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Schon seit Wochen wurde im Großhandelsmarkt über eine größere Fusion spekuliert, nun steht es fest: Die von Apothekern genossenschaftlich kontrollierte Noweda übernimmt den privaten Großhändler Ebert & Jacobi zum 1. Januar 2017. Die Noweda will sich offenbar mehr Anteile in Süddeutschland sichern.
Die Noweda teilte mit, dass neben dem Unternehmenssitz in Würzburg die Niederlassung Heidenheim/Brenz sowie die Tochterunternehmen Spangropharm in Nordhessen und Ebert & Jacobi Finze in der Oberpfalz in die Noweda-Gruppe aufgenommen werden. "In einem wettbewerbsintensiven Markt haben wir frühzeitig die Initiative ergriffen, um langfristig unser Unternehmen und unsere Betriebsstätten und damit die Arzneimittelversorgung unserer Kunden sowie die Arbeitsplätze unserer Mitarbeiter weiterzuentwickeln. Die Noweda war für uns der richtige Partner“, so Ralph-D. Schüller, Geschäftsführer des seit 1884 bestehenden Familienunternehmens.
Auch Wilfried Hollmann, Vorstandsvorsitzender der Noweda, sieht die Übernahme positiv: „Als Ebert & Jacobi auf uns zukam, erkannten wir sehr schnell die vielen Gemeinsamkeiten. Die Belieferungsgebiete von Noweda und Ebert & Jacobi ergänzen sich in idealer Weise. Die Kunden des traditionsreichen Familienunternehmens werden von den Leistungen und Vorteilen des apothekereigenen Wirtschaftsunternehmens NOWEDA profitieren. Die Übernahme fördert die genossenschaftliche Idee, schafft eine noch breitere Basis für die Interessenvertretung der inhabergeführten Apotheken und stärkt damit deren Position.“
Laut Mitteilung soll Schüller auch in Zukunft „unternehmerische Mitverantwortung“ tragen: Er bleibe als Geschäftsführer weiterhin Ansprechpartner für die Apotheker. Das Bundeskartellamt muss dem Zusammenschluss allerdings noch zustimmen.
Pharma Privat verliert größtes Mitglied
Ebert & Jacobi gehört zu Pharma Privat, einem Zusammenschluss mehrerer privater Großhändler. Pharma Privat hat dem Vernehmen nach bis zuletzt darum gekämpft, den Grossisten aus dem bayerischen Würzburg in den eigenen Reihen zu halten. Man sei überrascht, weil man zuletzt noch ein gutes Angebot abgegeben habe, teilte Pharma Privat mit. In einer Mitteilung hieß es weiter, dass die gemeinsame Tochter Fiebig Ebert & Jacobi GmbH am Standort Ludwigshafen nicht von der Übernahme betroffen sei. Hier seien bereits vor eineinhalb Jahren wichtige strategische Unternehmensteile von Ebert & Jacobi an Fiebig verkauft worden.
Trotzdem verliert Pharma Privat sein größtes und umsatzstärkstes Mitglied. Der Teil von Ebert & Jacobi, der nun an die Noweda geht, erwirtschaftete zuletzt einen Jahresumsatz von etwa 750 Millionen Euro. Mehr als 600 Mitarbeiter sind bei Ebert & Jacobi beschäftigt.
Für die Noweda ist die Übernahme aus strategischen Gründen
wichtig: Der Genossenschafts-Großhändler hatte dem Vernehmen nach schon seit
längerer Zeit das Ziel, seine Präsenz in Süddeutschland, insbesondere in
Bayern, auszubauen. Ebert & Jacobi war somit der perfekte Kaufkandidat: Denn
die belieferten Apotheken befinden sich größtenteils in Bayern, Baden-Württemberg, Thüringen und Hessen.
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