Vorweihnachtszeit

Historische Apotheke wird zum Adventskalender

Düsseldorf - 28.11.2016, 15:15 Uhr

Die Fenster des Fachwerkhauses, in dem die Alder-Apotheke beheimatet ist, werden zu den Türen eines Adventskalenders. (Foto: C. Arnoldi, Veldenz)

Die Fenster des Fachwerkhauses, in dem die Alder-Apotheke beheimatet ist, werden zu den Türen eines Adventskalenders. (Foto: C. Arnoldi, Veldenz)


Im rheinland-pfälzischen Mittelalter-Städtchen Bernkastel-Kues an der Mosel verwandelt sich alle Jahre wieder die Fassade der historischen Adler-Apotheke in den größten Adventskalender der Region. Apotheker Michael Stöck sorgt dabei selber für die Verwandlung.

Eineinhalb Stunden hat Apotheker Michael Stöck gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Werberings Bernkastel-Kues, Frank Hoffmann, in diesem Jahr wieder gebraucht, um die Fassade des historischen Fachwerkhauses, in dem seine Adler-Apotheke beheimatet ist, in den größten Adventskalender der Region zu verwandeln. „Wir haben da mittlerweile eine gewisse Routine“, sagt Stöck. Seit rund zehn Jahren bereichert Stöck so den Weihnachtsmarkt des mittelalterlich erhaltenen rheinland-pfälzischen rund 7000-Einwohner-Städchens an der Mosel.

Dass sich die 24 Fenster des historischen Fachwerkhauses in jedem Jahr zur Weihnachtszeit in Türchen am Adventskalender verwandeln, hat der Adler-Apotheke eine gewisse Bekanntheit eingebracht. Das Haus der Adler-Apotheke gibt es mittlerweile sogar originalgetreu nachgebildet aus Keramik für das heimische Miniatur-Weihnachtsdorf zu kaufen.

Jeden Tag gibt es ein Gedicht oder Lied zum Türchenöffnen

„Märchenmotive sind in diesem Jahr auf den Tafeln abgebildet, die vor den Fenstern hängen“, sagt Stöck. Umgedreht werden die Tafeln, auf deren Vorderseite natürlich eine Zahl zwischen 1 und 24 abgebildet ist, dann ganz festlich immer am Abend des jeweiligen Tages. „Dazu gibt es dann zum Beispiel den Vortrag eines Gedichtes, ein Lied oder eine kurze Geschichte“, erklärt der Apotheker. Dabei machen unter anderem die Schüler der umliegenden Schulen mit.

In jedem Jahr gibt es dabei auch Besonderes geboten. „Im vergangenen Jahr hatten wir zum Beispiel Weihnachtslieder, -gedichte, und -geschichten aus verschiedenen Ländern und in verschiedenen Sprachen, vorgetragen von Menschen, aus deren Heimat die Stücke stammten“, sagt Stöck. Welche Höhepunkte in diesem Jahr geboten werden, will er noch nicht verraten.

Die Aktion kommt bei Kunden und Besuchern gut an

Die Idee zu der Aktion habe damals der Vorsitzende des Werberings Bernkastel-Kues, Frank Hoffmann, gehabt. „Wir haben da eigentlich nur spaßeshalber mal die Fenster gezählt und kamen auf 24. Daraus entstand dann die Idee, den Adventskalender zu machen“, sagt Stöck. Bei seinen Kunden und vor allem den Besuchern des Weihnachtsmarkts auf dem großen Platz, dem historischen Markt in der Altstadt, direkt vor der Adler-Apotheke käme der Adventskalender sehr gut an, sagt Stöck. „Bernkastel erlebt durch den Weihnachtsmarkt einen großen Besucherzustrom.“

Die Tafeln in diesem Jahr hat eine lokale Druckerei mit klassischen Märchenmotiven wie Frau Holle, Hänsel und Gretel oder auch Dornröschen gestaltet, Stöck zahlt die Aktion dabei aus eigener Tasche. Er ist stolz darauf, so den Weihnachtsmarkt zu bereichern – und Stadt und Werbering sind stolz auf den größten Adventskalender der Region, der als eine der Attraktionen des Weihnachtsmarktes beworben wird.

Weihnachtsmarkt mit Fackelschwimmern

Der Weihnachtsmarkt in Bernkastel-Kues in der mittelalterlichen Altstadt umfasst über 40 Stände mit weihnachtlichem Angebot von Handwerkskunst über Lebkuchen bis zum Glühwein. Ein Höhepunkt ist am 3. Dezember ein Fackelschwimmen durch die Mosel vom gegenüberliegenden Ufer nach Bernkastel. Fackeltaucher begleiten dabei ein Boot, auf dem der Nikolaus über den Fluss setzt, um Geschenke an Kinder zu verteilen. Bis 21. Dezember ist der Markt täglich geöffnet.


Volker Budinger, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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