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Bundesratsbeschluss
SPD-Abgeordnete enttäuscht über Rx-Versandverbot
Die Empfehlung des Bundesrates, den Rx-Versandhandel zu verbieten, stößt im Bundestag nicht nur auf Gegenliebe. Zwei Thüringer SPD-Abgeordnete äußern sich enttäuscht über den Beschluss der Länder und greifen dabei mehrere Argumente ihres Parteikollegen Karl Lauterbach auf. Die Fraktion der Linken reagiert positiv.
In der vergangenen Woche hatten die Bundesländer im Bundesrat einen Antrag aus Bayern mehrheitlich beschlossen, der das Rx-Versandverbot vorsieht. Die Länder wollen das Rx-Versandverbot an das Arzneimittel-Versorgungsstärkungsgesetz (AM-VSG) anhängen, das derzeit noch im Bundestag liegt. Da das AM-VSG nicht zustimmungspflichtig ist, muss der Bundestag den Empfehlungen des Bundesrates nicht folgen. Zwei SPD-Abgeordnete reagierten allerdings schon kurz nach dem Bundesratsbeschluss und äußerten ihre Kritik.
Steffen-Claudio Lemme und Carsten Schneider aus Thüringen veröffentlichten eine gemeinsame Pressemitteilung. Dort zeigten sich die beiden Sozialdemokraten auch darüber enttäuscht, dass Thüringen für das Verbot stimmte. „Wir sind enttäuscht über das Abstimmungsverhalten Thüringens zum Verbot des Versandhandels mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln! Thüringen hat sich für ein solches Verbot ausgesprochen. Das ist keine Entscheidung im Sinne der Patientinnen und Patienten. Der Versandhandel mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln (Rx-Arzneimittel) ist aus unserer Ansicht für chronisch Kranke mit geringem Einkommen eine Möglichkeit, mit den dort gewährten Rabatten Geld zu sparen. Und vor allem in strukturschwachen, ländlichen Regionen ist der Versandhandel darüber hinaus eine Möglichkeit, gerade für in ihrer Mobilität eingeschränkte Patientinnen und Patienten benötigte Medikamente nach Hause geliefert zu bekommen. Da der Arzneiversandhandel durch ein europaweit gültiges Zertifikat gesichert ist, werden auch höchste Qualitätsstandards eingehalten.“
SPD-Politiker wollen kein Horrorszenario
Carsten Schneider ist wie Karl Lauterbach stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD-Fraktion im Bundestag. Der gebürtige Erfurter sitzt schon seit 1998 im Bundestag und war bis 2013 haushaltspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. Sein Kollege Steffen-Claudio Lemme ist seit 2009 Mitglied des Bundestages. Lemme ist Mitglied des Gesundheitsausschusses und somit bereits mehrfach mit dem EuGH-Urteil zur Preisbindung konfrontiert worden.
Beide Politiker wiesen darauf hin, dass die Warnungen der Apotheker nach dem EuGH-Urteil einem „Horrorszenario“ entsprechen, in dem Vor-Ort-Apotheken wegen der Internetapotheken von Schließungen bedroht seien. Aus ihrer Sicht ist dies aber nicht der Fall: „Tatsache jedoch ist, dass die rund 20.000 Apotheken in Deutschland im Jahr 2015 einen Gesamtumsatz an rezeptpflichtigen Arzneimitteln von rund 40 Milliarden Euro erwirtschafteten. Der Anteil des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Medikamenten daran betrug weniger als 0,5 Prozent. Die wirtschaftliche Lage der allermeisten Apotheken ist gut. Der durchschnittliche Umsatz ist in den vergangenen Jahren um je 100.000 Euro gestiegen und betrug zuletzt 2,4 Mio. Euro pro Apotheke und Jahr.“
3 Kommentare
Rx Versandverbot
von Laura Steger am 05.12.2016 um 11:42 Uhr
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SPD Abgeordnete
von Frank ebert am 28.11.2016 um 13:28 Uhr
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Stille Post
von Anita Peter am 28.11.2016 um 13:27 Uhr
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