Presseschau

So reagieren die Medien auf das EuGH-Urteil

Stuttgart - 02.11.2016, 15:30 Uhr


Nicht nur bei uns, sondern auch in anderen Medien bleibt das EuGH-Urteil zur Rx-Preisbindung ein wichtiges Thema. Am Wochenende befassten sich die meisten überregionalen Zeitungen mit dem von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) geplantem Rx-Versandhandelsverbot. Dabei kam Gröhe nicht gut weg.

Der gesundheitspolitische Korrespondent der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ließ am Samstag kein gutes Haar an Gröhes Plänen:

In einer Leitglosse schreibt Mihm, dass die Pharmazeuten nur eine Woche benötigt hätten, um Gröhe „auf Linie zu bringen“. Statt mehr solle es gar keinen Rx-Versandhandel mehr geben. Mihm würde es  „erstaunlich“ finden, wenn die Regierung einen so weitreichenden Eingriff damit begründen wolle, die flächendeckende Versorgung müsse geschützt werden. „Patienten beraten und einen sicheren Transport können die Internetapotheken ebenso gewährleisten wie die Apotheke am Ort“, heißt es in der Glosse. Aus Mihms Sicht ist es die „Kampagnenmacht der Apotheker im Wahljahr“, die Gröhe einknicken lasse. Wohl selten habe eine Gruppe so schnell ihre wirtschaftlichen Schutzinteressen zu Lasten Dritter durchgedrückt. Mihms Fazit: „Abgesehen von en Risiken und Nebenwirkungen für Patienten und Kunden, die gerne beim Versandhändler bestellen und denen diese Freiheit genommen werden soll – wer soll der Kanzlerin und ihrem Kabinett ihr politisches Eintreten für Freizügigkeit in Europa künftig noch abnehmen?“

FAZ: EuGH-Urteil sichert Schmidts Wiederwahl

Unter der Überschrift „Leipziger Oberapotheker setzt Minister unter Druck“ schreibt Mihm außerdem ein Porträt über ABDA-Präsident Friedemann Schmidt. Die Besucher seiner Apotheke in Leipzig hätten in den vergangenen Tagen auf den Apothekenbesitzer warten müssen, weil der in Berliner Besprechungszimmern Politik betrieben habe. „Er war höchst erfolgreich damit“, resümiert die FAZ. Nach einem anderthalbstündigen Gespräch zwischen Schmidt und Gröhe hätten die „Drohungen der Apotheker“ gewirkt. „Die Angst der Politiker vor massenhaften gesundheitspolitischen Beratungsgesprächen in 20.000 Apotheken ist am Vorabend des Wahljahres 2017 mit den Händen zu greifen“, heißt es in dem Artikel. Und: Mit seiner Verbotsankündigung mache Gröhe nicht nur die Apotheker froh, sondern auch Schmidt persönlich. Schließlich sei die Wiederwahl zum ABDA-Präsidenten nun gesichert.

In seinem Porträt zieht FAZ-Redakteur Mihm auch eine Bilanz unter Schmidts erste Amtsperiode als ABDA-Periode. „Teamspieler Schmidt“ habe eine neue Tonalität in die Reihen der Apothekerschaft gebracht: „ruhig, besonnen, auf Argumente setzend, seinen Gesprächspartner zugewandt, schlagfertig und gern für einen Scherz zu haben.“ Nicht zuletzt wegen dieser „Appeasement“-Politik habe es Schmidt aber geschafft, dass bei der ABDA heute niemand mehr über den vermeintlichen Datenklau-Skandal spreche und dass auch der Verkauf des Apothekerhauses ohne große Verfehlungen verstrichen sei. „Schmidt erweckt den Eindruck eines in sich ruhenden, ausgeglichen und zufriedenen Menschen“, heißt es weiter. Obwohl die Apotheker mit dem Medikationsplan eine Niederlage hinnehmen mussten, kommt die FAZ mit Blick auf das geplante Versandverbot zum Schluss: „Ein so großer politischer Erfolg für die Apotheker, wie er sich derzeit abzeichnet, wird nicht nur der Organisation, sondern auch ihren Vorsitzenden stärken.“

