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Nach Todesfällen
Politiker fordern schärfere Gesetze für Heilpraktiker
Drei Patienten einer „Biologischen Krebsklinik“ starben kurz nach einer umstrittenen Behandlung. Gegenüber DAZ.online fordern Gesundheitspolitiker der Union, SPD und Linken nun Gesetzesänderungen. Auch der Patientenschützer Eugen Brysch sieht dringenden Handlungsbedarf für Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe.
Der Fall eines „Krebsheilers“ in Brüggen-Bracht lenkt den Blick wieder auf ein Feld, das oft im Dunklen bleibt. Der Heilpraktiker warb, dass eine nicht geprüfte Substanz besser sei als alle Chemotherapeutika – und behandelte laut einer Information des Kreis Viersen seine später verstorbenen Patienten in einer Notfallsituation mit Vitaminen. Wie andere laufende Gerichtsverfahren und auch Recherchen von Journalisten zeigen, handelt es sich um keinen Einzelfall, sondern um eher um einen besonders dramatischen. Gegenüber DAZ.online fordern Gesundheitspolitiker der Großen Koalition wie auch der Linken nun Änderungen der Heilpraktiker-Gesetzgebung.
Als „unfassbar“ bezeichnet der Vorsitzende des Bundestags-Gesundheitsausschusses, Edgar Franke (SPD), die Vorfälle. „Es ist die Frage, ob Heilpraktiker die fachliche Eignung für onkologische Therapien haben“, erklärt er auf Nachfrage. „Wir müssen gewährleisten, dass Scharlatane keine Menschen therapieren dürfen.“ Der Fall könne als Anlass genommen werden, den Rahmen für die Befugnisse von Heilpraktikern neu zu regeln. Das sei Aufgabe des Bundesgesetzgebers, sagt er. „Das Heilpraktikergesetz muss überarbeitet und geschärft werden.“
Auch der stellvertretende Vorsitzende des Gesundheitsausschusses, Rudolf Henke (CDU), denkt über Begrenzungen und Konkretisierungen der Befugnisse von Heilpraktikern nach. Während es früher kaum einen Unterschied machte, ob ein Patient zum Arzt, zum Heilpraktiker oder zur Kräuterfrau ging, sei die Qualität und Bandbreite der ärztlichen Versorgung nun sehr gut ausgebaut. „Schon aus Gründen der Patientensicherheit frage ich mich deshalb, ob man die Heilpraktiker-Erlaubnis so undifferenziert erteilen soll wie bisher“, erklärt das Vorstandsmitglied der Bundesärztekammer gegenüber DAZ.online. Er ist auch Vorsitzender des Marburger Bundes.
Der CDU-Politiker verweist darauf, dass in der Schweiz nach einem Diskussionsprozess Heilpraktikern manche Kompetenzen zugesprochen, andere verboten wurden. „Ich denke, dass man diese Diskussion führen muss und führen wird“, erklärt Henke. Die Grenze dessen, was für Heilpraktiker erlaubt ist, müsse klarer definiert werden. „Das ist glaube ich der Weg, den man gehen sollte“, erklärt er.
21 Kommentare
Politik, Heilpraktiker,Ärzte
von Knabe Bärbel am 04.10.2016 um 22:14 Uhr
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Biologische Krebsmedizin
von Benedde am 20.08.2016 um 23:05 Uhr
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Von wegen gut ausgebaute Qualität der ärztlichen Versorgung
von Dr. Werner Ullrich am 18.08.2016 um 10:42 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 4 Antworten
AW: Wirklich?
von Norbert Aust am 18.08.2016 um 14:25 Uhr
AW: Artikel
von I.Fischer am 18.08.2016 um 14:38 Uhr
AW: ??
von Norbert Aust am 18.08.2016 um 17:01 Uhr
AW: Bitte?
von Udo Endruscheit am 18.08.2016 um 17:07 Uhr
Danke
von Natalie Grams am 18.08.2016 um 8:31 Uhr
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AW: Skeptizismus
von Loengard am 18.08.2016 um 13:32 Uhr
AW: Kalter Kaffee...
von Susanne Aust am 18.08.2016 um 15:13 Uhr
AW: Bullshit
von Loengard am 18.08.2016 um 15:49 Uhr
AW: Nachtrag
von Loengard am 18.08.2016 um 15:51 Uhr
AW: Noch´n Nachtrag
von Loengard am 18.08.2016 um 15:53 Uhr
Falscher Eindruck ...
von Reinhard Herzog am 17.08.2016 um 23:37 Uhr
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AW: Heilpraktiker-Methoden
von Udo Endruscheit am 18.08.2016 um 4:33 Uhr
AW: Heilpraktiker sind genau richtig in dieser Zeit
von Ina Elsner am 18.08.2016 um 8:55 Uhr
AW: Heilpraktiker - weshalb gehen Menschen hin?
von Ellen Baas am 18.08.2016 um 9:48 Uhr
AW: Falscher 'falscher Eindruck'
von Norbert Aust am 18.08.2016 um 10:30 Uhr
Patientenschutz muss endlich durchgesetzt werden!
von Udo Endruscheit am 17.08.2016 um 21:16 Uhr
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Politiker fordern...
von Jens-Wilhelm Salchow am 17.08.2016 um 20:15 Uhr
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