Zytostatika-Versorgung

VZA sieht politischen Konsens für Ausschreibungsverbot

Berlin - 14.10.2016, 14:55 Uhr

Klaus Peterseim - von der Politik erhört. (Foto: VZA)

Klaus Peterseim - von der Politik erhört. (Foto: VZA)


Der Verband der Zytostatika herstellenden Apothekerinnen und Apotheker freut sich, dass seine lang und oft geäußerte Forderung, die Zyto-Ausschreibungen abzuschaffen, in der Politik angekommen ist. Präsident Klaus Peterseim ist zuversichtlich, dass die Regelung im Entwurf des AMVSG im parlamentarischen Verfahren Bestand haben wird.

Erleichterung beim Verband der Zytostatika herstellenden Apothekerinnen und Apotheker (VZA): „Die Bundesregierung und Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe haben den Handlungsdruck erkannt, der mit den unsäglichen Zytoausschreibungen entstanden ist“, kommentierte VZA-Präsident Dr. Klaus Peterseim die vom Bundeskabinett beschlossene Abschaffung dieser Ausschreibungen auf Ebene der Apotheken. Er ist überzeugt, dass so die qualitätsgesicherte, ortsnahe und flächendeckende Versorgung mit individuell hergestellten Zytostatika langfristig gesichert sei.

Der VZA-Präsident zeigte sich „sehr zuversichtlich“, dass der Gesetzentwurf die parlamentarische Hürde bei der im ersten Quartal 2017 geplanten Verabschiedung durch den Bundestag nehmen werde. Peterseim wies darauf hin, „dass nicht nur die Regierungskoalition von CDU/CSU und SPD, sondern auch die Oppositionsfraktionen Grüne und Linke hinter dem Ausschreibungsverbot stehen. Das ist der denkbar breiteste politische Konsens.“

Wer hat die Abschaffung zuerst gefordert?

Dabei bezog er sich auf jüngste Äußerungen auf dem Deutschen Apothekertag in München. Dort hätten sich die vier Fraktionssprecherinnen sogar einen kleinen Disput darüber geliefert, wer das „politische Erstgeburtsrecht“ des Ausschreibungsverbots für sich beanspruchen könne, heißt es seitens des VZA.

Der VZA hatte sich in den vergangenen Monaten immer wieder gegen die Ausschreibungen stark gemacht und ihre Abschaffung gefordert. Zuletzt hatte er dabei umfassende Unterstützung. Ein breites Aktionsbündnis von Apothekern, Onkologen, Palliativmedizinern und Patientenverbänden hatte im September gemeinsam einen Ausschreibungs-Stopp gefordert. Nicht zuletzt diesem Einsatz sei der nun erreichte Erfolg zu verdanken. Aber auch „dem Gespür der Politik für das drohende Versorgungschaos“, so Peterseim.

Der VZA-Präsident dankte auch der ABDA und dem Deutschen Apothekerverband mit Friedemann Schmidt und Fritz Becker an der Spitze dafür, „dass unsere gemeinsame Überzeugungskraft einen parteiübergreifenden gesundheitspolitischen Konsens ermöglicht hat.“ 


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