FR: Gröhe ist ein Apotheker-Freund

Ebenfalls am Samstag berichtete die Frankfurter Rundschau über das geplante Versandverbot und die Nachbeben des EuGH-Urteils. „Was wäre schlimm daran?“, fragt sich FR-Redakteur Timot Szent-Invanyi mit Blick auf das Szenario, dass die komplette Preisbindung in Deutschland kippen würde. „Die Preisbindung bedeutet zunächst einmal eine Gewinngarantie für die Apotheker.“ Gröhe sei des Öfteren schon als „guter Freund der Apotheker“ aufgefallen, heißt es in der Analyse. Ein Rx-Versandhandelsverbot sei im digitalen Zeitalter aber „völlig anachronistisch“. Ohnehin könne es keinem Versicherten verwehrt werden, seine Rezepte auch in Zukunft bei einem Holland-Versender einzulösen.

Reingefallen, Herr Gröhe!

Die Süddeutsche Zeitung titelte in ihrer Samstagsausgabe: „Ein Gesetz für Apotheker“. Man könne davon ausgehen, dass das Rx-Versandverbot im Herbst 2017 beschlossene Sache sei, berichtet die SZ. Auf Widerstand stoße Gröhes Plan allerdings beim Koalitionspartner: Die SPD hielte das Versandverbot für falsch. In einem Kommentar schreibt SZ-Redakteur Marc Beise: „Reingefallen, Herr Gröhe!“ Und weiter: „Ceta? Trump? Griechenland? Vergessen Sie’s! Die größte Herausforderung dieser Tage ist der Überlebenskampf der deutschen Apotheker […]“ Die SZ beschwert sich insbesondere über die Lobby-Tätigkeit der ABDA: Der Aufstand der Apotheker sei so „maßlos wie durchsichtig“. „Ein wütendes Beharren auf Privilegien, wie sie sonst kaum eine Branche hat im Land.“ Aber auch Gröhe wird kritisiert: So habe es keiner erwartet, dass jemand auf den Lobby-Druck ernsthaft hätte reinfallen können. „Das Opfer ist kein geringerer als Hermann Gröhe, der Bundesgesundheitsminister, der es eigentlich wirklich besser wissen müsste.“ Das Versandhandelsverbot wäre ein „eminenter Eingriff in den Wirtschaftskreislauf“, findet der SZ-Redakteur.

Am gestrigen Sonntag meldete die Nachrichtenagentur dpa schließlich, dass Achim Wambach, Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), das geplante Rx-Versandhandelsverbot ablehne. Der Versandhandel, der in Zukunft an Bedeutungen gewinnen werde, dürfe nicht behindert werden, meint Wambach. Und weiter: Die Rx-Preisbindung habe auch Nachteile. Einer davon sei, dass sich Apotheken immer dort niederließen, wo die Anzahl der Rezepte besonders hoch sind.


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16 Kommentare

Unterschriften

von Stefan Eckardt am 31.10.2016 um 18:50 Uhr

Sich in Apothekenmedien zu echauffieren hilft nicht weiter. Wir müssen Unterschriften sammeln. Jede Apotheke nur 300, macht 6 Millionen. Wähler. Welcher Politiker stellt sich gegen 12 % Wahlberechtigte? Es liegt an uns. Aktion statt Kommentare.

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Wohlan, jetzt gilt´s!

von Wolfgang Müller am 31.10.2016 um 15:44 Uhr

Minister Gröhe selbst wird sich von diesen ja nun mal offensichtlich oberflächlichen, schadenfrohen bis geifer-triefend missgünstigen Beiß-Artikeln sowieso nicht irritieren lassen. Genauso wenig, wie er sich in seiner ruhigen Entscheidungsführung zum "Papier-Medikationsplan erstmal in Hausärzte-Hand" von - objektiv betrachtet - ähnlich unangenehmen ApothekerInnen-Attacken gegen die Kompetenz der Ärzte hat beeindrucken lassen (bis hin zur Bundestags-Anhörung) ........

