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Der Deutsche Apothekertag 2016 ist zu Ende gegangen. Drei Tage lang wurde in München diskutiert, was die Apotheker bewegt. Lesen Sie hier noch einmal nach, welche Anträge und Themen im Mittelpunkt standen.
14:02
DAT 2016
Schluss in München
Für Friedemann Schmidt ist es einer der Apothekertage, von dem ein Eindruck von Harmonie und Gemeinsamkeit ausgeht. Schmidt sagte zum Abschluss, es habe sehr viele positive Signale aus der Politik gegeben. Selbst wenn man alles wegließe, was Wahlkampf ist, bleibe, dass es Vertrauen zwischen den Apothekern und Politik gibt, erklärte er. Dieses Vertrauensverhältnis herzustellen, sei eine der wichtigsten Aufgaben des geschäftsführenden Vorstands in der abgelaufenen Wahlperiode gewesen. So ein Vertrauensverhältnis habe es lange nicht gegeben, freute sich Schmidt. Positiv hob er auch hervor, dass es mit der Diskussion am Donnerstag gelungen sei, sich für zwei Stunden von der abstrakten Antragsberatung in den Apothekenalltag zu begeben. Schmidt regte es für zukünftige Apothekertage an, öfter den Fokus auf den Alltag in der Apotheke zu legen. Die Beschlüsse müssten nun ihre Tragfähigkeit in schwereren Zeiten beweisen, denn es werde sicher nicht immer so harmonisch bleiben, sagte er. Der Apothekertag 2017 findet vom 13. bis 15. September in Düsseldorf statt. Wegen der anstehenden Bundestagswahl etwas früher als gewohnt – um noch mit Politikern diskutieren zu können. Der Wahltermin steht allerdings noch nicht fest.
13:35
Kein Beirat für die ABDA
Nur sechs Delegierte der Hauptversammlung finden die Idee eines Delegiertenbeirats gut. Ein solcher sollte den Apothekern ermöglichen, sich nicht nur drei Tage im Jahr an der Arbeit der ABDA zu beteiligen. Der Wunsch: Vertreter des Delegiertenbeirats sollten aktiv an den zweimal jährlichen ABDA-Mitgliederversammlungen, den Sitzungen des ABDA-Gesamtvorstands und natürlich der Hauptversammlung teilnehmen. Der Antrag wurde bei nur sieben Enthaltungen mehrheitlich abgelehnt.
13:29
„Das Feuer der Hauptversammlung lodert in unseren Herzen bis zur nächsten Hauptversammlung."
13:21
in den Ausschuss und dann?
Mehr Transparenz – im dritten Versuch
Der Antrag für mehr Transparenz in der Antragsberatung, also über den Bearbeitungsstand der Anträge zu informieren, war in leicht anderer Form bereits 2014 gestellt worden. 2015 kam eine ähnliche Forderung dann aus Hessen. Die LAK Thüringen kann es nicht verstehen, dass dies zweimal abgelehnt wurde. Wie kann man sich als Delegierter nicht dafür interessieren, was mit den Anträgen passiert? Mehr Transparenz würde Nörglern den Boden entziehen und zudem das demokratische Gefüge der ABDA stärken. Friedemann Schmidt empfahl im Namen des geschäftsführenden Vorstands, den Antrag anzunehmen. Er gibt aber zu bedenken, dass nicht immer völlige Transparenz möglich ist. Der Antrag beinhaltet auch, dass innerhalb von drei Jahren alle DAT-Anträge in einer Datenbank darzustellen sind, mit ihrem Bearbeitungsstand und der Stellungnahme des Antragstellers. Dazu müsse aber ein Verfahren entwickelt werden, zum Beispiel ein Sprecher bei einer größeren Gruppe. Zu der ebenfalls enthaltenen Forderung, bei Verweisung in den Ausschuss den Antragsteller zu den Sitzungen einzuladen, erklärte der DAV-Vize Bienfait, dass dies bereits so praktiziert werde. Dem Antragsteller war allerdings wichtig, dass nicht nur Mitgliedsorganisationen informiert werden, sondern auch die Beteiligten von Einzelanträgen. Allerdings solle nicht der Eindruck erweckt werden, dass Themen in der Mitgliederversammlung „abgebügelt“ werden, darauf legte die AK Berlin wert. Kai-Peter Siemsen sprach sich ebenfalls für den Antrag aus. Es ist seiner Ansicht nach wünschenswert und auch anderswo üblich, Minderheitsvoten darzustellen und offenzulegen. Der Antrag wurde mit großer Mehrheit angenommen.
13:03
Inkognito?
