Körpereigenes Protein spielt eine wichtige Rolle
Thalidomid und seine Abkömmlinge beeinflussen die Immunantwort
des Körpers, indem sie die T-Zell-vermittelte und NK-(Natural Killer)-Zell-vermittelte
Immunität fördern und die übermäßige Tumornekrosefaktor alpha
(TNF-α)-Produktion unterdrücken. Deshalb werden sie auch als Immunomodulatory
Drugs, kurz IMiDs, bezeichnet.
Wissenschaftler um Prof. Florian Bassermann, tätig an der III.
Medizinischen Klinik am Klinikum rechts der Isar, wussten aus Forschungsarbeiten
anderer Gruppen, dass für die Wirkung und auch für die Teratogenität der IMiDs
ein Protein namens Cereblon eine wichtige Rolle spielt. Cereblon ist ein
körpereigenes Protein, das in vielen Gewebearten exprimiert wird.
Bassermann und sein
Team konnte zeigen, dass Cereblon in den Zellen an zwei Proteine bindet, CD147
und MCT1. Diese treten immer paarwiese als Proteinkomplex auf. Unter anderem sind sie für die Angioneogenese und den Metabolismus der Zelle wichtig. Sie kommen vor
allem in den Zellen des blutbildenden Systems und des Immunsystems vor. Bei einigen Krebsarten,
wie dem Multiplen Myleom, werden CD147 und MCT1 übermäßig exprimiert.
Um den für die Aktivierung notwendigen Komplex bilden zu
können, sind CD147 und MCT1 von Cereblon abhängig. Binden sie an Cereblon, fördert
das die Zellproliferation und die Ausscheidung von Stoffwechselprodukten. Überexpression
des Proteinkomplexes, wie beim Multiplen Myelom, führt zu einer starken Ausbreitung der Tumorzellen.
1 Kommentar
Auch gegen das Proteussyndrom wirksam?
von Froggy am 21.09.2019 um 13:53 Uhr
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