Niedersachsen

40 Apotheken weniger

Berlin - 30.12.2016, 14:10 Uhr

Alleine in Niedersachsen haben in diesem Jahr 40 Apotheken ihre Pforten für immer geschlossen. (Foto: dpa)

Alleine in Niedersachsen haben in diesem Jahr 40 Apotheken ihre Pforten für immer geschlossen. (Foto: dpa)


In Niedersachsen haben in diesem Jahr 40 Apotheken für immer geschlossen. Die „Hannoversche Allgenmeine“ berichtet unter Berufung auf die niedersächsische Apothekerkammer, dass die Apothekenzahl in dem Bundesland nunmehr bei 1960 liegt.

Dem Zeitungsbericht zufolge ist die Apothekenzahl in Niedersachsen seit 2009 insgesamt um 7 Prozent gesunken. Während es vor sieben Jahren noch 2100 Apotheken gab, liegt die Zahl Ende 2016 bei 1960. Laut Apothekerkammer sollen in diesem Jahr insgesamt 13 Apotheken neu eröffnet haben, 40 hätten ihre Pforten aber für immer geschlossen.

Einer Kammersprecherin zufolge sind insbesondere ländliche Regionen betroffen: In Ostniedersachsen, dem Harz und der Lüneburger Heide habe es die meisten Schließungen gegeben. Allerdings habe es auch in Stadtrandlage einige Schließungen gegeben. Die Kammersprecherin gibt im dem Zeitungsbericht auch insbesondere der abnehmenden Ärztezahl auf dem Land die Schuld an dieser Entwicklung: „Eine typische Apotheke auf dem Land erzielt rund 80 Prozent ihrer Einnahmen mit rezeptpflichtigen Medikamenten. Schließen Ärzte ihre Praxen in diesen Gebieten, trägt sich auch die Apotheke vor Ort nicht mehr.“ Die Kammer wies allerdings gleichzeitig daraufhin, dass die Versorgung in den betroffenen Gebieten durch Rezeptsammelstellen sichergestellt werde.

Immer weniger Apotheken in ganz Deutschland

Anfang November hatte auch die ABDA mitgeteilt, dass die Apothekenzahl im gesamten Bundesgebiet weiter gesunken sei. Nach den ersten drei Quartalen im Jahr 2016 gab es laut ABDA Ende Oktober 20.093 Apotheken, also 156 weniger als zum Jahresende 2015 (20.249). Damit ist 2016 das achte Jahr in Folge, in dem die Apothekenzahl rückläufig ist.

In den vergangenen Wochen warnte die ABDA außerdem davor, dass noch mehr Apotheken schließen müssten, wenn auch hierzulande die Rx-Preisbindung gekippt werde. Die ABDA geht davon aus, dass sich die Apothekenzahl in einem solchen Fall um bis zu 20 Prozent verringern könnte.


Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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