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Die medizinische Versorgung in der mittelitalienischen
Erdbebenregion hat sich in den vergangenen Tagen stabilisiert. Ärzte und
Apotheker versorgen ihre Patienten in den Zeltstädten vorübergehend aus Wohnmobilen. Schon morgen sollen aber Container aufgestellt werden, deren Einrichtung übrigens aus Deutschland kommt.
In der vergangenen Woche war ganz Mittelitalien von einem Erdbeben erschüttert worden. Am schlimmsten traf es den nördlichen Teil der Region Lazio, aber auch die Regionen Umbrien, Abruzzen und Marken waren betroffen. Die Ortschaft Amatrice ist fast komplett zerstört, auch der Ort Accumoli ist nur noch in Teilen betretbar. Ganz Italien packt nun beim Wiederaufbau mit an: Aus allen Landesteilen kommen Freiwillige und Hilfsorganisationen, um den betroffenen Menschen zu helfen. Mehr als 250 Menschen kamen bei dem Erdbeben ums Leben.
Auch die Arzneimittelversorgung ist wegen des Erdbebens kurzzeitig komplett zusammengebrochen. Beide Apotheken in Amatrice sind zerstört. Die Apotheke in Accumoli von Francesco Nigro ist zwar noch betretbar, aber einsturzgefährdet. Nigro hatte die Bewohner seines Dorfes und die aller umliegenden Ortschaften in den vergangenen provisorisch aus einem Zelt heraus mit Arzneimitteln versorgt.
Am vergangenen Donnerstag war dann Hilfe aus dem Norden angekommen: Der Apothekerverband aus der norditalienischen Region um die Stadt Verona schickte drei Apotheken-Wohnmobile nach Mittelitalien. Vor ein paar Jahren hatten mehrere private Spender sowie die Kammer und der Verband der Apotheker aus Verona die Wohnmobile gekauft und sie in Abgabestationen für Krisenfälle umgerüstet. Die „Hilfsorganisation der freiwilligen Pharmazeuten“ hat nun vier Pharmazeuten bereitgestellt, die bei Amatrice und Accumoli aus dem Wohnmobil heraus versorgen. Die Hilfsorganisation war nach dem Erdbeben in den Abruzzen im Jahr 2009 gegründet worden.
Doch in Amatrice und Accumoli soll es schon in den nächsten Tagen wieder eine strukturierte Regelversorgung geben. Weil die Gebäude der Apotheken entweder nicht mehr stehen oder einsturzgefährdet sind, sollen noch in dieser Woche in beiden Ortschaften Container-Apotheken aufgestellt werden. Auch bei den Containern haben sich spontan mehrere Spender zusammengefunden. Der in Mittelitalien sehr aktive Großhändler Farmacentro spendet drei Container, ein weiterer soll dem Vernahmen nach von Alliance Healthcare Italia kommen, einer Tochter des Apothekenkonzerns Walgreens Alliance Boots.
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