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Nachbesserungsbedarf
Apothekenumfrage thematisiert Probleme beim Datenschutz
Laut einer Apokix-Umfrage erhalten vier von zehn Apotheken immer mal wieder Beschwerden wegen fehlender Diskretion. Die Bedeutung des Themas ist laut der Umfrage fast allen Apothekern bewusst, doch finden sich teilweise Schwachstellen.
Wie gut sind Apotheken in Bezug auf Diskretion und Datenschutz gerüstet? Bei einer aktuellen Apokix-Umfrage stimmte jeder Dritte von rund 225 Teilnehmern „voll und ganz“ zu, dass seine Apotheke beim Schutz sensibler Daten sehr gut aufgestellt sei, während der Rest offenbar zumindest teilweise Handlungsbedarf sieht. Fast alle Apotheker teilten die Auffassung, dass das Thema im Zeitalter der Digitalisierung weiter wichtig wird.
Beschwerden von Patienten sind für viele Apotheker offenbar ein Thema. Auf die Frage, wie häufig im Monat Kunden sich wegen fehlender Privatsphäre an das Apothekenpersonal wenden, gaben 58 Prozent „nie“ an. Doch kreuzten 37 Prozent der Umfrageteilnehmer an, dies würde monatlich „selten“ passieren – bei weiteren fünf Prozent ist es „häufig" oder sogar „sehr häufig" der Fall. Hierbei vermissen zwei Drittel die Sensibilität ihrer Kunden untereinander: Patienten würden Hinweisschilder oder Bitten der Mitarbeiter oft nicht berücksichtigen, erklärten sie.
Beratungsräume sind häufig zu finden
Laut Apothekenbetriebsordnung muss die Offizin so gestaltet sein, dass die Vertraulichkeit gewahrt bleibt. Konkrete Anforderungen für Markierungen oder Hinweise gibt es nicht. Mit 74 Prozent am häufigsten sind separate Beratungsräume vorhanden. Gut jeder zweite Umfrageteilnehmer erklärte, in seiner Apotheke kämen Diskretionslinien am Boden zum Einsatz – rund 44 Prozent haben Schilder, 22 Prozent Gestaltungselemente am HV-Tisch.
Doch die Fragen nach Maßnahmen für Diskretion und Datenschutz offenbaren auch Probleme: Nur 85 Prozent der Umfrageteilnehmer erklärten, Quittungsbelege oder Rezepte nach jeder Beratung vom HV-Tisch zu entfernen. Maßnahmen zur Datensicherung haben laut Selbstauskunft drei von vier Apotheken ergriffen. Beim gleichen Anteil ist der Datentransfer beispielsweise an Apothekenrechenzentren „gesichert“, wobei dieser durch Verschlüsselungstechnik ohnehin immer ausreichend geschützt sein sollte. Nur 63 Prozent aller an der Umfrage beteiligten Apotheken gaben an, ein rechtlich eigentlich verbindlich vorgesehenes Impressum auf der Webseite eingerichtet zu haben.
Tagesgeschäft leidet teilweise
Der Schutz der Privatsphäre von Kunden ist im Gesundheitswesen eine große Herausforderung. So gaben fast sechs von zehn Apothekern an, dass diese Aufgabe die Bewältigung des Tagesgeschäfts beeinträchtige. Bedarf für Fort- oder Weiterbildungen gibt es offenbar: Auf die Frage, ob sie beim Datenschutz – insbesondere bei Kundenkarten – „oftmals sehr unsicher“ sind, stimmte nur jeder dritte Umfrageteilnehmer überhaupt nicht zu.
Apotheken mit mindestens fünf Arbeitnehmern, die mit Daten von
Kunden zu tun haben, benötigen einen Datenschutzbeauftragten. Unklar ist jedoch
laut der Umfrage knapp jedem dritten Befragten, ob bei ihm in der Apotheke ein
Datenschutzbeauftragter ernannt wurde: Während 37 „stimme zu“ und 32 Prozent „stimme nicht zu“ angaben, erklärten insgesamt rund 30 Prozent der
Teilnehmer nur ausweichend, sie stimmten der Frage „eher zu“ – oder auch „eher
nicht“.
1 Kommentar
Und alles auch noch in der Cloud?
von Klaus Geppert am 08.12.2016 um 15:06 Uhr
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