Nachrichtenportal der Apotheker

Die ABDA und ihr mysteriöser Newsroom

Berlin - 01.07.2016, 11:55 Uhr

Apotheker-Nachrichten von der ABDA: Die ABDA will ein eigenes Nachrichtenportal aufbauen, aber noch nicht verraten, was eigentlich dahinter steckt. (Foto: fotolia/rawpixel.com)

Apotheker-Nachrichten von der ABDA: Die ABDA will ein eigenes Nachrichtenportal aufbauen, aber noch nicht verraten, was eigentlich dahinter steckt. (Foto: fotolia/rawpixel.com)


Bei der ABDA-Mitgliederversammlung am gestrigen Donnerstag gab es ein großes Streitthema: das von der ABDA geplante neue Nachrichtenportal der Apotheker. Viele Mitgliedsorganisationen verstehen die Grundidee dahinter nicht. Einige bezweifeln, dass die ABDA eine so große Aufgabe stemmen kann. Die ABDA unternimmt nicht viel, um Licht ins Dunkel zu bringen.

Newsroom ist beschlossene Sache

Im nun beschlossenen Haushalt ist die Einrichtung einer neuen Vollzeitstelle in der ABDA-Öffentlichkeitsarbeit vorgesehen. Im Haushaltsentwurf hieß es, dass man das Personal aufstocken wolle, um die „Außendarstellung der ABDA gegenüber Medien, Fachöffentlichkeit und Politik“ zu intensivieren.

DAZ.online hatte darüber berichtet, dass die neu einzustellende Fachkraft unter anderem einen „Newsroom“ auf www.abda.de betreuen solle. Dieser werde „über täglich neue Nachrichten und Informationen die Arbeit, Leistung und politischen Ziele des ABDA-Verbundes konsequent darstellen und unterstützen“. Dies soll neben Pressematerial und Social-Media-Beiträgen auch etwa durch Dossiers zu aktuellen Themen, Hinweise auf Veranstaltungen oder Publikationen geschehen. Auch Video- und Audio-Material soll es geben. Die Aufbereitung der Inhalte solle dabei „verlässlich sowie journalistisch professionell erfolgen“.

Dem Vernehmen nach hatten die 34 Mitgliedsorganisationen bei der Mitgliederversammlung am gestrigen Donnerstag erheblichen Gesprächsbedarf wegen des Newsrooms. Die Kammern und Verbände wollten wissen, welches Ziel man mit einem eigenen Nachrichtenportal verfolge. Es sei infrage gestellt worden, ob die personelle Besetzung der ABDA ausreiche, um ein eigenes Nachrichtenportal aufzubauen und es täglich mehrfach mit Nachrichten zu bestücken. Mit den Erläuterungen der ABDA schienen nicht alle Mitglieder zufrieden gewesen zu sein: Aus Teilnehmerkreisen hieß es, dass „einige“ der vier Gegenstimmen und zwei Enthaltungen auch aufgrund der undurchsichtigen Erklärungen der ABDA-Spitze zum Newsroom zustandegekommen seien.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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8 Kommentare

Abbuchung ABDA Bundesver. Dt.Apothekerv.

von Fronz, Eduard am 30.01.2018 um 12:06 Uhr

Wie kommen Sie dazu, mir von meinem Bankkonto lt. Auszug der Mobilfunkrechnung für August 2017 einen Betrag von 6,21 € mit dem Detail "9 Stück Datum/Zeitraum 27.08.17- 27.08.17" abzubuchen? Ich habe Ihnen dazu weder den Auftrag noch die Genehmigung erteilt und bitte um sofortige Erstattung. Ich erwäge Strafanzeige. E. Fronz

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NewsRoom = die Black Box mutiert zur lightening Box oder zur lightning Box?

von Dr. Christoph Kotz am 02.07.2016 um 16:47 Uhr

So ein NewsRoom kann sinnvoll sein, wenn man viel zu berichten hat, weil ein kreatives Team ständig neue nützliche Dinge entwickelt, von deren gesellschaftlichem Nutzen man eine Öffentlichkeit überzeugen will. Das heißt, neben dem kreativen Output muss auch ein gewisses Sendungsbewusstsein vorhanden sein. Können wir beides bei der ABDA feststellen?
Als einzig kreativen Kopf sehe ich da unseren Herrn Schmitz aus WL, der hier die Öffentlichkeitsarbeit mit Verstand, Herz und Witz betreibt.
Selbst Kerns Baby, „ABDAs Posting Service“, für das er ja viel Lob eingeheimst hat, ist kein Beleg für sprühende Kreativität. Wahrscheinlich hätte Cyrano das besser gemacht.