Unser Problem werden jetzt viele unserer New Best Friends: Vom DAT-2014-Perspektivpapier-Laudator Glaeske bis zu diversen SPD- und Grünen-Gesundheits-LöwInnen. Die sich ziemlich schnell auf unsere Seite geschlagen haben, um den von ihnen genauso beargwöhnten Ärzten mal ordentlich eins einzuschenken durch strikte apothekerliche Überwachung der ach so insuffizienten Verschreibungen.

Heissa, wie fein, jetzt den Apothekern genauso ordentlich den Boden unter den Füßen wegziehen zu können!

All unsere Energie muss jetzt in Richtung der noch nicht hoffnungslos gegen Freiberufler als solche eingenommenen SPD- und Grünen-Politiker gehen. Die Glaeskes und Lauterbachs sind für die niedergelassenen Ärzte und Apotheker als "Kollegen" sowieso verloren.

Aber verdammt, die Abgeordnete Dittmar z. B. wäre eine entsetzliche Enttäuschung, wenn sie sich auf Konzern- und Neoliberalismus-Seite schlagen würde.

Schön wäre natürlich auch, die niedergelassene Hausärzteschaft mit Dr. Weigeldt an der Spitze an unsere Seite zu bekommen. Traut sich jemand da "Oben" DIESE Kür noch zu?

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AW: Wohlan, jetzt gilt´s

von gabriela aures am 31.10.2016 um 20:13 Uhr

Lieber Herr Müller,

heute enttäuschen Sie mich aber !
Gerade SIE sitzen doch quasi an der Quelle der ärztlichen Meinung .

Ich sehe folgende Punkte, die den Ärzten weniger gefallen dürften:
1.Therapiehoheit vs. Höchstpreis-VO : der Arzt/Ärztin hat jetzt durch die Rabattverträge schon die Wahl zwischen Pest und Cholera ( aut idem oder Rabattvertrag), aber er/sie ( den Zusatz spare ich mir im weiteren Verlauf, okay ?) hat zumindest noch die Auswahl und in der Praxissoftware die Vertrags-AM abgebildet.
Fürderhin liegt es im Ermessen/Geldbeutels des Versicherten, ob er zuzahlen will und das "Tagesangebot" nimmt, oder ob für das bekannte Mittel evtl. ein Aufschlag fällig ist.
Die Sonder -PZN 6 entfällt natürlich auch, im Zweifelsfall muß der Patient für teilbare Tabletten eben was zahlen.
Oder er wählt die zuzahlungsfreien Tabletten, die eben NICHT teilbar sind und macht das abends in der Küche mit dem frisch geschliffenen Messer.
So oder so: suboptimal für die Beteiligten ( außer vielleicht den Apothekern ).

2. Selektivverträge : die in der Regel doch engere Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Apothekern als öffentlich zugegeben ist damit weitgehend vorbei.
Beide Seiten machen Fehler, aber wenn das Rezept weg ist, dann kann der Vorgang nicht mehr nachvollzogen und "geheilt" werden und dann ist auch dieses Kind in den Brunnen gefallen.
Die Arztpraxis wird kein neues Rezept ausschreiben, wenn die Post verloren gegangen ist - der Patient zahlt.
Die Apotheke wird nicht auf dem "kurzen Dienstweg" abklären, ob die Venla jetzt tatsächlich unretardiert sein sollen.
Der Patient ist falsch versorgt.
Ja, auch in Praxen passieren manchmal Fehler, deren Beseitigung wir vor Ort aber schnell, diskret und ohne zusätzlichen Aufwand für den Kunden erledigen.
Und auch in den Apotheken passieren Fehler , z.B.falsche N-Größe abgegeben.

Was sagt denn Ihre hauseigene Ärztin zu diesen Szenarien ?
Und deren Berliner KollegInnen ?

AW: Verfahrene Kiste

von Wolfgang Müller am 01.11.2016 um 19:35 Uhr

Die große Mehrheit der Hausärzte will weiter lieber mit dem Apotheker vor Ort zusammenarbeiten, u. a. aus den von Ihnen genannten Gründen. Intelligente, bodennahe Leute, halt. Und würde uns sicher auch bei entsprechender Ansprache in unserem gegenwärtigen Anliegen unterstützen.

