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Mehr Transparenz in der Lieferkette
AOK will Apotheken bei Lieferengpässen entlasten
Die AOK Baden-Württemberg spricht sich für eine Dokumentations- und Meldepflicht für bestellte und für gelieferte Mengen von Arzneimitteln aus, um die Verfügbarkeit eines Präparats lückenlos nachvollziehen zu können – und zwar in allen Handelsstufen. Den Vorwurf, Rabattverträge seien schuld an Lieferengpässen, weist der Vorstandsvorsitzende Herrmann zurück. Das Gegenteil sei der Fall.
Der designierte Vorstandschef der Noweda Dr. Michael P. Kuck war bei der Generalversammlung des genossenschaftlichen Großhändlers am vergangenen Samstag in Essen hart mit den Krankenkassen ins Gericht gegangen. Deren Sparpolitik sei mit Schuld an den Lieferengpässen, wetterte er. Und er ist nicht der erste, der diesen Vorwurf erhebt. Auch aus der pharmazeutischen Industrie wurde Derartiges bereits mehrfach geäußert, beispielsweise vom Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller.
Der Vorstandsvorsitzende der AOK Baden-Württemberg und Verhandlungsführer der bundesweiten AOK-Arzneimittelrabattverträge, Dr. Christopher Hermann, hingegen, hält es für Heuchelei, dass „Teile der Pharmalobby“ immer wieder Vorurteile gegen Rabattverträge und damit gegen Wettbewerb schüren und sie zur Ursache von Lieferengpässen erklären. Der in letzter Zeit wieder mehrfach erhobene Vorwurf, Arzneimittelrabattverträge würden Versorgungsprobleme verursachen, lege eine völlig falsche Fährte, erklärte Hermann. Seiner Meinung nach ist das Gegenteil der Fall: Zum Umfang der Verträge gehörten auch Lieferkonditionen und Vertragsstrafen, die dann fällig werden, wenn Hersteller ihre Pflichten nicht erfüllen. „Deshalb sind unsere Rabattverträge der einzige Garant dafür, dass pharmazeutische Unternehmen stets ihr Möglichstes tun, um den deutschen Markt im benötigten Umfang zu beliefern“, erläuterte er. Die Schuldzuweisungen sind seiner Meinung nach offenkundig interessengeleitet.
„Warum kann eine Apotheke ein Arzneimittel nicht beschaffen?"
In Hermanns Augen geht es um die Frage, weshalb es überhaupt vorkommt, dass manchmal eine Apotheke ein Arzneimittel nicht unmittelbar beschaffen kann. An welcher Stelle der langen Lieferkette sich ein Problem ereignet haben muss, wenn am Ende eine Apotheke ein bestimmtes Medikament nicht bieten kann, sei systematisch überhaupt nicht auszumachen. Die Warenströme des Arzneimittelmarkts ließen sich derzeit in ihrer ganzen Komplexität nicht durchschauen. „Die AOK Baden-Württemberg spricht sich daher entschieden für eine transparente Lieferkette und transparente Vorratshaltung aus. Wir empfehlen der Politik dringend die Einführung einer Dokumentations- und Meldepflicht für bestellte und für gelieferte Mengen von Medikamenten auf Hersteller-, Großhandels- und Apothekenebene“, drängt AOK-Chef Hermann. „Online-Versandhäuser informieren ihre Kunden jederzeit, wo sich die Bestellung gerade befindet. Wieso sollte das die Arzneimittelbranche mit ihren lebenswichtigen nicht Produkten schaffen?“
3 Kommentare
Lieferfähigkeit
von Peter Hoffmeister am 23.11.2016 um 19:37 Uhr
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Ich fass mir zur Zeit nur noch an den Kopp...
von Christiane Patzelt am 23.11.2016 um 19:13 Uhr
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Transparenz in der Lieferkette
von Lisa Müller am 23.11.2016 um 14:39 Uhr
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