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Deutschlands größte Apothekendachmarke Linda will „grüner“ werden. Mit dem Konzept greenLinda sollen die teilnehmenden Apotheken ihre Kompetenzen im Bereich Phytotherapie, Homöopathie und Schüßler-Salze betonen – und „Grün-affine“ Kunden ansprechen.
Der Wunsch nach Nachhaltigkeit und Natürlichkeit sei ein stetig wachsender Gesellschaftstrend, heißt es bei der Apothekenkooperation Linda. Dem wolle man mit dem neuen Konzept greenLinda Rechnung tragen, das auf der Expopharm in München vorgestellt wird. Dabei handelt es sich um ein integriertes Schulungs- und Marketingkonzept für Linda-Apotheken. „Linda will eine Heimat bieten für ‚grüne‘ Bedürfnisse“, fasst Dr. Sven Simons zusammen, der beim Linda-Mutterverein MVDA Mitglied des Präsidiums und Vorsitzender der Kommission „Pharmazeutische Kompetenz“ ist. Neben Marketing- und Abverkaufsmaßnahmen gehe es vor allem um einen Kompetenzaufbau in den komplementären Therapien, so MVDA-Präsidentin und Linda-Aufsichtsrätin Gabriela Hame-Fischer. Dazu sollen auch Online-Schulungen beitragen. Das Apothekenteam solle in die Lage versetzt werden, bei diesem Thema „selbstbewusst zu beraten“. So ließen sich viele Apothekenmitarbeiter leicht verunsichern, wenn ein Kunde die Komplementärtherapie ablehne – und biete sie dem nächsten Kunden nicht mehr an. „Wir wollen dem Team das nötige Selbstbewusstsein geben, ihre kompetente Beratung auch dem nächsten Kunden wieder anzubieten“, so Hame-Fischer.
Großen Wert legt man bei Linda darauf, dass sich greenLinda nicht gegen andere „grüne“ Apothekenkonzepte wendet, sondern diese ergänzen soll. Namentlich mit dem „Phytotek“-Konzept des Phytopharmaka-Herstellers Bionorica gebe es eine enge und konstruktive Zusammenarbeit. Das Konzept sei auch keine Reaktion auf andere Kooperationskonzepte, sondern aus dem Mitgliederkreis heraus entwickelt worden, um denjenigen Linda-Apotheken eine Unterstützung zu bieten, die einen Schwerpunkt auf dieses Segment legen. Schon lange biete man in der Sichtwahl-Konzeption einen „Dreiklang“ aus Originalprodukt, preisgünstigem Generikum und Produkten der komplementären Therapierichtungen – das greenLinda-Konzept sei die logische Weiterentwicklung.
Start im November
Die erste „Welle“ des Konzepts soll im November anrollen. Sie beinhaltet unter anderem eine besondere Sichtwahl-Konzeption, greenLinda-Packungsaufkleber, Online-Schulungen sowie Marketing-Material. Die rund 1100 Linda-Apotheken können das Paket für eine einmalige Gebühr von 299 Euro buchen. Für eine zukünftige zweite Ausbaustufe kann sich Linda vorstellen, den Apothekenbetrieb „grün“ zu machen. Die Überlegungen reichen von Energiesparmaßnahmen für die Apothekenräume bis hin zu Elektrofahrzeugen für den Botendienst. Dass eine „grüne“ Kundschaft sehr empfindlich reagieren kann, wenn ein „natürliches“ Konzept nicht authentisch umgesetzt und „gelebt“ wird, scheint den Verantwortlichen bei Linda bewusst zu sein.
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