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Die Sommerbasics für Allergiker heißen nicht grillen, baden und im Grünen chillen. Taschentücher, Nasenspray und Augentropfen sind ihre ständigen Begleiter. Die Qualen des Sommers und ein kleines OTC-Update bei allergischer Rhinitis.
„Sag mir, wo die Blumen sind,“ heißt es in der deutschen Übersetzung von Pete Seegers Folksong aus dem Jahre 1961. „Bloß nicht“ – denken sofort die Allergiker. Höchstens im Rahmen einer Negativselektion, sich genau an diesen Orten nicht aufzuhalten. Sommerliche Temperaturen, üppige Wildblumenwiesen, grüne Bäume – Heuschnupfengeplagte können diesem Idyll wenig Positives abgewinnen. Während Nicht-Atopiker dem Badespaß am Baggersee frönen, würden sie sich am liebsten hermetisch vor der schönen Jahreszeit abschotten. Sie fühlen sich um die kleinen und großen Freuden des Sommers betrogen.
Die Qualen des Sommers
Die Sonne scheint, die Temperaturen haben die 30 Grad Marke längst geknackt. Schüler freuen sich über hitzefrei, der Schweiß rinnt in Strömen: Was bei vielen Betroffenen zusätzlich unaufhaltsam läuft – ist die Nase. Dabei hat die „Schniefnasen“ in den meisten Fällen keine kleine Sommergrippe heimgesucht. Für den horrenden Bedarf an Taschentüchern sind Pollenkörner verantwortlich. Im Schnitt gerade mal 10 bis 100 Mikrometer groß, schaffen sie es, Allergiegeplagten ihr persönliches „Sommerloch“ zu bescheren und die sonnigen Tage zur Hölle werden zu lassen.
94 Prozent der Patienten mit allergischer Rhinitis klagen über eine verstopfte Nase, die meisten leiden zusätzlich unter Nasensekret und verstopften Nebenhöhlen. Die wenig attraktive Folge des ständigen Schnäuzens ist eine feuerrote und wunde Nase. Die bewährte Kleenex-Box mutiert zum besten und treusten Freund. Ohnehin beschleicht die Betroffenen das dumpfe Gefühl, dass sich außer den Taschentüchern niemand freiwillig in ihren schniefenden Umkreis begeben will.
Um die Augen sieht es optisch oft nicht besser aus: Ein scheinbar nie versiegender Tränenfluss aus juckenden, geröteten und geschwollenen Augen nährt nicht minder schmeichelhafte Vergleiche mit dem Lieblings-Kreuzungsobjekt vieler Genetiker: Drosophila melanogaster.
Und damit nicht genug: Pollen sind klein und fies. Sie infiltrieren den Körper, penibler als jeder Geheimdienst. Der Gaumen juckt – unangenehm bis unerträglich. Mutter Natur hat für den Oropharynx allerdings maximal Kauwerkzeuge angelegt. Kratzen ist schlichtweg nicht möglich. Auch die Versuche, die Zunge hierfür zu missbrauchen, scheitern kläglich.
Müdigkeit und Kopfschmerzen tragen ihren Teil dazu bei, sich auf der persönlichen Attraktivitäts-Skala zielsicher in Richtung des absoluten Nullpunkts zu bewegen. Hilfe suchen die meisten in der Apotheke.
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