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Die Sorgen waren groß, als vor gut zwei Jahrzehnten klar wurde, dass die Rinderseuche BSE auf den Menschen übertragbar ist. Würden Dutzende Menschen erkranken oder Zehntausende? Es waren letztlich nur etwa 230 weltweit – nun aber könnte eine weitere Erkrankungswelle folgen.
Mehr als 20 Jahre nach dem Auftreten erster Fälle der Creutzfeldt-Jakob-Variante vCJK haben Mediziner eine neue Form der Erkrankung nachgewiesen. Der Fall könne möglicherweise den Beginn einer neuen Erkrankungswelle bedeuten, berichten Mediziner des University College London im „New England Journal of Medicine“ (NEJM). „Es ist davon auszugehen, dass weitere Fälle zu erwarten sind“, sagte Inga Zerr, Leiterin der Forschungsgruppe Prionen an der Universität Göttingen. „Die Fallzahlen können jedoch nicht zuverlässig abgeschätzt werden, da zu viele unbekannte Faktoren in die Berechnung einfließen.“
Creutzfeldt-Jakob wird von einem falsch gefalteten Eiweißmolekül verursacht, einem sogenannten Prion. Gelangen fehlgeformte Prionen bis ins Gehirn eines Menschen, können sich die körpereigenen Prionen in einer Art Dominoeffekt falsch falten, was wiederum das Hirngewebe degenerieren lässt. Die Krankheit endet immer tödlich, eine Schutzimpfung oder Therapie gibt es nicht.
Erste Befürchtungen erfüllten sich nicht
Mitte der 90er-Jahre tauchten die ersten Fälle von vCJK zunächst in Großbritannien auf. Die Erkrankungen gingen hauptsächlich auf den Verzehr von infektiösem Rindfleisch zurück: Vor drei Jahrzehnten waren vor allem in Großbritannien etliche Rinder an der Krankheit Bovine spongiforme Enzephalopathie (BSE) erkrankt. BSE-verseuchtes Fleisch kann beim Menschen die Krankheit vCJK auslösen.
Die Panik nach dieser Erkenntnis war zunächst groß. Würde es
Zehntausende Tote geben? Letztlich wurden beim Überwachungszentrum für CJK in
Edinburgh weltweit nur rund 230 vCJK-Fälle erfasst. Nach einem Höhepunkt im
Jahr 2000 waren die vCJK-Fallzahlen stetig gesunken, in Deutschland wurde
bisher keine einzige Erkrankung gemeldet.
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