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Die milliardenschwere Übernahme von Monsanto durch Bayer ist noch nicht perfekt. Doch der Chemieriese ist zuversichtlich. Das Pharmageschäft, vor allem mit neueren Wirkstoffen wie Rivaroxaban (Xarelto), sorgt für Wachstum. Nicht so gut läuft es hingegen im OTC-Bereich, hier gingen die Umsätze zurück.
Gut laufende Geschäfte mit Arzneimitteln haben den Pharma- und Pflanzenschutzkonzern Bayer vor der Rekordübernahme des US-Saatgutspezialisten Monsanto auf Wachstumskurs gehalten. Im September hatte er die rund 66 Milliarden US-Dollar schwere Rekord-Übernahme des umstrittenen US-Saatgutspezialisten Monsanto verkündet und damit einen monatelangen Poker beendet.
„Bayer und Monsanto passen perfekt zusammen", bekräftigte Konzernchef Werner Baumann am Mittwoch in Leverkusen. Er ist erst seit rund einem halben Jahr Bayer-Chef. Die größte Übernahme eines deutschen Konzerns würde Bayer mit einem Schlag zur globalen Nummer eins bei Saatgut und Pflanzenschutzmitteln machen.
Die Monsanto-Aktionäre und zahlreiche Behörden müssen noch zustimmen. Bayer will den Antrag in den USA noch in diesem Jahr und in der Europäischen Union voraussichtlich im ersten Quartal 2017 stellen. Auch bei der Finanzierung setzt Baumann auf Tempo: Bei den Banken steht ein Kredit mit einem Volumen von rund 57 Milliarden Dollar. Die Refinanzierung werde in Abhängigkeit vom Umfeld möglicherweise schon vor Abschluss der Transaktion Ende 2017 erfolgen, erklärte Baumann.
Pharmageschäft bleibt auf Kurs
Auch im eigentlichen Geschäft bleibt der Konzern auf Kurs. Der Umsatz legte von Juli bis Ende September dank neuerer Arzneimittel um 2,3 Prozent auf 11,26 Milliarden Euro zu. Bereinigt um Zu- und Verkäufe sowie um Wechselkursschwankungen hätte das Plus 3,5 Prozent betragen. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sowie vor Sonderposten erhöhte sich um sechs Prozent auf 2,68 Milliarden Euro.
Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 1,19 Milliarden Euro – 18,8 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Vor einem Jahr hatte auch der Börsengang der Kunststofftochter Covestro belastet. Analysten hatten im Schnitt bei etwas mehr Umsatz weniger Gewinn erwartet. Vorbörslich legten Bayer-Aktien um rund ein halbes Prozent zu.
Neue Arzneimittel sorgen für Umsatz
Besonders stark war das Umsatzplus im Pharmageschäft mit neueren Mitteln. Der Umsatz mit dem Faktor-Xa-Inhibitor Xarelto (Rivaroxaban), mit Eylea (Aflibercept) gegen feuchte AMD, diabetisches Makulaödem und andere Augenerkrankungen, den Krebsmitteln Xofigo (Radiotherapeutikum) und Stivarga (Regorafenib) sowie Adempas (Riociguat), ein Guanylatcyclase(sGC)-Stimulator bei pulmonaler Hypertonie, legte um mehr als ein Viertel auf 1,4 Milliarden Euro zu. Beim Geschäft rund um rezeptfreie Produkte lief es nicht so rund. Hier gingen die Umsätze in Europa im Vergleich zum starken Vorjahresquartal leicht zurück.
Im Agrarchemiegeschäft blieb das Umfeld wegen der Wirtschaftskrise in Brasilien und des Preisdrucks wichtiger Agrargüter schwach. Bayer konnte trotz eines leichten Umsatzrückgangs das operative Ergebnis aber leicht steigern. Die vor einem Jahr an die Börse gebrachte Kunststoff-Tochter Covestro steigerte laut Angaben vom Dienstag bei einem Umsatzrückgang den Gewinn um 61,9 Prozent. Vor einem Jahr hatten Kosten für den Börsengang aufs Ergebnis gedrückt. Bayer wurde durch den Börsengang zum reinen Anbieter für die Gesundheits- und Agrarwirtschaft. Derzeit hält Bayer noch rund 64 Prozent an Covestro.
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