rheumatoide Arthritis und Morbus Bechterew 

60 mg Arcoxia reichen oft aus 

Stuttgart - 19.07.2016, 17:00 Uhr

Bei vielen Patienten mit rheumatoider Arthritis oder Morbus Bechterew reichen 60 mg Arcoxia aus. (Foto: Grünenthal)

Bei vielen Patienten mit rheumatoider Arthritis oder Morbus Bechterew reichen 60 mg Arcoxia aus. (Foto: Grünenthal)


Die empfohlene Dosis Etoricoxib (Arcoxia) bei rheumatoider Arthritis und Morbus Bechterew wurde gesenkt. Sie liegt nun bei 60 statt bisher 90 mg. Für Patienten, die auf die niedrigere Dosis nicht ausreichend ansprechen, bleibt die alte Therapieempfehlung bestehen. In der in Apotheken genutzten ABDA-Datenbank ist die Änderung bereits umgesetzt. 

Die Grünenthal GmbH informiert in einem Rote-Hand-Brief über Änderungen bei der Dosierungsempfehlung für den COX2-Hemmer Etoricoxib (Arcoxia). Betroffen ist die Standarddosis für Patienten mit rheumatoider Arthritis und Spondylitis ankylosans (Morbus Bechterew). Bislang sollten diese Patienten 90 mg am Tag einnehmen, nach der geänderten Empfehlung sind es nur noch 60 mg.

Für Patienten, die auf die niedrigere Dosis nicht ausreichend ansprechen, wird die Dosierung von 90 mg täglich beibehalten. Sobald sich die Betroffenen klinisch stabilisiert haben, könne aber auch in diesen Fällen eine Dosisreduzierung auf 60 mg angezeigt sein, heißt es in dem Rote-Hand-Brief.

Nutzen-Risiko-Verhältnis auch für 90 mg positiv

Hintergrund der Empfehlung sind Untersuchungen, zu denen sich der Hersteller im Anschluss an ein Risikobewertungsverfahren verpflichtet hatte. Damals hatte der Ausschuss für Humanarzneimittel der EMA (CHMP) die 90mg-Dosis Etoricoxib bei rheumatoider Arthritis und Spondylitis ankylosans unter die Lupe genommen. Das Nutzen-Risiko-Verhältnis wurde positiv bewertet. Dennoch wollte man untersuchen, ob eine tägliche Etoricoxib-Dosis von 60 mg zur Behandlung von rheumatoider Arthritis und Spondylitis ankylosans ebenso wirksam ist, wie die 90mg-Dosis. Die Studien hatten dann gezeigt, dass in vielen Fällen bereits die 60mg-Dosis wirksam ist. Welche Patienten von der höheren Dosis profitieren, lässt sich nicht vorhersagen.

Die Sicherheit der beiden Dosierungen im Vergleich war ebenfalls Gegenstand der Studien. Das Nutzen-Risiko-Verhältnis von Etoricoxib zur Behandlung von rheumatoider Arthritis und Morbus Bechterew wird für beide Dosierungen als positiv bewertet. Die entsprechenden Abschnitte in den Fachinformationen und Packunsgbeilagen sind bereits überarbeitet.  


Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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