„Uns vertraut das Rheinland“

Wolfgang Bosbach wirbt für Apotheken

Berlin - 09.01.2017, 15:55 Uhr

Auch Politiker wie Wolfgang Bosbach sind Apothekenkunden. Der CDU-Politiker unterstützt daher die Pharmazeuten. (Screenshot: www.aknr.de / DAZ.online)

Auch Politiker wie Wolfgang Bosbach sind Apothekenkunden. Der CDU-Politiker unterstützt daher die Pharmazeuten. (Screenshot: www.aknr.de / DAZ.online)


Der CDU-Bundestagsabgeordnete Wolfgang Bosbach schätzt die persönliche Beratung in der Apotheke vor Ort. Warum, das erklärt er in einem aktuellen Spot der Apothekerkammer Nordrhein.

Die allermeisten deutschen Apotheker sehen sich nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs zu Arzneimittelpreisen im grenzüberschreitenden Versandhandel bedroht. Die ABDA hat eine bundesweite Unterschriftenaktion initiiert, die Kammern und Verbände auf Landesebene suchen weiterhin das Gespräch mit „ihren“ Politikern sowie den lokalen Medien. Fast drei Monate nach dem Luxemburger Urteil sind die Apotheken nach wie vor in der Publikumspresse präsent.


Die Apothekerkammer Nordrhein hat nun ein zweieinhalbminütiges Video produziert, in dem neben ihrem Präsidenten Lutz Engelen auch der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach und seine Apothekerin Alice Bitz von der Johanniter-Apotheke in Bergisch Gladbach zu Wort kommen. „Den Wert eines Systems erkennt man oft erst dann, wenn es dieses System nicht mehr gibt“, erklärt Bosbach zu Beginn des Spots. Dann schildert er, wie ihm seine Apothekerin erst vor kurzem von der Selbstmedikation mit einem bestimmten Arzneimittel abriet, weil es sich nicht mit seinen dauerhaft eingenommenen Präparaten vertrage. Frau Bitz wiederum erklärt, was Apotheken alles für ihre Patienten tun.

Engelen spricht von der Apotheke als wesentlicher und zentraler Säule unseres Gesundheitssystems. „Wir gehören zur Familie“, fasst er ihre Funktion zusammen. Bislang befänden sie sich „gottlob in einem Qualitätswettbewerb und nicht in ein preisgesteuerten Verdrängungskampf“, so Engelen. Doch die Versorgung in der Fläche sei nach dem Urteil des EuGH gefährdet.

In dem Video fordern weder Engelen noch Bosbach ausdrücklich ein Verbot des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln. Doch die Botschaft ist klar: Die bisherigen Strukturen mit der persönlichen Beratung müssen erhalten bleiben. Denn den Apotheken vertraut das Rheinland.


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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5 Kommentare

Ein grosser Politiker !

von Dr. Ralf Schabik am 09.01.2017 um 19:15 Uhr

Bosbach ist für mich einer der größten Politiker der Gegenwart: "Es fällt mir schwer gegen eine große Mehrheit der Parteiführung und auch der Fraktion zu argumentieren. [...] Ich möchte nicht die Kuh sein, die quer im Stall steht." Und doch IST er ein Quer-Denker und steht mitunter mit seiner Meinung im Weg. Und das schätze ich so sehr an ihm. Weil ich weiß, wie unendlich schwer es Vor- und Quer-Denker haben. Wir bräuchten quer durch die Parteien und Organisationen mehr Politiker vom Typus "Bosbach". Authentisch und glaubwürdig.

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Kompliment an Herr Engelen.

von Christian Timme am 09.01.2017 um 18:52 Uhr

Es geht und "die Latte" wurde richtig hoch gelegt. Nach Igel und Hase (Siehe auch Arzneibüro der ABDA 1986) aus dem Norden ein echter Lichtblick. Jetzt geht es nur noch darum diese 120 Sekunden auch die Apothekenkunden usw. zu bringen. Es werden genug Leute dafür bezahlt. Zeigen Sie jetzt was Sie können. Die Zeit läuft ....

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Politik braucht Emotionen

von Veit Eck am 09.01.2017 um 18:46 Uhr

Herr W. Bosbach, MdB, war heute in Düsseldorf und hat eine klare Botschaft übermittelt: So gut wie alle Argumente für ein Verbot des Versandhandels für Rx Arzneimittel auch sein mögen...

...um eine Mehrheit zu bekommen, braucht Politik auch Emotionen.

Stell dir vor du brauchst heute Nacht ein Mittel gegen Husten, Fieber oder Kopfschmerzen und es gibt keine Apotheken mehr. Eine App, eine Versandapotheke in den Niederlanden und ein Internetdoktor aus England können dir nicht helfen...

...wir in Deutschland brauchen dienstbereite Notdienstapotheken, wir alle brauchen die öffentliche Apotheke vor Ort...

Be smart und maile diese Message auf jedes Smartphone !

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Bosbach

von Alexander Zeitler am 09.01.2017 um 18:34 Uhr

Vielen Dank für diese Statement, lieber Herr Bosbach.
Von Ihrer Sorte noch ein paar mehr im Bundestag, und man könnte beruhigt sein.
Sie sind in vielen Talkshows. . Aber dasbei immer kompetent und auch noch launig. Mit Ihnen kann man sogar Anne Will ertragen.
Schade, dass Sie aufhören. Aber auch Ihre Gesundheit geht vor!!
Wenigstens einer wie sie bei den Grünen und die würden sich nicht zu jedem Unsinn verbreiten.(Sex für Behinderte z.b.)
Si tacuisses.......
Herr Bosbach, Ihnen allles Gute

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Herr Bosbach

von Frank Ebert am 09.01.2017 um 17:38 Uhr

Unabhängig von diesem Spot, ist Herr Bosbach einer der wenigen Politiker der Sympathie, Glaubwürdigkeit und Fähigkeit ausstrahlt. Schade , das er den Bundestag verlässt. Ich wünsche ihm alles gute und vor allem Gesundheit. Mögen seine Weisheit ein wenig auf Peter, Künast,, Göring-Eckhardt, Roth, Tauber, Lindner, Kraft, Nahles,Lauterbach ----mir wird schlecht--übergehen.

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