ABDA in der Öffentlichkeit
Die ABDA zeigt sich zu wenig auf gesundheitspolitischen Veranstaltungen. Zumindest die Kammer Hamburg fordert, dass man das "Networking" intensiver betreibt. Aber ist das so? ADBA-Präsident Schmidt widerspricht vehement: So seien die Geschäftsführung der ABDA, aber auch ABDA-Vertreter bemüht, möglichst viele öffentliche Termine wahrzunehmen. Bei parlamentarischen Abenden und Terminen der Ministerien und Krankenkassen sei die ABDA "hochrangig" vertreten. Doch: "Wir müssen auch priorisieren", erklärt Schmidt. Wie entsteht dann der Eindruck, dass die ADBA bei öffentlichen Veranstaltungen mehr durch Abwesenheit glänzt? Friedemann Schmidt hat eine Erklärung: Nicht immer nähme die Geschäftsführung die Termine wahr, sondern schicke auch Vertreter - diese wiederum seien vielen Apothekern gar nicht persönlich bekannt. Apotheker könnten somit gar nicht beurteilen, ob die ABDA bei einer Veranstaltung sei oder nicht. Konkret fragt er die Hauptversammlung: "Wo genau haben Sie unsere Präsenz vermisst?" Außerdem findet Schmidt, dass die Öffentlichkeitsarbeit nicht allein auf den Schultern der ABDA-Geschäftsführung lasten darf: "Wir gemeinsam müssen den Apothekerstand vertreten. Da müssen Sie mithelfen!", fordert Schmidt.
12:59
Kammern und Verbände
Zusammenarbeit leben!
Die Mehrheit der Hauptversammlung hat sich für einen Antrag der AK Westfalen-Lippe ausgesprochen: Kammern und Verbände sollen auf Bundes- und Landesebene enger zusammenarbeiten, um die Öffentlichkeitsarbeit bei pharmazeutischen und wirtschaftlichen Themen zu intensivieren. Das wünscht sich auch Matthias Arnold: "Ich hoffe, dass der Antrag nicht nur angenommen, sondern auch gelebt wird", kommentiert der ABDA-Vizepräsident das Ergebnis der Abstimmung.
12:38
Apothekertag
Wichtige Humanantibiotika in der Tiermedizin verbieten
Arzneimittel, die für die Humanmedizin wichtig sind, sollen in der Tiermedizin verboten werden. So ein Antrag der AK Bremen. Zudem müsse die Meldepflicht von Masttieren auf alle Lebensmittel-liefernden Tiere, wie Milchkühe, ausgeweitet werden. Zudem soll die Erfassung nach Dosen erfolgen, nicht nach Mengen. Der Antrag wurde angenommen. Außerdem wurde ein Antrag angenommen, der die zuständigen Ministerien auffordert, für mehr Transparenz zu sorgen, welche Auswirkungen die geplanten Abkommen CETA und TTIP auf das deutsche Gesundheitssystem haben. Das soll im Rahmen einer Risikoanalyse offengelegt werden. Auf deren Basis sollen Regelungen getroffen werden, die auch weiterhin nationale Regelungsautonomie im Bereich Arzneimittelversorgung und Nutzung von Gesundheitsdaten gewährleisten.
12:45
Kennen Sie eigentlich unseren Expopharm-Guide? Wir stellen Ihnen dort die wichtigsten Aussteller vor.
12:21
Fleißige Versammlung
Pausenlos und hungrig ...
... oder satte Mittagspause? Diesen, für körperliche Grundbedürfnisse nicht irrelevanten Antrag Arnolds, befürworten die Delegierten im Sinne des Arbeitseifers. Es geht also weiter mit Anträgen und Abstimmungen.
11:53
Ab in den Ausschuss
Digitalisierung verschoben
Die Kammer Berlin wollte die Bundesregierung auffordern, das Datenschutzrecht dahingehend zu ändern, dass Apotheker alle erforderlichen Patientendaten nutzen dürfen, um die pharmazeutische Versorgung zu verbessern. Einige Delegierte kritisierten den Vorschlag als zu undifferenziert. Die Hauptversammlung hat daher beschlossen, den Vorschlag in einen Ausschuss zu verwiesen.
11:16
ABDA-Datenbank
App für ABDA
Die Apothekerkammer Hamburg wünscht sich eine App für die mobile Nutzung der ABDA-Datenbank. ABDA-Präsident Schmidt: "Ich kann hiervon nur abraten." ABDATA sei ein Datenbankspezialist, dieser Antrag würde das grundsätzliche Geschäftsmodell der ABDATA infrage stellen, sagte Schmidt. Er könne den Wunsch nach einer App zwar durchaus nachvollziehen, doch "so schön das auch wäre, rate ich davon ab, dies zu tun", sagte Schmidt. "Es ist nicht ohne, es ist ein fragiles System. Das ist nicht das Geschäftsfeld von ABDATA", sagte Friedemann Schmidt. Der Antrag sollte zunächst in einen Ausschuss verwiesen werden. Die Hamburger Delegierten wollten ihr Vorhaben aber nicht "begraben". ABDA-Vize antwortete: Die Besprechung im Ausschuss sei nicht gleichbedeutend, dass "der Antrag beerdigt werden wird." Letztlich kam es zur Abstimmung darüber, die Entscheidung des App-Antrags auf den nächsten Apothekertag 2017 zu vertagen. Mit knapper Mehrheit vertagte die Hauptversammlung die Sache.
