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Die Brandenburger Apothekerkammer hat in dieser Woche für Furore gesorgt. Ihre Entscheidung, der ABDA die Hälfte der Beiträge zu entziehen, demonstriert den Unmut der Basis auf eine ganz neue Weise. Nun suchen ABDA-Präsident Friedemann Schmidt und Kammerpräsident Jens Dobbert nach einer gemeinsamen Lösung.
Am 30. Juni fasste die Kammerversammlung der
Landesapothekerkammer Brandenburg einen weitreichenden Beschluss: Sie will
ihren Beitrag zur ABDA vorerst um die Hälfte kürzen.
Kammerpräsident Jens Dobbert zeigte in der Kammerversammlung auf, in welchen
Feldern er Probleme mit der ABDA hat. Sie
reichen von der Haltung zur Barrierefreiheit von Apotheken, über die teure und am
Ende vermutlich kaum aussagekräftige PharmCHF-Studie und die
Öffentlichkeitsarbeit bis hin zur Haltung zu Rezepturen – sollen letztere
künftig nur noch eine Arbeit ausgewählter Leuchtturm-Apotheken sein?
Die vom Vorstand stammende Beschlussvorlage wurde in der Kammerversammlung leidenschaftlich diskutiert – und am Ende mit großer Mehrheit angenommen. Dobbert machte dabei allerdings auch klar: Er stelle die ABDA als solches nicht in Frage und wolle sie auch nicht schwächen. Es gehe darum, ein Signal zu senden – und für eine effektive Verwendung der Mitgliedsbeiträge einzutreten.
Doch offenbar ist der Unmut in Brandenburg keine neue Erscheinung: Gegenüber DAZ.online bestätigte Dobbert, dass seine Kammer die ABDA-Beiträge schon im 2.Quartal 2016 gekürzt habe. Der Beschluss der Kammer in dieser Woche hat dieses Vorgehen gewissermaßen bestätigt.
Präsident an Beschluss der Kammerversammlung gebunden
Doch wackelt der Beschluss der rebellischen Brandenburger nun schon wieder? Einen Tag nach der Versammlung in Potsdam fand in Berlin die ABDA-Mitgliederversammlung statt. Hier gehörte Brandenburg zu den vier Mitgliedsorganisationen, die gegen den Haushaltsvoranschlag 2017 stimmten. Und hier trafen Dobbert und ABDA-Präsident Friedemann Schmidt unweigerlich aufeinander. Nach der Sitzung ließ Schmidt wissen, man habe „eine Lösung mit den Kollegen aus Brandenburg gefunden, wie wir das Problem im beiderseitigen Interesse aus der Welt schaffen können“. Genauere Details wollte er jedoch nicht verraten.
Dobbert bestätigte gegenüber DAZ.online, dass man nun Gespräche führen werde und um eine Lösung bemüht sei. Allerdings: Ein Beschluss einer Kammerversammlung lässt sich nicht einfach vom Tisch wischen. „An einen solchen Beschluss ist der Präsident gebunden“, sagt Dobbert. Man kann nun gespannt sein, wie Schmidt es schaffen wird, das Vertrauen der Brandenburger Kammerversammlung, insbesondere ihres Vorstands, wiederzugewinnen.
2 Kommentare
Wie jetzt ?
von gabriela aures am 01.07.2016 um 12:39 Uhr
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Ich wünsche mir
von Christiane Patzelt am 01.07.2016 um 11:32 Uhr
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