Ein zweiter Ansatz für einen Newsroom, wäre das Runterbrechen von Infos und Motivationstools, mit dem Ziel, die Berufsangehörigen zum Schulterschluss und zu mehr als der 5. Kolonne zu machen. Friedemann Schmidt war 8 Jahre lang Vizepräsident und schaut jetzt bald auf 8 Jahre als ABDA-Präsident. Also 16 Jahre Berufspolitik in einer Spitzenposition. Und was ist bisher unterm Strich herausgekommen? Gibt es mehr Kollegialität, mehr gedeihliches Miteinander, mehr Verständnis für die unterschiedlichen Sichtweisen? Findet irgendwo ein Aufeinanderzubewegen statt?

Über 20 Jahre Gesundheitspolitik haben für ein Ausbrennen im Berufsstand gesorgt. Asche, wohin man schaut. Wer brennt heute noch wo für? Wer zündet ein Licht an? Außer der Glut der Querulanten gibt es nichts? Doch, na klar, es gibt die jungen Kolleginnen und Kollegen, die zwischen 30 und 40 in die Berufspolitik einsteigen. Nur welches Briefing erhalten sie und auf was schießen sie sich ein? Entstehen da nur neue „Rudeltiere“?

Ein Newsrroom richtig gemacht, könnte dafür sorgen, dass die ABDA das Etikett „Black Box gegenüber den Berufsangehörigen verliert, dass der Berufsstand selbst so manche falsche Etikettierung verliert und dass davon eine Motivationskraft ausgeht, die dafür sorgt, dass der Berufsstand wieder anfängt für gemeinsame Ziele zu brennen.

Nur wenn bei der Diskussion in der Mitgliederversammlung genau so eine Intention nicht vermittelt werden konnte, dann zeigt das nur, wie weit die ABDA von den BasisApothekern entfernt ist. Was bleibt zu tun? Wie es hier schon gesagt wurde: Die Glut der „Meckertussis“, Protestapotheker, der „Neger“ des Berufsstandes – der Apotheker ist der Neger der GKV – muss weiter zu „Verbrennungen“ führen.

Und DAZ- online, apotheke-adhoc und PHARMEDIA müssen als Plattform weiter genutzt werden, um denen, die uns ärgern, die Meinungshoheit streitig zu machen. Seit dem denkwürdigen Jahr 2012 hat die berufspolitische Opposition sich versucht, ganz konstruktiv in den berufspolitischen Apparat einzufädeln. Was hat es gebracht, was bringt es?
Man lese die Beiträge von Aures, Patzelt und Kossendey-Koch. Ich nenne bewusst die drei, denn die Mehrheit in unserem Beruf wird von Frauen gestellt. Bevor die drei so rumzicken, da muss schon viel passieren. Wie oft habe wir es nachlesen können, dass alle drei sofort mit einer Absolution zur Hand waren, falls die ABDA zeigt, in die gewünschte Richtung zu gehen. Als Fazit bleibt jedoch eine Fehlanzeige. Die Drei haben das begriffen. moiraM und Co. anscheinden noch nicht.

Und was die Kollegin Thesing-Bleck betrifft, die auch so ihre berufspolitischen Wunden trägt: Sprache ist dazu da, Sachverhalte beim Namen zu nennen. Und da ist es erlaubt, wie Götz George das Scheiße zu nennen, was Scheiße ist. Das ist besser als mit Euphemismen Sachverhalte zu kaschieren und falsche Eindrücke zu erzeugen.

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Wirksamkeit

von Reinhard Rodiger am 01.07.2016 um 15:34 Uhr

Diese flache Formal-PR , die nichts braucht als Geld und Leute, die nichts wirksames an den Mann bringen dürfen, ist ein Armutszeugnis. das gilt besonders für die Charakterisierung des Inhalts: wechselnde Tiefe! Nichtssagender geht es nicht.
Offensichtlich ist gar nicht klar, was eigentlich vermittelt werden soll. Was fehlt ist Inhalt, Problemansprache ,Information zur Lösung. Das ist in erster Linie ein Erkenntnisproblem und dann erst eine Vermittlungsaufgabe.

