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Flucht vor dem Krieg in Syrien
Alaa Nasser – Apotheker und Künstler
Der syrische Apotheker Alaa Nasser ist auch Künstler. Aufgrund des Krieges in seinem Heimatland sucht der 31-jährige Asyl in Deutschland. Anlässlich einer großen Einzelausstellung seiner Werke sprach DAZ.online mit ihm über seine Erfahrungen – wie auch seine Pläne als Pharmazeut in Deutschland.
Der 31-Jährige Syrer ist nach der Flucht aus seiner Heimatstadt Latakia und mehreren Stationen in Deutschland vorerst in Saerbeck angekommen, einer kleinen Gemeinde im nördlichen Münsterland. Ein glückliches Aufeinandertreffen: Nicht nur, dass gerade eine große Einzelausstellung seiner Werke zu sehen ist, auch die Anzahl der Gäste bei der Eröffnung überraschte selbst die Veranstalterin. Die Besucher hatten sich weder vom ungünstigen Termin noch vom zu erwartenden Thema abschrecken lassen und wurden für ihre Neugier reich belohnt.
Die Ausstellung trägt nicht
umsonst den Titel „Out of the Darkness“, denn „Heraus aus der Dunkelheit“
finden die Betrachter der Werke von Nasser ganz unmittelbar. Wenn man seine Arbeiten
sieht, kann man sich gut vorstellen, wie glücklich die Kinder bei seinen
Kunstprojekten in Latakia gewesen sein müssen und welcher Gewinn es für die Schulkinder
eines Projektes in Hörstel gewesen sein muss, mit ihm an einem Projekt „Syrien
vor dem Krieg und jetzt“ arbeiten zu können. Und wenn der Krieg nicht gewesen
wäre, stünde er zudem in seiner eigenen Apotheke und würde sich um die Kunden
kümmern. Damit er auch hier wieder als Apotheker arbeiten kann, müssen noch
einige Hürden genommen werden. DAZ.online sprach mit Alaa Nasser über die Lage in Syrien, seine Kunst und Nassers Pläne für die nächsten Jahre.
DAZ.online: Was hatte Sie dazu
bewogen, Apotheker zu werden, Herr Nasser?
Alaa Nasser: Mein Vater war
Apotheker. Er hat mich oft mit in die Apotheke genommen. Seit dieser Zeit hatte
ich den Wunsch, Apotheker zu werden, und habe dann von 2005 bis 2010 an der
privaten Kalamoon Universität in Damaskus studiert. Von 2010 bis August 2015
habe ich in meiner eigenen Apotheke in meiner Heimatstadt Latakia gearbeitet.
DAZ.online: Wie sind Sie zur Kunst gekommen?
Nasser: Ich war in Syrien neben meiner Berufstätigkeit immer als Künstler tätig. Meine Mutter hat mich dazu inspiriert und dabei unterstützt. Hier in Deutschland möchte ich auch gerne als Apotheker arbeiten. Deshalb mache ich zurzeit einen berufsbezogenen Sprachkursus und ein Praktikum in einer Apotheke hier in Saerbeck. Danach möchte ich weiter Deutschkurse besuchen, um meine Sprachkenntnisse zu verbessern. Wenn mein Asylantrag befürwortet wird, möchte ich mein Studium anerkennen lassen und dann, wenn möglich, als Apotheker arbeiten.
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