Die große Mehrheit weiß aber auch entweder nichts davon, dass recht viele Gremien- und auch Oppositions-Apotheker von jedem Medikationsplan erst mal am liebsten eine Freigabe-Medikationsanalyse machen wollen. Oder sie glauben, dass das nur eine kleine Minderheit von ausgeklinkten Spinnern ist, die aber keinesfalls den Willen und die Meinung "Der Apothekerschaft" repräsentiert. Die große Mehrheit der Hausärzte war auch nicht beim Glaeske-DAT 2014 dabei, auch nicht bei der Bundestags-Anhörung mit Prof-ABDA-Schulz, und hat auch nicht entsprechende sonstige Meinungsäußerungen zu unserer mittlerweile ja geradezu "Klinischen" Überlegenheit im Verschreibungs-Arzneimittel-Sektor kennengelernt.

In Kenntnis des Letzteren ist ihnen wg. wenig Lust zum übergriffigen Systemwechsel in der Verschreibung (so heißt das ja noch ....) dann eher das Verschwinden DIESER ApothekerInnen lieber, und wenn es zugunsten des Versands wäre; oder besser noch des eigenen Dispensierrechts.

Insofern wäre es sicher JETZT noch gut möglich, die Hausärzteschaft an unsere Seite zu ziehen.

Um die härteste Nuss zu knacken, sollten vor Allem die sächsischen Apotheker-Repräsentanten mal beim dortigen Hausärzte-Verband die entsprechende Überzeugungsarbeit leisten. Siehe Schleswig-Holstein, da geht es ja wohl. Anstatt die Ärzte in Sachsen wg. ARMIN-Skepsis nur weiter als

"BOCKIG und BESITZSTANDSWAHREND"

abzuhaken. Was wir ja bzgl. bestimmter EuGH-"Neuerungen" dann ja AUCH in allerhöchstem Maße gerade sind!

Ich selber hatte allerdings große Schwierigkeiten, als Apotheker überhaupt zu der sächsischen Hausärzte-Vorsitzenden durchgestellt zu werden.

spiegel ahnungslos äh online

von christoph am 26.10.2016 um 11:59 Uhr

Ein spannender Aspekt wird übrigens nie erwähnt:
Zigaretten haben einen Fixpreis
Der Versand aus dem Ausland ist zollrechtlich nicht zulässig.Warum ?
Aber wahrscheinlich sind Medikamente nicht so gefährlich wie Zigaretten...oder geht es hier doch nur um Zigarettensteuer?Oder wie oder was ??

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Frau Gnirke, Spiegel online

von Heiko Barz am 21.10.2016 um 13:27 Uhr

Diese E-mail ging gestern an Frau Gnirke.

Frau Gnirke, Sie sollten sich etwas respektvoller verhalten mit der
Bewertung einer Berufsgruppe, in diesem Fall Apotheker, deren Leistung sich Ihnen offenbar nur sehr diffus erschließt.

Natürlich müssen Sie sich dem politischem Ziel Ihres "Blattes"
konformieren, deshalb wohl auch dieses populistische Pamphlet.

Wenn Sie sich mit der aktuellen Preis Gestaltung für verschreibungspflichtige Arzneimittel auseinandergesetzt hätten, dann würden Sie diesen Artikel anders verfasst haben.