Konkrete Beispiele sind die 27! Fragen , die DIE LINKE an die Bundesregierung stellt. Derartig substantielles kombiniert mit Information aus eigener Recherche, vielleicht sogar mit Lösungsansätzen--ist das gemeint? Wenn ja, so lässt sich das doch beispielhaft durchführen, um INHALTLICH zu überzeugen. Die Fakten liegen vor, das Problem ist relevant und für die Öffentlichkeit von Bedeutung. Es geht um die Lieferengpässe, zu denen bislang nichts offiziell gesagt wird.

Wenn es um solche Themen geht, braucht es inhaltliches Wissen mit Recherchekompetenz und nicht nur Textbausteinvermittlung.Wo soll das erfolgen?

Wo wird eine Prioritätenliste zu Themen und deren Fundierung erarbeitet? Gibt es Fragen an die Länder?
Ist Mitarbeit erwünscht? Gibt es eine Ideenbörse?
Wo ist der interne Austausch zur besseren Meinungsbildung?
Was sind die Zielsetzungen bei den Medien? Leserquoten?
Oder ist gar eine Auseinandersetzung mit den Glaeske/DAK/Barmer-GEK/Wido - reports und deren verzerrter Darstellung gemeint? Auch Antworten auf die Vorstellungen der KK fehlen kontinuierlich-kommt da etwas?

All das wäre darstellbar-vorher. Stattdessen wird das Pferd von hinten aufgezäumt und ausser Nebel nichts zu sehen.
Beinahe hätte ich den erschöpfenden Hinweis auf unterschiedliche Tiefgänge vergessen. Doch bei welchen Themen?

Es ist schlicht fahrlässig und respektlos, so vorzugehen.

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"Newsroom" ?

von gabriela aures am 01.07.2016 um 12:33 Uhr

Vorweg: dankenswerterweise bekam ich gestern einen Anruf bezüglich "Newsroom" vom "meinem" Kammerpräsidenten.

Zusammen mit diesem Artikel muß ich leider sagen:
überzeugt mich nicht !
Der "newsroom" soll nicht für die Mitglieder, also Apothekerinnen geschaffen werden, sondern für die Medien.
Es mag ja sein, daß Herr Kern der Meinung ist, "alle Unternehmen präsentieren sich im Internet" , aber die ABDA ist nicht vom Verkauf und Bewerben ihrer Produktpalette abhängig.
Sie ist auch nicht auf Mitgliederzuwachs ausgerichtet oder Ranking durch likes.
Auf der ABDA-HP gibt es bereits die Abteilung "Presse/Pressemitteilungen" - sogar mit bunten Bildern .
Wie hoch sind hier die Zugriffszahlen ?
Werden die durch einen "Newsroom" erhöht ?
Werden die Nachrichten andere-bessere-tranparentere ?
Die Forderungen der ABDA sind (zwangsläufig) seit Jahren die gleichen - das sind keine News mehr. Außerdem kann man die Meldung "ABDA fordert...." einfach kopieren und ohne Aufwand auch bei Pressemeldungen einstellten. Für c+p braucht's keine Fachkraft.
Wer hat denn bisher die Meldungen geschrieben - waren die fachlich schlecht, waren die gar falsch?
Gibt's dann plötzlich mehr zu vermelden ?
Es wäre eine Farce bzw. ein Affront, wenn die Apothekerinnen aus Diskretionsgründen nicht informiert würden (um Erfolge nicht zu gefährden, wie uns immer erklärt wird), die Presse aber alles "brühwarm" nachlesen könnte.
Und wie gesagt: wird auch nur ein Journalist nur wegen "newsroom" von sich aus die Meldungen der ABDA aufrufen ?
Das ist doch Schwachsinn !

Wobei die ABDA ja von der Holschuld der Medien ausgeht- ihre Bringschuld hat sie erbracht, wenn sie Meldungen produziert.
Wenn die niemand liest , ist es nicht mehr das Problem der ABDA.
Aber WIR bezahlen diese hochtrabenden Träume !

