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Pharmakonzerne
Roche sieht Biosimilar-Konkurrenz gelassen
Der Vorstandsvorsitzende des Schweizer Pharmariesen Roche, Severin Schwan, sieht das Unternehmen angesichts mehrerer Erfolge mit neuen Arzneimitteln auf Wachstumskurs. Die Konkurrenz durch Biosimilars beunruhigt ihn weniger als bislang.
„Bezüglich des Wachstums bin ich jetzt an einem Punkt, wo ich viel besser schlafe“ – das erklärte Roche-Chef Severin Schwan gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Der Grund seines Optimismus: Roche ist mit mehreren Arzneimittelkandidaten auf einem guten Weg und hat zu drei wichtigen neuen Produkten in den vergangenen Monaten positive Nachrichten vermeldet. Damit sieht Schwan die Konkurrenz durch Nachahmerprodukte für mehrere vom Patentauslauf betroffene Krebsarzneien des Konzerns mittlerweile recht gelassen.
Der Hintergrund: Roches Wettbewerber wie etwa Novartis oder Mylan beginnen in der zweiten Hälfte 2017 damit, Biosimilars auf den Markt zu bringen. „Ich wäre vor zwölf oder 18 Monaten viel vorsichtiger gewesen, aber das Risiko ist seitdem erheblich zurückgegangen“, erklärte Schwan in dem Interview.
Therapiedruchbruch mit neuem Roche-Medikament
Einen positiven Bescheid erhielt Roche im Februar von der US-Zulassungsbehörde FDA. Die stufte das neue Multiple-Sklerose-Medikament Ocrevus als Therapiedurchbruch ein. Laut Roche soll damit die Entwicklung und Prüfung von Medikamenten für schwerwiegende oder lebensbedrohliche Erkrankungen beschleunigt und sichergestellt werden. Patienten sollen durch eine zügige FDA-Zulassung zudem so schnell wie möglich Zugang zu diesen Medikamenten erhalten. Bislang gibt es nach Angaben von Roche keine zugelassenen Medikamente für die sogenannte primäre progrediente multiple Sklerose (PPMS).
Im Mai erhielten die Schweizer dann noch die beschleunigte vorläufige US-Zulassung für Tecentriq zur Behandlung einer bestimmten Form von Blasenkrebs. Schließlich meldete Roche Ende Mai überraschend früh, dass Gazyva gegen Blutkrebs besser wirkt als ein älteres Präparat.
Schwan machte in dem Gespräch auch deutlich, dass Roche weiterhin kleinere Zukäufe tätigen werde, um Wirkstoffe in einem frühen Entwicklungsstadium zu erwerben. Größere Transaktionen seien aber unwahrscheinlich, da Biotech-Firmen trotz der seit Ende 2015 anhaltenden Kursrückgänge weiterhin überbewertet seien.
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