Dieser Artikel ist in seiner ursprünglichen Fassung erschienen in DAZ 2016, Nr. 45 unter dem Titel: Augengrippe in Schach halten: Prävention steht im Vordergrund
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Symptome, Therapie und Prävention
Was ist eigentlich die Augengrippe?
Gerötete Augen, Tränen, Brennen, Fremdkörpergefühl und Photophobie – ist von diesen Symptomen erst nur ein Auge betroffen und etwa eine Woche später auch das andere, handelt es sich möglicherweise um eine Augengrippe. Was sind die Ursachen, und welche präventiven und therapeutischen Möglichkeiten kommen in Betracht?
Keratoconjunctivitis epidemica, wie die Augengrippe medizinisch korrekt heißt, wird über kontaminierte Hände und Gegenstände (z. B. Handtücher, Instrumente, kontaminierte Augentropfen) übertragen. Eine Ansteckung kann aber auch direkt von Mensch zu Mensch durch eine Übertragung von Augensekreten erfolgen. Auslöser der Augengrippe sind Adenoviren bestimmter Serotypen (8,19,37). Solange Viren nachweisbar in den Sekreten sind, ist die Krankheit ansteckend. In der Regel ist das während der ersten zwei Wochen der Fall. Bis zum Ausbruch nach Ansteckung dauert es fünf bis zwölf Tage.
Die Diagnose ist insofern schwierig, da die Augengrippe anhand des klinischen Befundes schwer von anderen Ursachen eines „roten Auges“ zu unterscheiden ist. Sie erfolgt daher meist aufgrund der Anamnese und des klinischen Bildes, unter Umständen in Kombination mit einem Virusnachweis.
Keine viruzide Therapie bekannt
Die Augengrippe äußert sich durch einseitig auftretende, schmerzhafte Augenbeschwerden, wie Tränen, Brennen, Fremdkörpergefühl und Photophobie. Die Entzündung beginnt typischerweise an einem Auge, innerhalb von sieben Tagen kommt es dann zur Infektion des anderen Auges. Symptome und Verlauf sind jedoch milder ausgeprägt.
Da die Erkrankung hoch ansteckend ist, spielt die Prävention eine wichtige Rolle. Dazu gehören Hände- und Flächendesinfektion und eine konsequente Hygiene im Alltag. Erkrankte sollen zum Beispiel Handtücher, Waschlappen und Ähnliches separat benutzen und außerdem jeglichen Hand-Augen-Kontakt vermeiden. Erkrankte Patienten sollten in Arztpraxen von den übrigen Patienten getrennt werden. Die Augengrippe ist meldepflichtig.
Eine wirksame viruzide Therapie gibt es nicht. Die Augengrippe wird in der Regel symptomatisch behandelt mittels Pflege der Augenoberfläche. Ciclosporin-A- oder Tacrolimus-Augentropfen haben sich in einigen Studien als wirksam erwiesen. Der Einsatz von topischen Steroiden wird kontrovers diskutiert.
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