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Wahlen in Berlin
Warum geht eine PTA in die Politik, Frau Leschewitz?
Franziska Leschewitz ist Pharmazeutisch-technische Assistentin in Berlin. Bei der Landtagswahl am kommenden Sonntag möchte die 27-Jährige als Direktkandidatin mit ihrer Partei „Die Linke“ ins Abgeordnetenhaus einziehen. Weitere Pharmazeuten oder PTAs finden sich übrigens nicht unter den Kandidaten der aktuellen Landtagswahl – bei keiner Partei...
DAZ.online: Frau Leschewitz, warum sind Sie als PTA in der Politik gelandet?
Franziska Leschewitz: Ich möchte im Gesundheitssystem Verbesserungen für Patienten und die Angestellten schaffen. Wir brauchen mehr gut bezahltes und dadurch auch motiviertes Personal in Apotheken, Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Dabei muss das Wohl der Patienten, nicht der Profit im Zentrum stehen.
DAZ.online: In Ihrer Kandidatur zur Landesliste der „Linken“ in Berlin schrieben Sie, dass Ihre Arbeit als PTA Ihnen Einblick in das marode Gesundheitswesen gegeben hat. Was genau meinen Sie damit?
Leschewitz: Da fast alle Apotheken Privatunternehmern gehören, folgen dieser der Profitlogik. Es wird aus Profitgründen gespart, wo es geht – in der Regel beim Personal. In extremen Fällen aber auch an Gerätschaften. Des Weiteren sind Apotheken meist auch Kleinbetriebe, haben somit keinen Betriebsrat, geschweige denn einen umfassenden Kündigungsschutz. Die Bezahlung der PTA ist auch nicht angemessen in Bezug auf die umfangreiche Ausbildung und die hohen Anforderungen im Berufsalltag. Gerade wenn man bedenkt, dass PTA heute Teile des Aufgabenprofils des ehemaligen Pharmazieingenieurs mitübernehmen.
DAZ.online: Warum sollten PTA und Apotheker „Die Linke“ in Berlin wählen?
Leschewitz: Die „Linke“ steht zur inhabergeführten Apotheke vor Ort und spricht sich daher gegen Fremdbesitz, gegen Rabattverträge und gegen Versandhandel aus. Konkret für PTA und Apotheker setzen wir uns zudem weiter dafür ein, dass Studieren, darunter das Pharmaziestudium, gebührenfrei bleibt. Dabei ist es ungerecht, dass die PTA- und PKA-Ausbildung zu großen Teilen selbst finanziert werden muss. Wenn wir wollen, dass für alle Apotheken auch in Zukunft qualifiziertes Personal zur Verfügung steht und dass der Beruf attraktiv bleibt, dann darf es keine Ausbildungsgebühren und Praktikumsgehälter unter dem Mindestlohn geben. Wir setzen uns dafür ein, dass möglichst viele Unternehmen und Beschäftigte durch Tarifverträge gebunden sind. Bestehende Tarifverträge dürfen nicht auf das Mindestlohnniveau gedrückt werden.
Das ganze Porträt von Franziska Leschewitz finden Sie auf PTAheute.
2 Kommentare
Insiderwissen?
von Stefan Haydn am 17.09.2016 um 9:24 Uhr
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Profitgründe
von Dr.Diefenbach am 14.09.2016 um 9:09 Uhr
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