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- Der Angriff auf Sinupret
Laut Hersteller Bionorica ist es das „erfolgreichste Erkältungsmittel“ in Deutschland –Sinupret. Der Generikahersteller Hexal will mit dem „Phyto-Generikum“ SolvoHexal ein Stück vom Kuchen abhaben. Doch es gibt durchaus Unterschiede zwischen den beiden Präparaten.
Dass sich der Phyto-Hersteller Bionorica heute als Deutschlands „führender Hersteller wissenschaftlich erforschter Naturarzneien“ bezeichnen kann, liegt nicht zuletzt am Erfolg des Erkältungspräparats Sinupret®. Seit den 1930er Jahren auf dem Markt, wurde es mehrfach weiterentwickelt: erst zum höher dosierten Sinupret® forte, 2012 wurde dann Sinupret® extrakt eingeführt. Auch wenn die Neumarkter keine detaillierten Zahlen über Absatz und Umsatz ihrer einzelnen Produkte vorlegen: Dass Sinupret® in Deutschland bei der absatzstarken Gruppe der Erkältungspräparate ganz vorne dabei ist, ist unumstritten.
Entsprechend aufmerksam verfolgt man am Bionorica-Sitz in Neumarkt die Bemühungen verschiedener pharmazeutischer Hersteller, ein Sinupret®-Nachahmerpräparat auf den Markt zu bringen. Schon 2004 hatten Hexal und Schaper und Brümmer über den Dienstleister Grünwalder Gesundheitsprodukte versucht, zwei „Generika“ für die Therapie der akuten und chronischen Entzündungen der Nasennebenhöhlen zuzulassen. Nach einem zehn Jahre währenden Rechtsstreit wurde Grünwalder eine solche bezugnehmende Zulassung jedoch versagt. Doch Hexal hat nicht aufgegeben: Das nun vorgestellte SolvoHexal® hat eine Registrierung als traditionelles pflanzliches Arzneimittel.
Zulassung vs. Registrierung
SolvoHexal® enthält – genau wie Sinupret® forte – 12 mg Enzianwurzel sowie je 36 mg Eisenkraut, Sauerampferkraut, Holunderblüten und Schlüsselblumen mit Kelch, jeweils als pulverisierte Droge. Doch während Sinupret® forte „bei akuten, unkomplizierten Entzündungen der Nasennebenhöhlen (akute, unkomplizierte Rhinosinusitis)“ zugelassen ist, ist SolvoHexal® registriert als „traditionelles pflanzliches Arzneimittel zur Unterstützung der Schleimlösung bei Erkältungen mit Schnupfen“. Dementsprechend darf Hexal nicht mit den Indikationen akute und chronische Entzündungen der Nasennebenhöhlen werben, denn Hexal kann sich nicht auf die von Bionorica durchgeführten Zulassungsstudien zur Behandlung der akuten und chronischen Sinusitis berufen.
In Neumarkt betont man, dass es bei Phytopharmaka grundsätzlich keine Generika geben könne. Schon die Wirkstoffgehalte der Pflanzen unterschieden sich zu stark. SolvoHexal® sei deswegen eben nicht identisch mit Sinupret®.
Vierfach konzentriert soll Sinupret antiviral wirken
Viel entscheidender sei aber, dass man mit Sinupret® extrakt inzwischen sowieso schon weiter sei. Das als „bestes Sinupret aller Zeiten“ beworbene Präparat enthält nämlich 160,00 mg Trockenextrakt aus den „Sinupret-Pflanzen“ in einem Droge-Extrakt-Verhältnis von 3-6:1. Das entspricht durchschnittlich 720 mg Pflanzenmischung gegenüber 156 mg bei Sinupret® forte - also der vierfachen Konzentration. In dieser Konzentration habe Sinupret® in einer Studie sogar antivirale Wirkung gezeigt (Rhinology 50: 417-426, 2012). Inzwischen verkaufe man mehr Sinupret® extrakt als Sinupret® forte, so das Unternehmen.
Bei Hexal verweist man derweil auf die „langjährigen Erfahrung und Expertise im Bereich Erkältung“. Man stelle den Betroffenen bereits ein „breites und tiefes Sortiment“ zur Linderung der typischen Erkältungsbeschwerden zur Verfügung. Dieses Produktportfolio, das u.a. den Acetylcystein-haltigen Hustenlöser ACC® akut sowie GrippHexal® (Acetylsalicylsäure + Pseudoephridinhydrochlorid zur symptomatischen Behandlung der Nasenschleimhautschwellung bei Schnupfen mit erkältungsbedingten Schmerzen und Fieber) enthält, werde nun um SolvoHexal® zur „Schleimlösung bei Erkältungen mit Schnupfen“ ergänzt.
3 Kommentare
Imageinflation oder Portfolioabrundung?
von dr.c.m.klotz am 05.10.2016 um 1:11 Uhr
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Solvo Hexal/ Sinupret
von Alexander Zeitler am 05.10.2016 um 0:09 Uhr
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AW: Solvo Hexal/ Sinupret
von Sandro am 09.03.2018 um 17:02 Uhr
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