Tranche XVII tritt in Kraft

Neue AOK-Rabattverträge seit 1. Oktober

Berlin - 04.10.2016, 13:00 Uhr

Die AOK freut sich über neue Rabattverträge. (Foto: Robert Kneschke / Fotolia)

Die AOK freut sich über neue Rabattverträge. (Foto: Robert Kneschke / Fotolia)


Ab sofort gibt es für 54 Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen neue bundesweite AOK-Arzneimittelrabattverträge. Die Verträge der mittlerweile 17. Ausschreibungstranche ersetzen die der Ende September auslaufenden Tranche XIII.

Dr. Christopher Hermann, Vorstandschef der AOK Baden-Württemberg und Verhandlungsführer für die bundesweiten AOK-Arzneimittelrabattverträge, ist und bleibt überzeugt vom Erfolg der Verträge. Mittlerweile hat die AOK-Gemeinschaft schon ihre 18. Ausschreibungsrunde auf den Weg gebracht.

Doch zunächst sind am 1. Oktober die neuesten Verträge an den Start gegangen. Sie umfassen 54 Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen und wurden mit 34 Pharmaunternehmen geschlossen. Vier Wirkstoffe wurden im Mehrpartnermodell vergeben. Das AOK-Umsatzvolumen für die betreffenden Arzneimittel liegt laut AOK bei 1,1 Milliarden Euro pro Jahr (Apothekenverkaufspreis).

Hermann äußerte sich zum Vertragsstart zufrieden, dass Union und SPD die aus seiner Sicht so erfolgreichen Arzneimittelrabattverträge weiterhin nicht zur Disposition stellen. „Auch die Politik weiß, dass auf die Arzneimittelrabattverträge Verlass ist“, sagte Hermann. Sie haben die gesetzlichen Krankenkassen nach den aktuellen Zahlen des Bundesgesundheitsministeriums allein von Januar bis Ende Juni 2016 um mehr als 1,8 Milliarden Euro entlastet. Das sind nochmals fast zehn Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2015. Diese Summe geht 1:1 an die Versichertengemeinschaft.“

Keine Probleme mit dem AM-VSG

Die im Entwurf für das Arzneimittel-Versorgungsstärkungsgesetz vorgesehenen gesetzlichen Vorbereitungsfristen für die Pharmaunternehmen seien ein gangbarer Weg. „Im Interesse unserer Versicherten räumen wir unseren Vertragspartnern ohnehin schon eine entsprechend lange Rüstzeit ein“, sagte der Vorstandschef. Der Gesetzentwurf sieht vor, dass Rabattverträge künftig frühestens sechs Monate nach Versendung der Vorab-Information an die unterlegenen Bieter und frühestens drei Monate nach Zuschlagserteilung in Kraft treten dürfen.

Die nächsten neuen AOK-Rabattverträge werden erst im Juni nächsten Jahres starten. Das Ausschreibungsverfahren für die Tranche XVIII läuft derzeit noch – die Angebotsfrist endet am 31. Oktober 2016. Diesmal werden neue Partner für 109 Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen gesucht. Lediglich für 16 Substanzen will die AOK mehrere Vertragspartner gewinnen. Es geht vor allem um Anschlussverträge für die Ende Mai 2017 auslaufenden Kontrakte der Tranche XIV. Mit dabei sind besonders umsatzstarke Präparate wie Omeprazol, Simvastatin oder Ibuprofen. Erstmals ausgeschrieben wurden zudem etwa das Antibiotikum Linezolid oder das Osteoporosemittel Paricalcitol. Das jährliche AOK-Umsatzvolumen (AVP) für die ausgeschriebenen Arzneimittel liegt der AOK zufolge bei rund 1,8 Milliarden Euro.

Der Kasse zufolge decken die laufenden AOK-Verträge rund zwei Drittel des Generikamarktes ab. Aktuell laufen Verträge für 272 Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen mit einem jährlichen AOK-Umsatzvolumen von insgesamt rund fünf Milliarden Euro. Eine Übersicht über die Rabattverträge Stand Oktober 2016 finden Sie hier.


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