Auch das Vorgehen ist wieder so typisch !
ABDA: Ich brauch' mehr Geld !
Apotheker: Warum, wofür, wie ?
ABDA: Konzept wird nachgereicht !


Jeder Friseur, jeder Budeninhaber muß einen Businessplan vorlegen - unsere Standesvertretung beruft sich auf...ja auf was eigentlich ? - und (fast) alle nicken ab .
Will sich ja keiner unbeliebt machen. Oder die eigenen Karrierechancen gefährden.

Welchen durchschlagenden Zusatznutzen soll diese neue Online-Präsenz bringen ?
Übrigens: Das Hochjubeln kleiner finanzieller Erfolge (NNF, 25cent) bringt den Apothekern KEINE positiven Schlagzeilen, sondern nur weitere Neiddebatten .
Andere Erfolge gibt es leider nicht ....
Wobei: Wir haben die Ketten verhindert ! ist DAS Totschlagargument seit Jahren...

Und jetzt kommt noch jemand, der "was mit Medien macht" und soll einen Newsroom füllen ?
Den Versäumnissen der letzten Jahrzehnte ist nicht durch die Online-Präsenz, die teuer bezahlt, aber noch nicht ausgearbeitet ist, beizukommen.

Facebook ist kostenlos, omnipräsent und wird mehr genutzt (außer von Pharmazeuten) als die HP der ABDA.


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AW: Gabi Aures

von Dieter Dosquet am 01.07.2016 um 14:51 Uhr

Gabi Aures, auch eine von diesen Meckertussis :-). Sie versteht einfach nicht worum es geht. Viel Raum eingekauft, der muss gefüllt werden, repräsentativ sein. Es gibt ja auch sowas wie die Bundespressekonferenz, da kann die ABDA nicht nachstehen, was mir fehlt für so einen florierenden Verein ein gros an Simultanübersetzern, minumum 2 mehr als die Eu Mitgliedstaaten hat, Tische für Faxe nicht vergessen, die sollen jetzt auf dem Vormarsch sein, hatte vorher noch nie davon gehört. Und Swiffer Staubmagneten, sind die als Posten im Haushaltsentwurf überhaupt aufgeführt, wer kann da verlässliche Info´s geben, zur Not hab ich noch ein paar Pakete. Lass uns weiter meckern, gehen wir den auf den Keks, wie sie uns auf den Keks gehen.

AW: @D.Dosquet

von gabriela aures am 01.07.2016 um 15:26 Uhr

Der rheinische Querulant wieder :-)

Zuviel Platz im neuen Häusle ?

Na, dann wird halt noch eine stylische "Information-Lounge" eröffnet ! Und der kleine blaue Schlumpf gibt die Hostesse :-)
Wenn der Swiffer zum Einsatz kommt, dann müssen aber einige Leichtgewichte der Standesvertretung aufpassen - so Fusselzeugs ist da schnell weg ....

AW: "Meckertussis"

von Thesing-Bleck am 01.07.2016 um 19:08 Uhr

Die Sprache in Nordrhein wird immer vulgärer! Kollege Dosquet bezeichnet Frauen als "Mecketussis", ein anderer Kollege sprach an Mittwoch in einer Ausschusssitzung der AKNR von "Frauen und Negern". Liebe Kammer Nordrhein, ich beantrage, dass Kollegen, die sich im Ton vergreifen, verbindlich Nachhilfeunterricht zur Benutzung einer angemessenen Sprache erteilt wird. Eine im Heilberufsgesetz festgeschrieben Aufgabe der Kammern ist es, das gedeiliche Miteinander der Kollgen zu fördern! Einen Newsroon zu schaffen ist im Heilberufsgesetz jedenfall nicht festgeschrieben!

AW: Meckertussis !

von gabriela aures am 01.07.2016 um 20:41 Uhr

Frau Thesing-Bleck,

es ist nett, daß Sie sich für einen angemessenen Umgangston einsetzen , hier ist Ihnen aber vielleicht der Smiley ( :-) ) von Herrn Dosquet entgangen.
Außerdem kenne und schätze ich den Kollegen sehr, kann also seine Wortwahl einordnen.
Er darf das , in diesem Fall sehe ich das sogar als Kompliment - und er will ja nur spielen !
Also: alles gut !
Locker bleiben und lieber die Energie in andere Projekte investieren.

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