Rote-Hand-Brief

Noxafil-Tabletten und Suspension nicht einfach austauschen

Stuttgart - 18.07.2016, 17:55 Uhr

Auch in der Apotheke muss darauf geachtet werden, dass die Darreichungsform von Noxafil zum Einnahmeschema passt. (Foto: MSD)

Auch in der Apotheke muss darauf geachtet werden, dass die Darreichungsform von Noxafil zum Einnahmeschema passt. (Foto: MSD)


Werden beim Antimykotikum Noxafil (Posaconazol) Tabletten gegen die Suspension ausgetauscht oder umgekehrt, kommt es oft zu Über- oder Unterdosierung. Ärzte sollen daher beim Verschreiben die Darreichungsform genau festlegen. Apotheker sollen verstärkt darauf achten, dass es sich um die korrekte Darreichungsform für die Zieldosis handelt. 

Das Azol-Antimykotikum Posaconazol ist unter anderem als Noxafil®-Tabletten und als Noxafil-Suspension im Handel. Der Hersteller MSD weist in einem Rote-Hand-Brief darauf hin, dass diese beiden Darreichungsformen nur mit entsprechender Dosisanpassung untereinander austauschbar sind. Wird die Dosis nicht angepasst, kann es zu Über-oder Unterdosierung kommen. Schwerwiegende Arzneimittel-Nebenwirkungen oder mangelnde Wirksamkeit können die Folge sein.

Denn Suspension und Tabletten unterscheiden sich im Dosierungsschema. So wird bei den Tabletten nach einer Initialdosis von 600 mg (entspricht 2 x 3 Tabletten) einmal täglich 300 mg (1 x 3 Tabletten) gegeben. Bei der Suspension beträgt die Einzeldosis 200 mg, sie wird drei- bis viermal täglich gegeben. Ein unbeabsichtigter Wechsel von der Suspension zu den Tabletten habe zu dosisabhängigen Intoxikationen geführt, heißt es in dem Rote-Hand-Brief, der umgekehrte Austausch hingegen zu Unterdosierung. 

Apotheker und Ärzte auf richtiges Präparat achten

Ärzte sollen darauf achten, beim Verschreiben von Noxafil® die Darreichungsform explizit festzulegen. Apotheker müssen bei der Abgabe nochmals ein Auge darauf haben, dass der Patient die korrekte Darreichungsform für seine Zieldosis erhält und er sein Präparat im richtigen Schema einnimmt.  

Fachinformationen und Packungsbeilagen werden entsprechend angepasst. Außerdem sollen die Faltschachteln der oralen Darreichungsformen umgestaltet und mit einem Warnhinweis versehen werden. So soll besser zwischen Tabletten und Suspension unterschieden und Verwechslungen in Zukunft vermieden werden. Noxafil ist neben den oral verabreichbaren Präparaten zur parenteralen Anwendung erhältlich. 


Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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