Von der Irrwitzigkeit der so genannten Rabattverträge einmal abgesehen, Rabattverträge sind nicht einsehbare Geld werte Abmachungen zwischen Krankenkassen und Herstellern - nicht Apotheken - ergibt sich für die Apotheke ein klares Abrechnungsbild mit den KKassen:
Einkaufspreis EK plus Beratungspauschale: 8,35 EU plus 16 Cent für Sicherstellung von Nacht und Notdienst, plus 3% Lager und Verwaltungsgebühr, minus 1,77 EU Krankenkassenrabatt, plus 19% MWST.
Nach Abzug aller Steuerarten bleiben unter dem Strich nicht einmal mehr 3-EU übrig! Und vor Allem, egal, wie hoch der Preis des Arzneimittels sich auch darstellt.
Machen Sie sich einmal die Mühe und rechnen Sie den Gewinn bei den neuen Hepatitispräparaten aus, bei einem Verkauf von ca. 20 000 EU.
Der größte Profitgeier in diesem Fall ist der Staat mit ca. 4.000 EU, und da Sie, Frau Gnirke, dieses EU Urteil so besonders positiv hervorheben, werden sie es begrüßen, dass dem Staat dieses Geld ganz umfangreich verloren geht, auch unserem krankenden Gesundheitssystem!!

Für solch eine Preisrelation , Frau Gnirke, würden Sie niemals einen Stift in die Hand nehmen, vor Allem dann nicht, wenn Sie die umfangreichen gesetzlichen Auflagen, Pressionen und die für Sie wahrscheinlich unüberschaubaren Verantwortungssituationen eines unabhängigen Apothekers gar nicht oder kaum ermessen können.
'Wettbewerb bei Arzneimitteln' das schreibt sich schnell daher, aaaaber wenn es sich dann um Ihre persönliche Gesundheit handelt, dann
möchte ich mit Ihnen einmal einen Diskurs führen über Importarznei
und Arzneiküchen in der Dritten Welt, die "unsere Arzneimittel"
produzieren.
Vielleicht sollten Sie das von Ihnen verzerrte Bild des Deutschen Apothekers eimal überdenken und nicht nur aus berufspolitischen Gründen für sich persönlich ausschlachten, möglicherweise denken Sie auch mal an die nächsten nächtlichen Zahnschmerzen und Heiligabend aufkommenden Grippesymptome, die einen Apothekenbesuch nötig machen.

Mit freundlichem Gruß und seit 1965 an der pharmazeutischen Front tätig, Heiko Barz

Erstaunlich war die kurzfristige Reaktion von Frau Gnirke, die sich bemühen wollte, bei dieser Art neuer Artikel genauere Untersuchungen zu unternehmen.
Ich will hoffen, dass es nicht nur bei Bemühungen bleibt.

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AW: Frau Gnirke, Spiegel online

von Christian Redmann am 22.10.2016 um 9:41 Uhr

Sehr gute Antwort!

Allerdings reicht die Reaktion von Frau Gnirke bei weitem nicht aus, in "Zukunft Besserung zu geloben". JETZT ist der Artikel in einem Meinungsbildenden Medium geschrieben, JETZT suggeriert er Unwahrheiten, JETZT beeinflusst er mglw. Entscheidungsträger & Patienten.

Was kommen MUSS, ist eine Richtigstellung seitens SPONs - eilig. Oder eben das Eingeständnis mal wieder über etwas geschrieben zu haben von dem man wenig Ahnung hat.

AW: Frau Gnirke, Spiegel online

von Bernd Jas am 22.10.2016 um 13:44 Uhr

Ganz richtig Chris,
die Wahrheit ist das Wort, und wenn es nur ein Gerücht ist was ständig wiederholt wird. Je öfter es wiederholt wird, um so wahrer wird es.
Wollte Böll da nicht immer ein Buch drüber schreiben; "Die verlorene Ehre der Apotheker" oder so?

Offizielle Reaktion unserer Standesvertretung?

von Daniel S. am 20.10.2016 um 15:12 Uhr

Wie lange wird sich unsere Standesvertretung wohl Zeit nehmen, um auf diesen skandalösen Lügen-Artikel zu reagieren? Der SPIEGEL sollte sich schleunigst für diese unqualifizierte "Aussonderung" der Redakteurin Kristina Gnirke bei seinen Lesern entschuldigen - denn, objektive und sachlich-fundierte Berichterstattung (die man eigentlich vom SPIEGEL erwarten würde) sieht völlig anders aus!

» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten

AW: Offizielle Reaktion unserer

von Peter am 20.10.2016 um 16:20 Uhr

"Wie lange wird sich unsere Standesvertretung wohl Zeit nehmen, um auf diesen skandalösen Lügen-Artikel zu reagieren?"