11:42
SOndengängigkeit
Erst zurückgestellt, jetzt in Ausschuss verwiesen
Der Antrag: Hersteller sollen verpflichtet werden, Daten zur Mörserbarkeit und Sondengängigkeit ihrer Arzneimittel bereit zu stellen. Die Hauptversammlung stellte den Adhoc-Antrag zunächst zurück. Jetzt haben die Delegierten beschlossen, den Antrag in einen Ausschuss zu verweisen.
11:08
Adhoc-Antrag
Sondengängigkeit für alle Arzneimittel prüfen
Spontan wurde ein Adhoc-Antrag zur Prüfung der Sondengängigkeit von Arzneimitteln gestellt: Die Apothekerkammer Hamburg und einige Delegierte fordern, dass pharmazeutische Unternehmer verpflichtet werden sollen, Angaben zur Mörserbarkeit und Sondengängigkeit ihrer Arzneimittel zur Verfügung zu stellen. Der Antrag wurde zunächst zurückgestellt, weil er noch geändert werden soll.
10:59
Immer noch ABDA-Datenbank
Siemsen fehlt der eminenz-basierte Durchblick
Kai-Peter Siemsen hat viele Gegenredner gegen seine Erweiterung der ABDA-Datenbank. Unter anderem Reiner Bienfait, Chef des Berliner Apothekervereins, sagte, dass eine Erweiterung sehr teuer werden könne, wegen der Lizenzen. Siemsen sagte selbstkritisch, dass ihm die jahrelange Erfahrung fehle, er die Erweiterung der Datenbank ja aber nur überprüfen wolle. Schmidt wies kurz vor der Abstimmung nochmals darauf hin, dass ABDATA länger Zeit brauche, um den Prüfauftrag durchzuführen. Letztlich erhielt der Antrag eine große Mehrheit der Stimmen, die Erweiterung der Datenbank soll also geprüft werden.
10:50
Einer will nicht frei sein
Apotheker als freier Heilberuf
Kurz zuvor hatte sich die Hauptversammlung noch mit großer Mehrheit dafür ausgesprochen, dass der Gesetzgeber sich auf nationaler und europäischer Ebene dafür stark machen soll, die freien Berufe zu erhalten. Bemerkenswert: Ein Apotheker stimmte dagegen.
10:38
2. Auftritt von Siemsen
Ausbau der ABDA-Datenbank
Zweiter Auftritt von Kai-Peter Siemsen auf dem DAT 2016: Der Präsidentschaftskandidat und seine Hamburger Kammer wollen erreichen, dass die ABDA-Datenbank verbessert wird. Konkret sollen weitere, externe Datenbanken eingebunden werden. Amtsinhaber Friedemann Schmidt bedankte sich bei Siemsen für diesen Antrag und kündigte an, die Datenbank-Erweiterung zu prüfen. Aber das Thema polarisiert: Noch nie war die Rednerliste so lang - es folgt eine lange Diskussion. Wir werden Sie über die Abstimmung unterrichten.
10:20
Dienstleistungen
Rechtssicherheit für Apotheker
Einige Kassenaufsichtsbehörden sind der Meinung, dass Kassen Apotheker nicht für Dienstleistungen bezahlen dürfen. In Bayern musste beispielsweise ein Schwangerschafts-Beratungsmodell in Apotheken gestoppt werden. Die Situation wäre einfach zu lösen: Pharmazeutische Dienstleistungen müssten als apothekerliche Leistung ins SGB V aufgenommen werden. Die ABDA hat das Thema auf dem Schirm und liegt der Politik damit seit Monaten auf der Seele. Die Hauptversammlung hat sich jetzt fast einstimming dafür ausgesprochen, dass der Gesetzgeber hier aktiv werden soll. Es gab eine einzige Gegenstimme.
10:23
Der Blisterautomat von Rowa geht fast als modernes Kunstwerk durch.
09:09
Guten Morgen ...
... aus München! Um 10 Uhr starten wir ausgeschlafen in die letzte Runde der Antragsberatung.
1 Kommentar
Schmidt und Gröhe eint ......
von Gunnar Müller, Detmold am 15.10.2016 um 6:33 Uhr
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