Projekt zur AMTS in Niedersachsen

Zusätzliche Arzneimittelberatung in der Apotheke

Hannover - 24.01.2017, 14:50 Uhr


Ärzte, Apotheker und die AOK Niedersachsen starten ein neues gemeinsames Projekt für mehr Arzneimitteltherapiesicherheit. Neue Verträge sollen eine intensive Beratung zur Medikation für 60 Euro ermöglichen.

Mit einem neuen gemeinsamen Projekt wollen die AOK Niedersachsen, der Landesapothekerverband, die Kassenärztliche Vereinigung und die Hausärzteverbände in Niedersachsen künftig die Arzneimitteltherapiesicherheit verbessern. Darüber berichten die Organisationen in einer gemeinsamen Pressemitteilung.  

In den neuen Verträgen gehe es um eine besonders koordinierte Beratung für Patienten ab 65 Jahren, die mindestens acht Wirkstoffe verordnet bekommen. Eine weitere Voraussetzung ist die Teilnahme am Hausarztmodell der AOK. Dabei bindet sich der Patient für mindestens ein Jahr an einen Hausarzt und verpflichtet sich, vor dem Besuch eines anderen Arztes stets zuerst diesen Hausarzt aufzusuchen. Dafür koordiniert der Hausarzt die Behandlungen und bietet zusätzliche Sprechstunden und kurze Wartezeiten. Nach Angaben der AOK Niedersachsen waren am 9. Januar dieses Jahres 656.807 Patienten in dieses Modell eingeschrieben, wobei auch Patienten unterhalb der Altersgrenze für die neue Beratung erfasst sind.

Umfangreiche Arzneimittelberatung

Im Rahmen dieses Hausarztmodells soll künftig die zusätzliche Arzneimittelberatung angeboten werden. Gemäß der Pressemitteilung soll das so ablaufen: Wenn der Patient zustimmt, können die Hausärzte gezielt eine Apotheke mit einer Beratung zur individuellen Medikation beauftragen.



Dr. Thomas Müller-Bohn (tmb), Apotheker und Dipl.-Kaufmann
redaktion@daz.online


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2 Kommentare

Zwei Möglichkeiten

von Dr. Thomas Müller-Bohn am 25.01.2017 um 16:51 Uhr

Bei dem Projekt in Niedersachsen sind 2 Möglichkeiten vorgesehen. Bei Variante 1 stellt der Arzt eine Verordnung aus und gibt dem Patienten zusätzlich die Medikationsdaten mit. Der Patient geht damit in die Apotheke seiner Wahl. Das entspricht einem Vorschlag, den Kollege Wolfgang Müller und ich schon bei verschiedenen Gelegenheiten angebracht haben.
Bei Variante 2 beauftragt der Arzt selbst einen Apotheker seiner Wahl und der Apotheker wird dann praktisch für den Arzt tätig. Denn eine Grundidee des Vertrages ist, die Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Apothekern zu stärken. Das sehe ich dann auch erstmal positiv und möchte nicht zuerst an Missbrauchsmöglichkeiten denken. Vielmehr finde ich es gut, wenn Ärzte die Leistungen der Apotheker systematisch nutzen. Das sollte den Weg für eine noch intensivere Zusammenarbeit beim Medikationsmanagement bereiten.

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Habe ich sicher missverstanden ........

von Wolfgang Müller am 24.01.2017 um 18:43 Uhr

Die Hausärzte können "gezielt eine Apotheke beauftragen": Eine BESTIMMTE Apotheke? Das wär ja mal was, da habe ich ja nur noch Dollar-Zeichen in den Augen. Bitte um Aufklärung, sehr geehrter Herr Kollege Müller-Bohn, da hat mich jetzt die Neugier gepackt!

Mit freundlichen Grüßen, W. Müller

PS Ansonsten ja ganz in unserm Sinn, unverhofft kommt oft!

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