Mit Farbcodes und besser lesbar

Hexal entwickelt neue Packungen mit Apothekern

Rot für Herz-Kreislauf, Hellrosa für die Gynäkologie, Grau für Stoffwechsel und Diabetes – zwölf verschiedene Farben werden in Zukunft bei Hexal für zwölf Indikationsgebiete stehen. So soll man sofort sehen, aus welchem Bereich ein Arzneimittel stammt. Doch das ist nicht das einzige Element, das der Generikahersteller bei seinen Packungen neu gestaltet hat. 

Hexal entwickelt neue Packungen mit Apothekern

Anlass für Hexal, das Aussehen der Packungen zu überdenken, waren die neuen Vorgaben der Europäischen Union für die Sicherheitsmerkmale von Arzneimittelpackungen. So dürfen ab 9. Februar 2019 verschreibungspflichtige Arzneimittel nur noch in den Verkehr gebracht werden, wenn sie bestimmten Vorgaben entsprechen. Diese Maßnahmen sollen Arzneimittelfälschern das Leben schwerer machen. In Deutschland werden die Vorgaben im Rahmen des Securpharm-Projekts umgesetzt.

Der Generikahersteller will seine Packungen aber nicht nur fälschungssicherer machen. Er will sie auch so umgestalten, dass alle wichtigen Informationen auf den ersten Blick erfassbar sind – den Kundenbedürfnissen entsprechend, wie Hexal erklärt. So sollen zum Beispiel der Wirkstoff und die Stärke künftig besser lesbar sein als bisher – auf der Vorder- und auf der Rückseite. Das soll die Gefahr einer Verwechslung verringern. Außerdem werden Farbcodes für die jeweiligen Indikationen eingeführt. Zwölf verschiedene Farben stehen für je einen Indikationsbereich.

In Zusammenarbeit mit Apothekern erstellt

So tragen alle Packungen einen blauen Balken – die Farbe der Novartistochter. Am Ende des Balkens befinden sich dann Streifen in der jeweiligen Indikationsfarbe. Außerdem ist auf der Vorderseite ein Feld, in das der Apotheker die verordnete Dosierung eintragen kann. Das soll Einnahmefehler verhindern, erklärt der Generikahersteller. Als weitere Neuerung findet sich auch auf den kleinen, seitlichen Staubschutzlaschen noch einmal die Wirkstärke, um Irrtümer bei der Dosierung beziehungsweise Fehldosierungen zu vermeiden und die Therapiesicherheit zu erhöhen, heißt es. 

An der Entwicklung des neuen Packungsdesigns waren auch Apotheker beteiligt. Man habe das Thema mit Apothekern aus dem Kundenbeirat und aus Verbänden ausführlich diskutiert, heißt es seitens des Herstellers. Auch der Außendienst habe in seinem täglichen, direkten Kontakt mit Apothekern erheblich zu der Entwicklung beigetragen. Hexal nutzt nun die von der EU für die Umsetzung der Sicherheitsmerkmale gesetzte Übergangsfrist, seine Packungen umzustellen. Bis Ende 2018 soll das erledigt sein. Das hat die Firma sich zum Ziel gesetzt. Erst sind die Neueinführungen dran, später die bereits vorhandenen Produkte. Von der Umstellung ausgenommen sind lediglich einige bekannte OTC- und Franchise-Marken.

Die Farben für bestimmte Indikationen sind nicht einhetlich

Hexal ist nicht der erste Hersteller, der Farben für verschiedene Indikationsbereiche einführt. CT beispielsweise hat ein derartiges System schon einige Zeit, ebenso Ratiopharm. Es ist allerdings nicht einheitlich. Denn Vorgaben, welche Farbe für welchen Indikationsbereich steht, gibt es eigentlich nicht. Lediglich in den Bereichen Notfallmedikation und im Klinikbereich existieren laut Hexal ein paar vorgeschriebene Farbkodierungen. Diese würden natürlich bei den zukünftigen Packungen berücksichtigt, erklärt der Hersteller gegenüber DAZ.online.

Bei den übrigen Präparaten gibt es zwar einzelne Überschneidungen. So sind zum Beispiel Herz-Kreislauf-Präparate bei Hexal und bei CT rot und alle für den Bereich der Atemwege blau. Dieses Farbschema findet sich beispielsweise auch bei Ratiopharm. Aber es gibt eben auch viele Unterschiede, etwa bei „Stoffwechsel und Diabetes“: Bei Hexal ist dieser Indikationsbereich grau gekennzeichnet, bei CT pflaumenblau und bei Ratiopharm grün. 

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