...skandalösen Lügen-Artikel??

aha, bei so viel Presse-Kommunikation wird auch ein Funken Wahrheit oder auch mehr sein ;-)

... langsam schwimmen den Apothekern die Fälle davon... und die Bürger profitieren davon

AW: Spiegel ?!

von gabriela aures am 20.10.2016 um 19:53 Uhr

Vom Spiegel erwarte ich außer Geschreibsel auf dem Niveau der früheren "Neue Revue" eigentlich nur noch störende Anrufe ihrer Abo-Verkaufs-Drücker-Kolonne.
Und Autoren und Kommentatoren ohne Fachwissen, aber ordentlich Schaum und Sabber auf der Tastatur.
Die ausländischen Versandapotheken hochjubeln, unreflektiert Neiddebatten mit falschen Informationen hochkochen und am gleichen Tag die Steuerspartricks eines deutschen Unternehmers geißeln.
So bigott ist ja nicht mal die katholische Kirche.

Recht hat Spiegel Online!

von Topac am 20.10.2016 um 9:46 Uhr

ich habe in den letzten Jahren oft genug erlebt, dass in Apotheken sehr oberflächlich beraten wird und leider fast immer zum teuren Medikament geraten. Erst auf Nachfrage wird von dem günstigeren Medikament mit äquivalenter Wirkweise gesprochen. Jedoch sind die meisten Kunden nicht vom Fach und verlassen sich leider blind auf den Apotheker, ohne seine Beratung zu hinterfragen.
Das ist leider nicht im Sinne des Verbrauchers aber im Sinne des geschäftstüchtigen Apothekers, den er weiß der Kunde kann nicht woanders hingehen.
Das ist leider heute Realität, auch wenn es gerne versucht wird wegzudiskutieren... aus Apothekersicht sehr wohl nachzuvollziehen.
;-)




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AW: "Recht hat Spiegel online"?

von Christoph am 20.10.2016 um 11:27 Uhr

Das mit der oberflächlichen Beratung mag sein. Es ist aber m.E. jedem Patienten/Kunden erlaubt, genauer nachzufragen, wenn gewünscht. Zu der Sache mit dem teureren Medikament: Natürlich muss die Apotheke, wie jedes Unternehmen, auch seine Mitarbeiter etc bezahlen.
Nachfrage, ob es preisgünstige Alternativen gibt, muss man schon selber. Und ich für meinen Teil rate durchaus auch mal von einem Medikament ab.

AW: Recht hat Spiegel Online

von Florian am 20.10.2016 um 11:33 Uhr

Es ist schon manchmal eine lustige Welt... muss man aus eigener Tasche bezahlen, darf es gerne mal das günstigere "mit äquivalenter Wirkweise" sein. Liegt aber eine ärztliche Verschreibung auf GKV-Rezept vor, sagen wir mal über Lyrica, und ich leg den WSG eines Generikaherstellers vor... dann hat man plötzlich ganz viele Allergien und Unverträglichkeiten im Hinblick auf diverse Hilfsstoffe. Vertragen werden kann damit natürlich nur das teure Original. Mal davon abgesehen, dass Generika im Fall des Rezeptes ja ohnehin nicht wirken, "dieser billige Sch*dreck da".

AW: Recht hat Spiegel Online

von Jessy am 21.10.2016 um 17:38 Uhr

Und die Versandapotheken tauschen natürlich immer direkt in den günstigesten Hersteller aus, damit die Patienten nicht zu viel zahlen müssen. :-)

AW: Recht hat Spiegel Online

von PS am 21.10.2016 um 18:45 Uhr

Richtig ist bei Vorlage eines Rezepts:
Apotheke muss(!) das von der Krankenkasse(!) vorgeschriebene Medikament abgeben.Das war`s.
Der Preis eines verschreibungspflichtigen Mittels auf Rezept kann dem Apotheker wurscht sein,da er immer sein Fixhonorar von € 8.35 bekommt!
Kapiert?

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