufnahme, während der stationären Behandlung und bei der Entlassung.
So unterstütze die ADKA generell EU-Maßnahmen – wie die europäische Fälschungsrichtlinie für Arzneimittel und das „Securpharm”-System. Letzteres solle „Arzneimittelfälschungen von Patienten fernhalten”. Nur müsse auch die Praxistauglichkeit und die effiziente Umsetzung dieser Forderung bei der Arzneimittelbelieferung einer Krankenhausapotheke berücksichtigt und den speziellen Verhältnissen der direkten Herstellerabgabe von Arzneimitteln an Klinikapotheken Rechnung getragen werden. Konkrete Ideen hierzu gibt es, eine ADKA-interne Arbeitsgruppe befasse sich mit konstruktiven Lösungsansätzen: Der Hersteller solle im Auftrag der Krankenhausapotheke den seriellen Packungscode quittieren.
Die pharmazeutische Rundumbetreuung wird die Arzneimittelversorgung im Krankenhaus für Patienten sicher und effizient machen. Sie zu verwirklichen ist das große, strategische Ziel der nächsten Jahre.
Bernard lobt die herausragende Zusammenarbeit und Kollegialität unter Krankenhausapothekern. Diese sei vorbildlich und suche ihresgleichen, hebt er hervor: „Mit solch einem herausragenden persönlichen und kollektiven Engagement werden wir es schaffen, die pharmazeutische Rundumbetreuung bei Aufnahme, Aufenthalt und Entlassung flächendeckend zu etablieren.”
„Ceterum censeo” bei Lieferengpässen
Seit geraumer Zeit engagiert sich der Krankenhausapotheker aus München insbesondere dem sensiblen Thema der Lieferengpässe. Diese halten die Kliniker schon länger und immer noch auf Trab. Bereits im Rahmen der DAZ.online-Themenwoche „Lieferengpässe: Den Defekten auf der Spur” gab Rudolf Bernard Einblicke in die aktuelle Situation aus Sicht der Krankenhausapotheker. Der damalige Vizepräsident des Verbands formulierte klare Forderungen: Informationspflicht bei Lieferunfähigkeit, Lagerhaltungspfllicht der pharmazeutischen Unternehmer und die Ahndung entsprechender Verstöße als bußgeldbewährte Ordnungswidrigkeit – diese ambitionierten Ziele verfolgt er auch weiterhin.
Eine ausführliche Vorstellung Rudolf Bernards und seiner Ziele als neuer ADKA-Präsident gibt es im Editorial der Juli-Ausgabe der Zeitschrift „Krankenhauspharmazie”.
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