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Tag der Pharmazie in Jena
Keine arbeitslosen Apotheker in Thüringen
Eine Jobgarantie von 100 Prozent für Apotheker und 400 fehlende Apotheker bis 2025: Grund für Thüringens Apothekerverbände sich am Tag der Pharmazie auch politisch für mehr Studienplätze stark zu machen.
Nur eine Hochschule in Thüringen bietet Pharmazie als Studienfach an. An der Friedrich-Schiller-Universität in Jena können 50-60 pharmazeutisch Interessierte ihr Studium aufnehmen – einmal jährlich zum Wintersemester. „Viel zu wenig“, findet nicht nur der Apothekerverband Thüringen. Objektiv lässt sich das Defizit mit Zahlen belegen: Auf jeden Studienplatz kommen zwei Bewerber. Langfristige Prognosen sehen 400 unbesetzte Apothekerstellen in Thüringen bis 2025.
Die Landesapothekerkammer (LAK) und der Apothekerverband Thüringen nutzten den Tag der Pharmazie am 28.09.2016, um auf die unglückliche Lage aufmerksam zu machen. 1500 Schüler kamen zum Tag der Pharmazie. Das Interesse am Pharmaziestudium sei groß, sagt Danny Neidel, Geschäftsführer der LAK Thüringen.
Das ungebrochene Interesse führt Neidel zum Einen auf Aktionen wie den Tag der Pharmazie zurück, der nun schon zum dritten Mal in Jena stattfand. Aber auch auf die äußerst guten Berufsaussichten, die Apotheker nach Abschluss ihres Pharmaziestudiums erwarteten.
Pharmazie: Großes Interesse, keine Studienplätze
„Es müsste viel mehr Studienplätze geben“, findet auch Ronald Schreiber, Präsident der LAK Thüringen. Sorgen um die Arbeitsplatzsituation der Apotheker macht er sich ebenfalls nicht. So gebe es in Thüringen quasi keinen arbeitslosen Apotheker.
Thüringen liegt im Bereich der Erwerbslosigkeit mit 6,2 Prozent knapp über dem bundesweiten Durchschnitt von 5,9 Prozent. Das geht aus der Statistik der Bundesagentur für Arbeit vom September 2016 hervor. 71.228 Menschen in Thüringen sind derzeit ohne Job.
Pharmaziestudium
„Umso schöner wäre es, wenn die Anzahl der Plätze erhöht würde, dass wir auch mehr jungen Menschen die Chance geben können, Apotheker zu werden“.
Somit warb die Apothekerschaft weniger für mehr Studenten an der Jenaer Universität und das Interesse an der Naturwissenschaft, sondern viel mehr für zusätzliche Studienplätze. Das Signal richtet sich an die Landesregierung Thüringen.
Weitere Studienplätze kosten Geld. Es bräuchte hierfür erhebliche Investitionen in die bestehende pharmazeutische Infrastruktur der Universität in Jena. „Es müsste teuer renoviert werden“, sagt Stefan Fink, Vorsitzender des Thüringer Apothekerverbands. Dies sei in Summe weit kostenintensiver als ein „mutiger, neuer Bau, der alles zusammenfasst“. Dies sei nicht nur wirtschaftlich, sondern auch perspektivisch sinnvoll.
1 Kommentar
Arbeitskräftemangel in Apotheken - wen interessiert´s überhaupt?
von Wolfgang Müller am 01.10.2016 um 14:57 Uhr
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