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Machtkampf bei Arzneimittel-Hersteller
Stada-Aktionär AOC lässt nicht locker
Neue Runde im Machtkampf bei Stada: Der aktivististische Anteilseigner AOC ist unzufrieden mit der bisherigen Kandidatenauswahl für den neuen Aufsichtsrat. Deshalb ruft er nun weitere Aktionäre auf, sich am Auswahlprozess zu beteiligen.
Die Beteiligungsgesellschaft Active Ownership Capital AOC hält seit einiger Zeit über 5 Prozent der Aktien an der Stada AG. Seitdem ist ein Machtkampf um die Kontrolle über die Firma entbrannt. Stada sei deutlich unterbewertet, was AOC dem bisherigen Management anlastet. Der Aufsichtsrat, der das Management kontrollieren soll, habe dafür nicht die notwendigen Kompetenzen. So seien bei Stada u.a. zu viele Apotheker tätig, notwendig seien aber international erfahrene Experten der Pharma- und Healthcare-Branche sowie für Management, Corporate Governance, Finanzen und Recht, forderte AOC.
Als Reaktion darauf hatte die Stada Mitte Mai bekanntgegeben, dass die Hauptversammlung um zwei Monate auf den 26. August verschoben wird. Damit sollte ein „strukturierter Prozess zur wesentlichen personellen Erneuerung des Aufsichtsrats“ angestoßen werden. Ein Nominierungskomitee sollte vier Kandidaten suchen.
AOC kritisiert Stada-Vorgehen
Mit diesem Vorgehen scheint nun wiederum AOC nicht einverstanden zu sein, der Ausschuss „ignoriert mit seinem Vorgehen zur Identifizierung potenzieller Aufsichtsratskandidaten die Interessen der Aktionäre“, heißt es in einer AOC-Mitteilung von Freitagmittag. Die „Interimistische Unternehmensführung der Stada“ sei nicht legitimiert, „an den Aktionären vorbei“ ihr genehme Aufsichtsräte zu installieren. Man habe das Vertrauen verloren, dass der Prozess zur Neubesetzung „ordentlich, transparent und im besten Interesse der Gesellschaft sowie ihrer Anteilseigner und Mitarbeiter“ geführt werde. Deswegen hat AOC im „Aktionärsforum“ des Bundesanzeigers alle Anteilseigner „im Besitz von mind. 75.000 Aktien“ dazu aufgerufen, sich an einem „professionell aufgesetzten“ Auswahlprozess zu beteiligen.
Am 5. Juni, einem Sonntag, war bekannt geworden, dass der langjährige Stada-Vorstandsvorsitzende Hartmut Retzlaff aus gesundheitlichen Gründen mit sofortiger Wirkung zurücktritt. Stada-Vorstandsmitglied Matthias Wiedenfels ist seitdem Interims-Vorstandschef bei „Deutschlands letztem selbständigem Generika-Unternehmen“ (Manager Magazin).
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